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 Die Idioten Story!

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Aguar

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BeitragThema: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDi Aug 31, 2010 7:04 pm

Hiermit ist mir eine große Ehre vergönnt, die euch allen niemals wird zuteil werden können: Ich allein eröffne hier und jetzt ein bestimmt einmaliges und auch nicht minder durchgeknalltes RPG, dessen Titel die Sache eigentlich schon ziemlich treffend beschreibt.

Wer auch immer sich im Folgenden die Mühe machen wird, sich das, was hier gepostet werden wird, durchzulesen, wird nichts davon verstehen. Zurecht. Von den bis jetzt eingeplanten 27 Charakteren gibt es nur 5, die ihr theoretisch kennen könntet, und das auch nur, wenn ihr Minas, Luxy und mich kennt (okay, diese Bedingung dürfte bei den meisten hier erfüllt sein) und ihr Luxy's Stories gelesen habt. Alle anderen stammen entweder aus Stories, die noch nicht geschrieben worden sind oder aus Videospielen, die ihr ebenso wenig kennen könnt.

Wie euch mittlerweile klar geworden sein dürfte, dient dieses RPG weniger zu eurer Unterhaltung als einfach dazu, dass Minas, Luxy und mir der Spaß vergönnt ist, all diese Charas auf einen Haufen zu schmeißen und dabei jede Menge Blödsinn zu verzapfen.

Nun, ich denke damit ist diese Topic auch eröffnet genug, als das es bald losgehen kann. Allen, die mehr oder weniger viel mit der Sache zu tun haben werden, wünsche ich viel Spaß dabei. Und so bleibt mir nur noch eins zu sagen:

AUF SIE MIT GEBRÜLLZzZzZzZ!!!!
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Minas

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDi Aug 31, 2010 7:18 pm

Die Legende vom heiligen Glanzschwert
Vor unzählbar viele Jahren rankte sich eine Legende um den Wald. Ein Schwert lag tief verborgen im Wald, fest steckte seine Klinge in einem massiven Felsblock fest, und niemand vermochte es aus diesem Felsen zu lösen. Es ward auch kein normales Schwert. Seine Klinge, so erzählte man sich, strahlte ein überirdisches Leuchten aus, und es seie reich bestückt mit Diamanten und Edelsteinen, und eine heilige Kraft wohnte ihm inne. Deshalb wurde es von allen nur das „heilige Glanzschwert“ genannt, und es hieße, wenn jemand in der Lage sein sollte dieses Schwert aus seinem Felsen zu ziehen, so würde dieser Jemand einen neuen Clan im Wald ins Leben rufen, und er solle fortan der Anführer dieses Clans sein.
Vor fast einem Jahrhundert ergab es sich, dass ein Held das Schwert nahm, und es aus seinem Stein zu erntfernen vermochte. In gleißendem Licht erstrahlte die Klinge, und feierlich verkündete der Held: „So ward ein neuer Clan geboren, im Namen dieser heil'gen Klinge! Kraft meines Amtes verkündige ich, der Name dieses Clans soll von fortan und bis in alle Zeit lauten, 'der heilige Glanzschw... AUA, mein Fuss! Verdammt ist das Mistding schwer! Ähm... Schwert-Clan!' „
Und so es verkündet ward, so war es vernommen, und ein neuer Clan ward im Wald geboren!

Der „Heilige Glanzschw... AUA, mein Fuss! Verdammt ist das Mistding schwer! Ähm... Schwert-Clan“

... wird aufgrund seines lächerlich langen Namens von seinen Mitgliedern der Einfachheit halber einfach nur der „Glanzschwert-Clan“ genannt. Die meisten außerhalb des Clanes finden es allerdings viel schicker ihn den „Aua-mein-Fuss-Clan“ zu nennen. Der offizielle Name des Clans lautet allerdings (dank dem sehr aufmerksamen Helden, der ihn auf alle Ewigkeit unabänderbar in der Geschichte verankert hat) der „Heilige Glanzschw... AUA, mein Fuss! Verdammt ist das Mistding schwer! Ähm... Schwert-Clan“.
Allem Anschein nach hat der Held aus der Legende das heilige Glanzschwert aus Frust direkt wieder in seinen Felsen zurückgerammt, denn es steckt immernoch dort und ist nun der Mittelpunkt des Lagers. Allerdings wurden im Laufe der Zeit sämtliche Edelsteine aus dem Schwertgriff gestohlen, der Glanz ist verstumpft, und das olle Mistding hat Rost angesetzt, scheinbar war der Zauber auf dem Schwert ein Einweg-Zauber. Der historische Held hat den Ort offenbar sofort nach seiner Verkündung wieder verlassen, denn niemand hat ihn jemals gesehen. Vermutlich hat er den Rest seines Lebens ordnungsgemäß beschämt in einer Ecke verbracht.
Dennoch, wie in der Legende vorhergesagt hat sich um das Schwert ein Clan gebildet, und auch heute Leben noch Angehörige dieses Clans im Wald:
Minas: Das einzig bekannte lebendige Exemplar der Gattung „Tintenwolf“ Er neigt dazu wichtige Details zu übersehen, die einfachsten Zusammenhänge miss zu verstehen, schrecklich nervige und unverständliche Worte und Satzkonstellationen zu verwenden, und zu verschlafen.
Amber: Ein Mischlingswesen aus Drache und Fuchs. Ihr Atem ist genau so feurig wie ihr temperament. Sie neigt zu starker Hyperaktivität, zusammenhanglosem Gerede, unerträglich guter Laune, und dazu, ihren Freund Skid zusammenzustutzen.
Skid: Eine große und kräftige Hyäne, und außerdem der Freund von Amber. Als ein sehr friedliebendes und passives Gemüt würde er am liebsten den ganzen Tag verträumen und vor sich hin philosophieren. Er ist ein Freund von Meditation und spirituellen Dingen, kann sich allerdings nie gut durchsetzen.
Greneva: Ein Hünenhafter Berglöwe, der ständig Zigaretten raucht (niemand weiß, wo er die her hat). Er ist eine sehr überschwängliche Natur, und reagiert deswegen oft sehr heftig. Er ist sozial sehr umgänglich und glaubt mit jedem Freundschaft schließen zu können. Die anderen halten ihn für ausgesprochen nervtötend.
Talà: Die 2. Anführerin des Clans. Eine graue Wölfin mit blauen Federn und leuchtender Fellzeichnung. Sie ist eher einzelgängerisch veranlagt, kümmert sich aber dennoch gewissenhaft um die Angelegenheiten des Clans.Sie ist nicht unhöflich, zeigt es aber deutlich, wenn ihr etwas nicht passt.
Darki: Anführer des Clans. Ein finsterer Geselle, der sich sehr gerne überlegen und sarkastisch gibt, und immer eine vernichtend treffende Antwort parat hat. Seine ungewöhnliche Stärke und seine Treue zu seinen Versprechen qualifizieren ihn als einen herausragenden Anführer.
Däm: Ein seltsamer, pechschwarzer Wolf, der sich kaum mit anderen abgibt, und oft vor sich hin flucht. Niemand kann ihn wirklich einschätzen, aber er scheint dauerhaft schlecht gelaunt zu sein und geht allen anderen aus dem Weg.
Cruxis: Der einzige Mensch im Glanzschwert-Clan. Er ist ein junger Söldner mit einem unglaublich gewaltigen Großschwert, dass er allerdings nicht gerade zu halten vermag. Er neigt allerdings zur Selbstüberschätzung und macht sich deswegen immer wieder aufs neue lächerlich. Wenigstens mit seinem Einhänder-Schwert kann er halbwegs gut umgehen.
Namiko: Ein neunschwänziger Fuchsgeist, der eigentlich für die Instandhaltung der Natur zuständig ist. Sie ist extrem scheu und widerspricht niemals, erledigt allerdings die Aufgaben die ihr erteilt werden gewissenhaft (solange sie nicht kämpfen muss).
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Aguar

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDi Aug 31, 2010 8:12 pm

Kann es sein, dass sich etwas oder jemand gerade dadurch auszeichnet, dass es an ihm nichts besonderes oder nennenswertes gibt? Falls dem so sein sollte, fällt dieser Clan in eben diese Kategorie. Zumindest im ersten Moment. Denn eigentlich weiß das keiner so genau. Oder aber jemand weiß es, sagt aber keinem, dass er es weiß, sodass alle nur darüber spekulieren können, ob er es weiß oder nicht.
Eigentlich kann man die Sache kurz machen, indem man einfach feststellt, dass keiner weiß, warum dieser Clan überhaupt existiert. Dennoch steht die ganze Sache irgendwie und hiermit wäre jetzt die Zeit gekommen, um die Mitglieder einmal kurz vorzustellen:

Estructor: Über ihn gibt es nicht viel zu sagen, ganz einfach, weil niemand etwas über ihn weiß. Er ist der Anführer des Clans, oder wenigstens behandeln ihn alle so, als ob er es wäre. So ganz sicher ist man sich da allerdings auch nicht. Man geht gemeinhin davon aus, dass es sich bei Estructor um einen Menschen handelt, da sein äußeres Erscheinungsbild darauf schließen lässt, aber wie schon gesagt kann man sich bei ihm nie so ganz sicher sein.
Laskshaak: Bei diesem Zeitgenossen handelt es sich nur im weitesten Sinne um einen Menschen, dafür ist das aber wenigstens sicher. Er ist ein Halbgott und niemand weiß so genau, warum er überhaupt in diesem Clan ist. Er hält sich von den anderen fern, weshalb man ihn nur schwer einschätzen kann, was letzten Endes wieder dazu führt, dass auch alle anderen ihn meiden.
Khaos: Der junge Luchs zeichnet sich durch seine Zielstrebigkeit aus. Er hat einen starken Sinn für Gerechtigkeit und protestiert lautstark, wenn ihm etwas gegen den Strich geht.
Ella / Yaekk / Elaamguz-Nerevnil: Hierbei handelt es sich um einen klaren Fall von Selbstüberschätzung. Der Junge, der offiziell Yaekk hießt, sich selbst aber immer Elaamguz-Nerevnil nennt und deshalb von allen Ella gerufen wird, worüber er sich jedes Mal aufs neue aufregt, hält sich selbst für den besten Schwertkämpfer aller Zeiten, womit er allerdings etwas daneben liegt. Etwas sehr viel, um genau zu sein.
Jazar: Der Jaguar ist ein erfahrener Kämpfer, der von unzähligen Schlachten gezeichnet ist. Er ist dem Clan treu ergeben und tut alles, was zum Wohl der Allgemeinheit beträgt. Dabei passiert es ihm aber manchmal, dass er sich selbst zu sehr vernachlässigt.
Aeki: Die aufgeweckte Wölfin ist die stellvertretende Anführerin des Clans. Sie hat ein überschäumendes Temperament und wittert hinter jedem Busch eine Verschwörung. Sie redet viel und gerne und auch entsprechend unzusammenhängend und einzig Estructor ist in der Lage ihren Redefluss zu unterbrechen, sollte sie einmal warmgelaufen sein. Auch neigt sie dazu ihre Kraft zu überschätzen, im Gegensatz zu Ella verfügt sie allerdings dennoch über einige Kampftechniken, die sie auch gut beherrscht.
Ressue: Obwohl er selbst es immer wieder abstreitet, so herrscht im Clan doch die Meinung, dass er der beste Bogenschütze im Wald und darüber hinaus ist. Im allgemeinen wirkt er verschlossen, doch er ist durchaus in der Lage seine Meinung klarzumachen, und zwar deutlich. Außerdem hat der Mann sich Ella angenommen und passt etwas auf ihn auf, damit er sich nicht aus Versehen irgendwann noch selbst umbringt.
Newton: Dieser Mensch ist schnell beschrieben. Newton ist ununterbrochen high, auch wenn keiner so genau weiß, was er so alles nimmt. Allerdings soll es vorkommen, dass er ab und zu einen lichten Moment hat, in dem man ansatzweise in der Lage ist, sich mit ihm zu unterhalten. Sonst ist es meistens gesünder, sich von ihm fernzuhalten. Kommt man ihm zu nahe, passieren meistens zwei Dinge: Entweder er versucht dir auch etwas anzudrehen, was man tunlichst vermeiden sollte, oder er bemerkt dich gar nicht erst, weil er viel zu sehr damit beschäftigt ist, einen Baum zu umarmen. Newton weiß auf jede Frage eine Antwort. Manchmal dauert es zwar mehrere Stunden, bis er sie findet, aber bis jetzt hat er es noch immer geschafft. Dabei gibt es nur ein Problem: Die Antwort passt leider nie zur Frage.
Aguar: *wird im Laufe der Geschichte deutlich* ...und wenn nicht, stört es auch keinen.
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Liata

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyMi Sep 01, 2010 6:56 pm

Der Tee?-Clan

Dieser Clan besitzt eine Vergangenheit, die viele Jahrtausende zurückreicht, so erzählt man es sich jedenfalls innerhalb des Clans weiter, wobei allerdings zu vermuten ist, dass aufgrund einiger durchzechter Nächte, breitflächiger Unzurechnungsfähigkeit und blühender Phantasie die Realität etwas zu Schaden gekommen sein könnte.
Was den Clanmitgliedern allerdings ziemlich sicher erscheint: sie stammen ursprünglich von einem Teeklatschnachmittag älterer Täntchen ab. Das war, als die Bevölkerung entdeckt hatte, dass Wasser nicht nur beim Leben hilft, nein, man konnte sogar BLÄTTER hineintun! Nachdem die erste Aufregung sich gelegt hatte, erkannte man bald, dass Wasser mit dem schalen Geschmack von Harz, wenn man sich an Nadelbäumen bedient hatte, oder Erde, sollten die Blätter schon eine Weile auf dem Waldboden geruht haben, im Endeffekt doch nicht sehr marketingfähig war. Aber die Teetanten ließen sich davon nicht beeindrucken – es war etwas vollkommen neues, jeder Klatsch war anders, da sie immer neue Blätter ausprobieren konnten.
Generationen kamen und gingen. Dem Teekreis gingen irgendwann die Blätter aus, sie versuchten sich weiter an Blumen und Büschen... (an dieser Stelle ist zu erwähnen, dass einige von ihnen Tee-Märtyrer geworden sind, die Getränke waren nicht immer gesundheitsfördernd... wir werden sie niemals vergessen!!)
Nun, sie gaben die Hoffnung niemals auf – und eines Tages hatten sie den Durchbruch; ihr Wasser schmeckte einigermaßen SINNVOLL! Es war die Sensation! Diese Blätter wurden zu Tausenden verkauft, sie wurden Tee genannt, wie die Flüssigkeit in dem allerersten Becher Wasser, in das je ein Blatt getan worden war! Auf der ganzen Welt gab es nun Teeklatsche, jung und alt trafen sich und tranken DAS Getränk. Das Tantchen, das dieses wundervolle Blatt gefunden hatte, ging mit ihrer Runde in den Wald und verkündete: „Hier werden wir nun Tee pflanzen und ihn als Clan hüten!“
Allerdings ist sich keiner sicher, ob nicht nur ihr Hündchen namens T an diesem Tag gestorben war und sie ihn hier begraben hatten. Vielleicht hatte T sogar die Teepflanze gefunden und deshalb waren sie zusammen mit Teebüschen bei seinem Grab geblieben, um als Clan über ihn zu wachen. Die Spekulationen waren wild, aber niemand konnte eine der Theorien beweisen. Doch sie ehrten und hüteten die Teebüsche und wegen ihrer unleugbaren Anwesenheit schrieben diejenigen, die denn schreiben konnten, „Tee?-Clan“ dann doch mit Doppel-E, ohne aber jemals das Fragezeichen zu vergessen, das alle anderen Theorien dennoch offen hielt.


Seine aktuellen Mitglieder;

Keymaru; Ein schwarzer Wolf sanften Gemüts. Er kümmert sich väterlich um die Clanmitglieder, schlichtet Streit und muss oft als Mädchen-für-alles herhalten. Eine ruhige, aber auch überlegte und taktische Natur, wenn es darauf ankommt. Leider hat er sich einige Jahre zuvor eine Pfote gebrochen, die nicht wieder richtig zusammengewachsen ist. Er fällt durch kontrolliertes Humpeln auf. Zudem leuchten einige Stellen seines Fells bei Wind feurig.

APM; Offiziell heißt er Antipolitmensch, wird aber innerhalb wie außerhalb des Clans einfach APM gerufen. Ein Mensch mit feurig roten Haaren und aufwändigem, cremefarbenen Mantel. Insgesamt ein überlegter Mann, doch er neigt zu Gereiztheit, wenn ihm jemand die Stirn bietet, was relativ oft der Fall ist. Er strebt die Clanführung an, oder zumindest den Vize, was er bislang allerdings noch nicht geschafft hat. Andererseits respektiert er auch Anweisungen von oben und hat inzwischen ein Gefühl dafür, wann er den Mund halten sollte. Er kämpft nicht schlecht mit seinem einhändigem Schwert.

Qar’jil; Wenn man ihn nicht näher kennt, wirkt dieser Mann in schwarz ziemlich distanziert. Wenn man ihn allerdings kennt, sollte man die Fähigkeit ‚Mobbingkonter’ besitzen. Er zeigt einen angenehmen Charakter, wenn er einen als gebildet befunden hat und sinnvolle Gespräche mit seinem Gegenüber führen kann. Ansonsten tut man besser daran, ihm aus dem Weg zu gehen. Im Clan hat im Grunde nur APM Probleme mit ihm, da er sich in den Augen Qar’jils zu eitel und aufsässig benimmt, womit der Schwert- und Wurfscheibenkämpfer auch nicht ganz Unrecht hat. Allerdings lässt er ihm wenig Gelegenheit, ihm aus dem Weg zu gehen. Er ist ein guter Stratege und weiß auch Magie zu nutzen, was allerdings niemand weiß. Allerdings fragt auch keiner genauer nach.

Zhâg; Eine weiße Wölfin mit leuchtend roten Augen, Anführerin des Clans. Sie versteht sich ohne große Worte mit fast jedem, kann aber auch extrem aggressiv werden, wenn ihr etwas völlig gegen den Strich geht. Sie ist alleinige Clanführerin und hat bis jetzt auch noch keinen Vize ernannt, was weniger an Arroganz, als an ihrer Verachtung gegenüber halben Kompromissen liegt, sie sich daraus ergeben könnten.
Insgesamt ist sie eher still und in sich gekehrt, denkt viel nach und überlässt die Clanseelsorge eher Keymaru, dem sie sehr vertraut. Schlachtpläne würde sie zusammen mit Qar’jil ausarbeiten, sollte es sich ergeben. APM schenkt sie nicht viel Beachtung.

Sansassi; Eine extrem kalte, gefühlslose schwarze Füchsin. Wie Qar’jil ist sie magiebegabt, macht allerdings keinen Gebrauch von ihr, sondern kämpft lieber mit ihrem Körper, dem sie vertraut. Niemand weiß etwas über ihre Vergangenheit und warum sie Menschen allein für ihre Rasse hasst. Bis heute wirft sie ihren menschlichen Clangenossen Blicke zu, die sie gar nicht zu deuten wagen.
Sie ist eine wendige Kämpferin, allerdings sehr einzelgängerisch, was in dem Punkt doch sehr sinnvoll ist. Ansonsten hätte sie einige Gefährten mit auf dem Gewissen, und das nicht einmal absichtlich. Ob bei Kämpfen mit ihr zu rechnen ist, ist allerdings die Frage. Nicht selten wurde die Frage laut, warum sie überhaupt in einem Clan lebt, wenn sie sich um nichts und niemanden kümmert.

Lil’Tetris; Das Teemaskottchen des Clans. Ein kleiner Drache, kleiner als eine Dose Cashewkerne. Grundsätzlich hat er vor allem und jedem Angst, doch er hat seinen Platz im Clan gefunden. Er hat ein freundliches Gemüt und sorgt sich sehr um die Wesen, die er kennt. Niemand kann genaueres über ihn und seine Herkunft sagen, da der Kleine anscheinend keiner gebräuchlichen Sprache fähig ist.

Komischer Augenwolf; Lil’Tetris’ großer Freund. Er ist von normaler Größe für einen Wolf, sieht allerdings auf ungeklärten Gründen sehr stilistisch comichaft aus. Er besitzt zwei unterschiedlich große Augen, was nicht nur in seiner Umwelt für Verwirrung sorgt, sondern auch in seinem Kopf. Kein Baum ist vor ihm sicher, wenn er sich erst einmal in Bewegung gesetzt hat. Sein eingeschränktes Sehvermögen macht ihn auch weitestgehend unfähig zu kämpfen. Allerdings scheint er sich darüber keine Sorgen zu machen, er denkt ohnehin offensichtlich nicht viel. Meist liegt er da und kaut Teeblätter, obwohl ihm das schon tausende Male verboten wurde. Er scheint sich jedes Mal aufs Neue nicht an das Verbot erinnern zu können. Lil’Tetris scheint der einzige zu sein, der mit ihm zu kommunizieren vermag und eine Antwort erhält.

Rawhide; Ein mehrere tausend Jahre alter Jäger aus der Eisenzeit. Tag und Nacht trägt er sein Großschwert auf dem Rücken und kein Tier im Wald ist vor ihm sicher. Er redet nicht viel, pfeift aber ständig eine Melodie, welche die anderen nicht zuordnen können. Dank ihm gibt es jeden Tag Steak in allen Variationen.
Über seine Vergangenheit in der Eisenzeit, und wie er in die Jetztzeit gekommen ist, spricht er nicht viel. Vielleicht, weil das Wort „Kaltgetränk“ in seinem Mund ihn schnurstracks auf dem Clan gefördert hätte...
Anyway - Sein Erscheinungsbild ist einschüchternd. Ein Schrank von Mann dunkler Hautfarbe mit blendend weißen Haaren, weißen Koteletten, dazu stechend roten Augen. Er steht loyal zu Zhâg.
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Aguar

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyMi Sep 01, 2010 7:21 pm

Alles drehte sich. Oder vielleicht drehte auch ich mich und es sah für mich nur so aus, als würde alles andere sich drehen. Oder es drehte sich gar nichts und ich bildete mir das alles nur ein. Das wäre die wahrscheinlichste Möglichkeit. Dachte ich.
Ein Rumpeln, dass von einem schmerzhaften Aufprall gefolgt wurde, belehrte mich jedoch eines besseren. Ich fand mich auf dem Bauch liegend wieder, alle Viere von mir gestreckt. Mein Sturz war durch weiches, saftiges Gras abgefedert worden, wenn auch nur unwesendlich, denn obwohl alle denken, Gras sei so weich, ist eine Wiese doch verdammt hart, wenn man eine Bauchlandung auf ihr macht.
So langsam begann ich mich zu wundern, wo diese Wiese überhaupt herkam. Allerdings schaffte ich es nicht mir einen nennenswerten Überblick über die Lage zu verschaffen, denn meine Sicht war sehr eingeschränkt. Die Ursache dafür lag in den Menschen und Tieren, die sich um mich herum versammelt hatten und die frecher Weise nicht im geringsten durchsichtig waren. Ganz im Gegenteil: Sie schienen sehr darauf bedacht zu sein, mir eine erste Orientierung so schwer wie möglich zu machen.
Also rappelte ich mich auf und fing gleich an lautstark zu protestieren: „Sagt mal, was fällt euch eigentlich ein, Leute?! Ich komm hier von ich-weiß-nicht-woher und anstatt mir irgendwie zu helfen, habt ihr nichts besseres zu tun, als mir im Weg rumzustehen? Habt ihr etwa noch nie –“ Ich sah an mir herunter... „ – eine knallorange Wölfin gesehen? Also, ich bitte euch, das ist doch nun wirklich nichts Außergewöhnliches!“
Nachdem ich eine Atempause genutzt hatte, um gleichzeitig die mich umringenden Wesen in Augenschein zu nehmen, fuhr ich nicht minder verärgert fort. „Guckt euch doch mal diesen Knilch da an!“ Ich deutete auf einen dürren Menschen mit offenem lila Hawaiihemd und einer Frisur, die dem Friseur, der dieses Monstrum zu Stande gebracht hatte, sicher einen Nobelpreis eingebracht hatte. „Wenn hier so was rumläuft, kann ich an mir wirklich nichts Interessantes entdecken. Also, wo zum Henker bin ich hier und was soll der ganze Quatsch überhaupt?!“
Die Antwort fiel zu meinem Leidwesen nicht so aus, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Denn niemand mache sich die Mühe den Mund aufzumachen und ich war schon am Überlegen, ob sie meine Sprache überhaupt verstanden, als plötzlich Bewegung in meinen Lieblingsknilch von grade kam. Der sah mir nämlich plötzlich mitten ins Gesicht und so konnte ich auch den merkwürdigen Bart erkennen, der zuvor von seiner Mähne verborgen gewesen war, da er sich mir nur im Profil gezeigt hatte. Dieser Bart stammte bestimmt vom gleichen Haarkünstler wie sein Haupthaar und war entsprechend schwer zu beschreiben. Er war genauso mattrot wie der Mopp auf seinem Kopf, nur dass er im Gegensatz zu diesem keine gelben Spitzen hatte. Das machte die Sache aber auch nur bedingt besser, denn scheinbar war ihm ein Spitzbart am Kinn noch nicht genug, denn er hatte der ganzen Sache noch die Überreste eines Schnurrbarts hinzugefügt, denn es sah so aus, als hätte er mal einen richtigen getragen, diesen dann aber abrasiert, wobei er jedoch die äußeren Spitzen vergessen hatte.
Allerdings blieb mir gar nicht viel Zeit, mich noch länger über diesen Kerl zu wundern, denn fast im selben Moment, in dem er sich zu mir umgedreht hatte, fiel er auch schon über mich her und unterzog mich einer gefühlt 3-stündigen Knuddelkur, die mir den letzten Rest Luft aus den Lungen presste.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihn richtig verstanden habe, aber wenn ich mich nicht täusche, hat er ununterbrochen ein einziges Wort in mein Ohr geraunt: „Baum!“ Ich war aus vielen Gründen, die jetzt sicherlich nachzuvollziehen sind, sehr erleichtert, als er endlich von mir abließ.
Jedoch wurde mir schnell bewusst, dass er das nicht aus eigenem Antrieb getan hatte (was mich irgendwie auch gewundert hätte). Hinter ihm stand ein Mann, der meinem Paradiesvogel-Freund nicht im geringsten glich und dennoch wusste ich mit Sicherheit, dass die beiden irgendetwas miteinander zu tun hatten. Der andere hatte eine wesendlich normalere Frisur im abenteuerlich klingenden Vokuhila Stil. Aber nur diese Frisur alleine reicht natürlich noch nicht, deshalb wird sie noch durch ein Bärtchen ergänzt, dass sich im Friseursalon con Rockband 2 „Königlich“ nennt. Warum auch immer. Aber auch diese Kombination wäre noch viel zu unaußergewöhnlich, weshalb das ganze in einem so knalligen rot gehalten ist, dass es mich nicht im geringsten gewundert hätte, wenn die Haare im Dunkeln leuchten würden.
Wer auch immer dieser Mensch war, es hatte ihn keines einzigen Wortes bedurft, um die Zottelbestie von mir abzubringen. Etwas wehleidig stellte ich fest, dass es nun verwirrend sein würde, wenn ich damit fortfahren wollte, meinen Lieblingsknilch als Rotschopf zu bezeichnen, denn wie schon beschieben hat es hier in kürzester Zeit eine rasante Rotschopfvermehrung gegeben, in der sich die vorhandene Population mit einem Schlag verdoppelt hatte. Aus eins mach zwei. Ich konnte nur hoffen, dass das nicht so weiter geht!
Nichtsdestotrotz möchte ich hiermit klarstellen, dass im weiteren Verlauf dieser Geschichte (wie auch immer der im Detail aussehen mag), nur mein Paradiesvogelfreund als Rotschopf bezeichnet werden wird. Denn irgendwie widerstrebte es mir auf äußerste den zweiten Rothaarigen auch bei solchen Namen zu nennen. Ich konnte nicht sagen warum, aber etwas an dieser Person sagte mir, dass das ein großer Fehler sein könnte. Also ließ ich es sein.
Aber ich bin mit der Beschreibung besagter Person noch nicht ganz fertig. Von den Haaren abgesehen ließ die Farbenfreudigkeit sehr schnell sehr stark nach. Der Mann trug ein edel aussehendes Jackett, natürlich in schwarz, worauf sich noch wage ein geschwungenes Muster erkennen ließ, das sich scheinbar über das gesamte Kleidungsstück erstreckte. Darunter trug er ein ebenso schwarzes Hemd, dass sich nur durch den weißen Kragen des Jacketts etwas abhob. Das Oberteil wurde von einem gerafften Halstuch komplettiert, welches sich farblich durch seine Gleichfarbigkeit kaum abhob. Aber das tat es im Endeffekt doch, denn die äußersten Ränder des Stoffstücks gingen wieder in weiß über. Die Hose war eher schlicht gehalten, auch wenn sie in Kombination mit dem Jackett über das „gewisse Etwas“ verfügte. Ebenfalls in schwarz (das käme auch sonst in Frage?) ist die einzige Besonderheit ein weißes Stück Stoff, das von seinem Gürtel herabhängt.
Nun, genug geschwafelt, denn was mich noch viel mehr erstaunte, als das Aussehen des Mannes, war die Methode, mit der er mich von diesem Knuddelungeheuer befreit hatte. Der Baumliebhaber schien in ferne Sphären abgetaucht zu sein und alle Bäume (beziehungsweise alles, was er für Bäume hielt...) vergessen zu haben. Fasziniert wie ein kleines Kind, das gerade herausgefunden hat, dass Tomaten explodieren, wenn man drauf tritt, starrte er einen kunterbunten Plastikbecher an.
„Damit ist er für die nächsten paar Stunden beschäftigt“, sagte der Mann, den zu definieren ich noch immer nicht in der Lage war in einem Ton, der halb erklärend und halb selbstverständlich klang. Ich beschloss mich ab jetzt über nichts mehr zu wundern, was hier passierte. Scheinbar hatte das ja keinen Zweck.
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Aguar

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDo Sep 02, 2010 8:51 pm

Endlich kam ich dazu, mich weiter umzusehen. Das unweiche Gras, auf dem ich auf unsanfte Weise gelandet war, gehörte allem Anschein nach zu einer Wiese, welche sich ihrerseits als Lichtung zu erkennen gab, die – wie Lichtungen das so an sich haben, wenn sie auch eine gute Lichtung sein wollen – von Wald umgeben war. Aber dennoch war die Lichtung nicht so ganz normal, wie es jetzt den Anschien haben könnte. Denn genau in der Mitte der für meinen Geschmack etwas zu perfekt kreisrunden Lichtung stand ein einzelner Baum. Gut, das ist an und für sich ja nicht so tragisch (mal von der Geometrie abgesehen... Vielleicht hatte der Gott oder wer oder was auch immer das alles hier geschaffen hatte ja gerade einen Zirkel erfunden, der das Einstechloch ganz dezent durch einen Baum versteckte...?), aber auch der Baum war nicht normal. (War in dieser Welt überhaupt irgendetwas normal? ...vermutlich nicht.) Was den Baum nun wieder auszeichnete, war sein Stamm. Die Wurzeln verschwanden ganz brav in der Erde und auch die Krone war mit... wenigstens 24 Blättern gesegnet, denn ab da hatte ich keine Lust mehr weiterzuzählen. Was müssen Bäume auch so übertrieben viele Blätter haben?! Naja, aber darum geht’s grade nicht... Denn der Stamm des Baumes war unglaublich kurz auch wenn er einen Durchmesser hatte, als wenn er schon seit Jahrtausenden nichts besseres zu tun gehabt hätte, als zu wachsen. Der Stamm wurde schon knapp über der Erde durch ein künstlich aussehendes, langes, rotes Etwas ersetzt und ging erst an dessen oberen Ende wieder in einen normalen Stamm über. Auch wenn ich dieses rote Etwas noch nie zuvor gesehen hatte, so wurde mir doch in dem Moment, in dem ich es Ansah, auf einmal alles klar, was passiert war: Der Baum war die Manifestierung des allwissenden Prittstifts. Dieser war als Portal er Zugang zum Subraum, einer Paralleldimension, in der alle Dinge auftauchen, die in dieser Welt verloren gingen. Jedoch blieben sie nicht für immer dort, denn der Prittstift hatte die Macht, diese Gegenstände an beliebigen Orten zu allen Zeitpunkten wieder auftauchen zu lassen.
Endlich verstand ich, warum ich hier war. Ich war verloren gegangen (wie auch immer ich das schon wieder geschafft hatte) und der Prittstift hatte entschieden, mich hier wieder auszuspucken. Warum war mir allerdings nach wie vor ein Rätsel.
Nun, ich habe noch eine Besonderheit der Lichtung vergessen zu erwähnen. Denn obwohl sie auf den ersten Blick (von den bereits erwähnten Ungewöhnlichkeiten abgesehen) normal aussah, so wusste ich doch, dass sie einen nicht unwesentlichen Teil dieser Welt ausmachte. Hier verliefen Grenzen, die zwar nicht zu sehen, aber doch zu fühlen waren. Scheinbar war das Gebiet auf verschiedene Gruppierungen aufgeteilt und die Grenzen liefen alle hier zusammen. Warum wunderte mich das jetzt nicht im Geringsten?
„Es ist Zeit zu gehen“, verkündete der Geheimnisvolle, drehte sich, ohne eine Reaktion abzuwarten, um und ging los. Alle setzten sich in Bewegung und folgte ihm und so tat ich es ihnen gleich. Verwirrt blinzelte ich einige Male, als ich wieder das Gefühl hatte, alles um mich herum würde sich drehen, doch nach wenigen Schritten ließ der Schwindel wieder nach. Daher war das auch nicht der Grund, weshalb ich gleich wieder stehen blieb. Obwohl wir in den Wald hineingegangen waren und vor uns auch wirklich nur Wald gewesen war, standen wir plötzlich auf einer Art Hochplateau, wo kaum ein Busch wuchs, der Wald befand sich einige hundert Meter zu unserer Linken und vor uns schlängelte sich ein breiter Fluss mit starker Strömung durch sein Bett, dass er im Laufe vieler Jahre in den harten Untergrund gegraben hatte. Dass Bäume und Flüsse nie mal irgendwas besseres zu tun hatten als die ganze Zeit nur zu wachsen oder zu fließen... Ich wäre vor Langeweile schon längst gestorben.
Die anderen schienen einfach weitermarschieren zu wollen, doch so leicht würde ich sie nicht davonkommen lassen. „Hey, hey, hey! Jetzt macht aber mal halblang, Freunde! Könnte sich vielleicht jemand von euch dazu herablassen, mir zu erklären, was hier abgeht, oder wollt ihr einfach nicht mit mir reden? Normalerweise beiße ich nicht, aber ich bin ehrlich gesagt grade dabei die Geduld zu verlieren. Wer seid ihr? Wo bin ich hier? Wohin gehen wir? Was wollt ihr von mir? Was soll der ganze Quatsch?“ Entnervt machte ich eine Pause. Ich hatte das blöde Gefühl mich zu wiederholen und ich hasste es, mich wiederholen zu müssen.
Doch scheinbar ließ mein Wutausbruch die Truppe ziemlich kalt. Immerhin waren sie stehen geblieben, das war ja schon mal ein Anfang. Dann drehte sich der scheinbare Anführer es verrückten Haufens zu mir um. „Der Arazém-Clan. Am Ufer des Córrego. Zum Lager. Nichts. Kein Kommentar.“
„Bitte was?“ Ich konnte dem Kerl nicht folgen, aber ich hatte das dumme Gefühl, dass er einfach alle meine Fragen in der Reihenfolge beantwortet hatte, in der ich die gestellt hatte, und auch in der gleichen Geschwindigkeit. Verdammt, wenigstens dieser eine schien Durchblick zu haben und sogar mehr als ich, denn ich hatte leider schon wieder vergessen, welche Fragen ich in welcher Reihenfolge gestellt hatte. Dumm gelaufen.
„Los, setzt dich in Bewegung, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit“, forderte er mich jetzt auf, ohne dass in seinen Worten irgendeine Gefühlsregung zu erkennen war. Auch aus seinem Gesicht wurde ich nicht schlau, er schien gleichzeitig freundlich, fordernd und was weiß ich noch alles zu sein, wobei man nicht sagen konnte, ob man mit der einen oder anderen Interpretation richtig lag oder nicht, weil es ebenso gut jede andere Möglichkeit hätte sein können. „Komm jetzt, hier draußen ist es nicht sicher. Schon als Gruppe haben wir im Zweifelsfall ein Problem und allein hast du gar keine Chance.“ Dieses Mal war ich mir ziemlich sicher, etwas väterlich-fürsorgliches aus seiner Stimme herauszuhören. Irgendetwas an seinem Auftreten überzeugte mich von dem, was er sagte, und so schloss ich mich ohne weiter zu murren wieder dem Tross an, der, wenn ich mich nicht vertan hatte, zum Lager des Clans unterwegs war. Ich würde schon noch herausfinden, was da wirklich dran war.
Unser Weg führte uns flussaufwärts, wobei wir uns immer dem Flusslauf folgten, welcher sich langsam aber sicher wieder auf den Waldrand zuwand. Der steinige Boden ging mir so langsam auf die Nerven, weil immer wieder irgendwelche kleineren oder größeren Steinchen auf die absolut generalverdunkelnd zu nennende Idee kamen, spitz sein und sich in meine Pfoten bohren zu müssen.
Ich war entsprechend erleichtert, als der Fluss endlich den Wald erreichte und der Waldboden stellte in der Tat eine Besserung um Lichtjahre dar. Allerdings hielt meine kurzzeitig aufgekommene Euphorie nicht lange, denn der Pfad, der sich am Flussufer entlang schlängelte, zog sich wie Kaugummi. Wenn nicht noch mehr.
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Minas

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDi Sep 28, 2010 6:05 pm

"Los! Aufwachen! Buarharhar!"
Es war unglaublich unfair... Diese Lache landete garantiert jedes Mal einen kritischen Treffer ohne Ausweichchance mit extremem Schadensbonus gegen schlafende... Gegner... oder Clanmitglieder... oder Tennissocken...
Letztere Erkenntniss, so wurde mir halbwegs schnell klar, war wahrscheinlich eine Ausgeburt meines viel zu schnell aus dem Schlaf gerissenen Verstandes, und würde später, nach einer zu diesem Zeitpunkt nicht möglichen, Prüfung durch den "gesunden" Wolfsverstand nicht mehr als logisch durchgehen können... im Moment schien sie allerdings Sinn zu machen.
Ursprung des akustischen Maßenvernichtungsanschlages war Greneva. Greneva war ein Berglöwe. Berglöwen waren... laut, zumindestens dieser. Zwar ging er stets zur selben Zeit wie alle anderen Schlafen, war jedoch schon lange bevor irgendjemand sonst auch nur im Entferntesten an Aufwachen dachte, putzmunter und energiegeladen, und natürlich hellwach. Woher er die Energie nahm war ein ungeklärtes Mysterium... vielleicht lag es irgendwie an den Zigaretten, die er ununterbrochen zu rauchen pflegte*.
Abgesehen von Darki, dem Anführer des Clans vielleicht, der auch immer schon wach war, sobald die anderen aufstanden, aber immerhin war der so gnädig uns schlafen zu lassen...

Natürlich war inzwischen jeder wach, aber keiner hatte sich bereits genug gefangen, um tatsächlich aufzustehen... die Einzige Antwort auf Grenevas Anschlag war ein schwächlich gezischtes "Damn..." von Däm. "Na, immernoch nicht auf den Beinen? Buarharhar!" lachte der Berglöwe amüsiert, offenbar davon überzeugt, einen guten Witz gemacht zu haben. Ich kam garnicht erst auf die Idee, meine Unfähigkeit eine Pointe in dem einen Satz den er gesprochen hatte, zu finden, auf meinen vermurmelten Zustand zurückzuführen, Grenevas "Witze" hatten niemlas Pointen... Umso heftiger pflegte er allerdings, selbst über sie zu lachen, da dies nur höchst selten jemand anderes tun wollte.

So in etwa startete jeder Morgen im Aua! Mein Fu... ähm... im heiligen Glanzschwert-Clan.** Der Start in den Tag wurde hier grundsätzlich vermurkst... im Anfänge vermurksen hatte dieser Clan in gewisser Weise Tradition. Immerhin hatte das einen Vorteil, der Tag konnte im Laufe des Tages nur besser werden!*** Als ich also die Schlafstätte des Clans, es handelte sich dabei um eine kleine, auf Holzpfeilern stehende, Hütte aus undefiniertem Holz (was nicht immer praktisch war, denn undefiniertes Holz hat, wie der Name schon sagt, keine fest definierte Form, und verformt sich nach Lust und Laune einfach selbst), verließ, fiel mein erster Blick auf ein helles rundes Objekt, dass ich fasziniert betrachtete, bis mir auffiel, dass es sich um die Sonne handelte, worauf ich schlagartig damit aufhörte, es zu betrachten. Stattdessen lenkte ich meine Glubscher lieber in Richtung der großen Lichtung, die den Versammlungsplatz des Clans darstellte, und in deren Mitte sich das Heiligtum und der Stolz unseres Clans lokalisiert sah. Ein Stück Fels. Irgend ein Held hatte außerdem ein olles altes Schwert in den Felsen gerammt. Anfangs war ich davon ausgegangen, jemand hätte das in dem Versuch getan, unseren Clan zu entweihen, indem er unseren Felsen zerstörte. Danach war ich davon ausgegangen, es wäre ein Unfall gewesen, immerhin befand sich unter den Clanmitgliedern auch ein Mensch, dem so etwas durchaus zuzutrauen war. Letztendlich hatte man mich allerdings dann doch aufgeklärt, dass nicht der Fels, sondern das Schwert selbst das Heiligtum des Clans sei, da es sich nämlich um nichts anderes, als das heilige Glanzschwert höchstpersönlich handelte.
Ich hatte das nie wirklich kapiert. Sogar der Efeu, der sich über den Schwertknauf rankte, wirkte heiliger als das Schwert. Glänzen tat das Ding auch nicht, und um ehrlich zu sein, man brauchte schon ein wenig Fantasie, um aus dem Rostklumpen überhaupt er Schwert erkennen zu können. Alles im allem war der Felsen in seiner Anbeteungswürdigkeit dem Schwert um einiges vorraus, fand ich.****

Nunja, ich befand, es seie nun an der Zeit, sich zur Abwechslung mal um Dinge zu kümmern, die weder mystisch, vergangen, sinnlos, metaphysisch oder einfach nur belanglos. Aus einer gewissen philosophischen Perspektive betrachtet, ließ sich allerdings alles in eine der obigen Kategorien einordnen...
Ich nahm mir vor, mir diesen Gedanken zu merken, vielleicht ließ er sich irgendwann mal anwenden, wenn ich einen Tag voller Faulenzerei rechtfertigen wollte. Zur Zeit allerdings hatte ich bereits etwas im Kopf, dass meiner Ansicht nach in keine dieser Kategorien fiel. Nahrungsbeschaffung!

*mindestens genau so mysteriös war die Frage, wo er seine Zigaretten lagerte, mit sich transportierte, oder anzündete.
** heiliger Strohsack, ich muss mich endlich dran gewöhnen diesen namen nicht mehr zu benutzen, die anderen gucken schon immer so böse...
***Zumindest versuchte man sich das einzureden... Die Erfahrung belegte allerdings dicker als ein doppeltes Schweineschnitzel eine dünne Schwarzbrotscheibe, dass es durchaus Tage gab, an denen es NICHT besser wurde.
****Hier gehört im übrigen keine Fussnote hin. *****
*****Auch über den Sinn von der hier lässt sich streiten.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDo Sep 30, 2010 4:24 pm

Es mochte mittlerweile schon an ein Wunder grenzen, dass der zu diesem Zeitpunkt schon unzählige Male verfluchte Weg tatsächlich einmal irgendwo hinführte. Der Wald, durch den er verlief, sah eigentlich immer gleich aus: Bäume... Bäume... Bäume... Und noch mehr Bäume! Zwischenzeitlich vertrieb ich mir die Zeit damit, mich darüber zu wundern, warum der baumfanatische Knilch nicht alle drei Schritte von einem der Gehölze gepflückt werden müsste, aber wie ich schon sehr bald feststellte, verbrachte er seine Zeit damit, noch immer genau so fasziniert wie am Anfang den Plastikbecher anzuglotzen. Ich entschied, den Kerl für die nächste Zeit zu ignorieren.
Aber das machte die Sache auch nicht besser. Wenn ich mich wenigstens wirklich tot hätte langweilen können, wäre ich wohl etwa nach der Hälfte der Strecke abgekratzt. Aber auch das funktionierte nicht, auch wenn ich mir wirklich alle Mühe damit gab.
Doch wie oben schon erwähnt, das Wunder geschah und wir erreichten den Waldrand. Dieses Mal fanden wir uns auf einer weitläufigen, grasbewachsenen Ebene wieder, die aber eher weniger durch ihre bereits erwähnte Weitläufigkeit beeindruckte, als durch die Art und Weise, in der diese endete. Uns gegenüber erhob sich eine gigantische Felswand aus dem Boden, doch auch diese war es nicht das, was mich am meisten staunen ließ, auch wenn sie bestimmt verdammt lange gebraucht hatte, um so weit aus dem Boden zu wachsen. Wuchsen Felswände überhaupt? Naja, sie mussten es wohl, denn ich konnte mir keine andere Möglichkeit vorstellen, wie sie dahin gekommen sein sollte. Aber darüber konnte ich mir auch später noch Gedanken machen...
Der Fluss, dem wir gefolgt waren, endete nun aber nicht plötzlich im Nichts, sondern er schlängelte sich über die Ebene, immer weiter auf die Felswand zu. Wer mir jetzt halbwegs zugehört hat und auch über einige Grundkenntnisse in Geographie und Physik verfügt, kann sich vermutlich denken, worauf ich hinaus will. Natürlich war der Fluss auch nicht vor der Felswand zu Ende und er war bei weitem zu breit und reißend, als dass er aus einer Quelle am Fuß der steinernen Wand hätte sprudeln können. Nein, er stürzte in einem beeindruckenden Naturschauspiel aus der Höhe hinab, wobei die dabei zuhauf aufgewirbelten Wassertröpfen das Sonnenlicht zu einem etwas verkrüppelten Regenbogen brachen, der eher in die mathematische Kategorie „Kreisbogen“ gehörte, aber ich hatte in dem Moment wirklich Besseres zu tun, als darüber nachzudenken, wie man den ganzen Blödsinn, den sowieso kein Mensch braucht, ausrechnen konnte.
Was mir zudem noch auffiel, war die Geräuschkulisse. Bei einem Wasserfall dieser Größe hätte man das Getöse locker bis zu unserem Standort hören müssen. Doch es war (zumindest was Wasserfallrauschen anging) mucksmäuschenstill um uns herum. Ich wollte grade anfangen, mir darüber noch weitere Gedanken zu machen, doch da wurde ich durch einen durchaus spürbaren Knuff daran erinnert, dass ich den Verkehr aufhielt und so setzte ich mich wieder in Bewegung. Ich wusste leider nicht, wer mich geknufft hatte, denn dieser jemand hätte sonst auf jeden Fall einen Reknuff bekommen. Naja.
Nach erstaunlich kurzer Zeit zeichnete sich nicht allzu weit von Wasserfall entfernt etwas ab, dass ich nach genauerem Hinsehen als Lager zu identifizieren vermochte. Dieses schien aus einer Ansammlung von Zelten zu bestehen, doch mehr ließ sich auf die noch recht große Entfernung nicht sagen. Erst als wir uns noch weiter genährt hatten, begann sich meine Vermutung zu erhärten und ich konnte auch langsam einige Wesen zwischen den Zelten herumwuseln sehen.
Bald erkannte ich, dass sich eines der Wesen auf dem Lager entfernte und nun mit Höchstgeschwindigkeit auf uns zupreschte. Unser Führer schien dadurch jedoch wenig beeindruckt zu sein, denn er ging einfach ungerührt weiter, ohne mit irgendeiner Regung zu verraten, ob er das Wesen überhaupt wahrgenommen hatte, wovon ich aber mal schwer ausging.
Im Folgenden stellte es sich heraus, dass es sich bei unserem scheinbar düsengetriebenen Empfangkomitee um eine gelbe Wölfin handelte, deren Kopf blaue Federn schmückten. Sie kam mit einem Affenzahn auf uns zugeschossen und erst als sie uns schon benahe erreicht hatte, kam sie auf die Idee, zu bremsen. Doch auch das half ihr nicht mehr viel, denn obwohl sich die Krallen an ihren Pfoten mit aller Kraft in die Wiese gruben (wovon diese bestimmt nicht sehr begeistert war), verringerte sich ihre Geschwindigkeit nur unwesentlich und sie hielt nach wie vor genau auf unseren Gruppenführer zu. Es musste unweigerlich zu einem Zusammenstoß kommen...
Denkste. Den Rothaarigen ließ das Schauspiel noch immer kalt und er klärte die Szene mit einer fast unvorstellbaren Einfachheit: Er ging schlicht und ergreifend zwei Schritte zur Seite. Somit raste die Wölfin an ihm vorbei – und genau in mich hinein. Leider war das Schauspiel für mich viel zu faszinierend gewesen, als dass ich mir darüber bewusste geworden wäre, dass ich gleich als nächstes in der Schusslinie der Wölfin stand. Somit gingen wir ineinander verheddert nach einer höchstwahrscheinlich ziemlich beachtlichen Flugkurve, die so manche Kanonenkugel neidisch gemacht hätte, zu Boden. Es dauerte einige Zeit, bis ich mich wieder sortiert und soweit gesammelt hatte, dass ich in der Lage war, geradeaus zu gucken. Als ich es dann auch noch schaffte, oben von unten zu unterschieden, war ich schon ziemlich stolz auf mich.
Nach diesem Spektakel kümmerte sich allerdings niemand auch nur im Geringsten um mich, stattdessen hatte sich die Truppe in einem Kreis mit respektvollem Abstand um den Anführer des Grüppchens und die gelbe Wölfin versammelt, welche sich zu unterhalten schienen. Unauffällig quetschte ich mich in eine nicht vorhandene Lücke, um möglichst gute Sicht zu haben.
„… patrouillieren. Außerdem habe ich die Wachen an der Westgrenze verdoppelt. Die Späher, die du nach Norden geschickt hattest, sind mittlerweile wieder da und berichten, dass alles ruhig sei. Allerdings meinten sie, große Fußspuren gesehen zu haben, wobei sie sich nicht ganz sicher waren, ob es nicht vielleicht doch nur ihre eigenen waren. Ich habe vorsichtshalber also auch die Wachen an der Nordgrenze verstärkt. Mit den Nahrungsmitteln ist noch alles in Ordnung, aber es würde nicht schaden, wenn wir noch mal jagen gehen würden. Die Wasservorräte sind aufgefüllt worden und müssten für die nächste Zeit reichen. Sonst ist im Lager soweit alles in Ordnung. Ach ja, was den Bau es neuen Zelts angeht, gibt es noch ein paar Probleme in der Organisation. Das heißt, eigentlich ist alles soweit durchgeplant… aber das war’s dann auch. Irgendwie hat keiner Lust, mit der Arbeit anzufangen. Beziehungsweise Ressue versucht die ganze Zeit, irgendwen zum Bau zu animieren, aber es hört keiner auf ihn und er kann auch nicht alles alleine machen. Wir Raubtiere können euch Zweibeinern dabei ja nur schlecht zur Hand gehen, deshalb haben sich Jazar und Khaos anderen Aufgaben gewidmet. Der Rest liegt auf der faulen Haut. Glaube ich. Also, eigentlich war ich selbst ja auch nicht so viel im Lager, weißt du? Guck mich nicht so an, ich kann nichts dafür! Ich habe dir doch schon oft genug gesagt, dass irgendwo dort draußen eine Bedrohung lauert, und wir müssen entsprechend gewappnet sein, wenn der Tag X gekommen ist. Leider haben wir nicht genug Leute, um alle Grenzen ausreichend zu bewachen, daher habe ich versucht, überall ein bisschen mit aufzupassen, aber irgendwie bin ich hauptsächlich von A nach B und weiter nach C gerannt, ohne dabei so viel in Erfahrung bringen zu können. Aber ehrlich, ich hab mich angestrengt!“ Der Gesichtsausdruck der Wölfin erinnerte an ein kleines Kind, welches seine Mutter davon überzeugen will, dass es sich nach Leibeskräften angestrengt, es aber einfach nicht geschafft hat, sich morgens die Zähne zu putzen, weil einfach alles schief gelaufen ist, es das Badezimmer nicht gefunden hat und außerdem war vor 7 Wochen am 6. Dienstag im Monat der Müllmann 4 Minuten zu spät gewesen. Das ganze wurde von einer astreinen Unschuldsmiene begleitet, welche noch durch die Geheimwaffe aller kleinen Kinder unterstützt wurde: Dem Hundeblick.
Auch war dies die erste Pause, die die Wölfin in ihrer Rede machte, und sie schien noch nicht einmal außer Atem zu sein. Doch dieser Augenblick himmlischer Ruhe währte nur kurz, denn das farbenfrohe Raubtier war scheinbar noch lange nicht fertig. „Naja, du weißt ja, wie das so ist... Estructor, du musst die Bedrohung endlich ernst nehmen! Ich habe es dir schon so oft erklärt und ich werde es wieder tun, wenn es sein muss. Ich habe keine Halluzinationen, verdammt noch mal, irgendetwas ist da draußen! Und es wartet nur auf einen günstigen Moment, um das Lager zu überfallen, alles in Grund und Boden zu stampfen und uns alle zu fressen, einen nach dem anderen, ganz langsam... Vielleicht ist es sogar schon auf dem Weg hier hin und fällt über uns her, sobald wir wieder im Lager sind? Oder es wartet, bis es Nacht wird? Vermutlich kann es im Dunkeln viel besser sehen als wir! Und der Geruchssinn erst! Das Viech kann unsere Spuren überallhin zurückverfolgen! Und jetzt stell dir mal die Krallen vor, die das Ungetüm haben muss, und die Reißzähne! Lässt dich das denn alles kalt? Überleg doch mal, was passieren würde, wenn wir nicht genügend Wachen an den Grenzen haben und wir vollkommen unvorbereitet überfallen werden? Was wäre wenn...“
Die Tatsache, dass die Wölfin mitten im Satz abbrach, bestätigte mir, was ich mir schon lange gedacht hatte. Estructor war nicht umsonst der Kopf dieses Grüppchens gewesen. So wie die gelbe Quasselstrippe ihn behandelte, schien er höher gestellt zu sein als sie. Und da sie sich scheinbar um das Lager hatte kümmern sollen, musste der Mensch folglich eine ziemlich hohe Position haben, wenn nicht sogar der Anführer des gesamten Clans sein. Und das zeigte sich besonders in dieser einen Szene, denn ich hätte nicht gedacht, dass die Wölfin irgendwann noch mal auf die Idee gekommen wäre, den Mund zu halten. Wie viel an dem, was sie von sich gegeben hatte, wirklich dran war, war eine andere Frage, die mich aber in diesem Moment recht wenig interessierte. Ich war noch immer viel zu sehr von Estructors Auftreten fasziniert, denn es hatte ihm nur einer kleinen Bewegung bedurft, um dem Redefluss der Wölfin Einhalt zu gebieten. Diese sah ihn jetzt schweigend und mit großen Augen an und auch die anderen Umstehenden schienen es kaum zu wagen auch nur zu atmen.
„Das reicht, Aeki.“ Mal wieder ließ sich keinerlei Gefühlsregung in Estructors Stimme erkennen. Aber ich glaubte, in seinen Augen etwas freundliches zu erkennen, vielleicht sogar etwas väterliches. Wobei die Formulierung „Augen“, also der Plural, an dieser Stelle nicht wirklich angebracht war. Denn der Clananführer trug über seinem rechten Auge eine schwarze Augenklappe. Diese war schon die ganze Zeit da gewesen, wie mir jetzt, wo ich darüber nachdachte, auffiel, doch ich hatte vollkommen vergessen sie zu erwähnen. Vielleicht lag das daran, dass sie mir gar nicht wirklich aufgefallen ist. Das ist vielleicht damit zu vergleichen, dass einem nicht auffällt, dass ein Mensch, den man zuvor noch nie gesehen hat, eine Nase und einen Mund hat. Es ist einfach selbstverständlich. Genau so ging es mir mit der Augenklappe...
Nichtsdestotrotz für Estructor fort. „Jetzt also noch einmal der Reihe nach. Ist etwas besonderes passiert?“
„Naja, die Wachen sind...“, begann Aeki, unterbrach sich aber selbst und fing noch einmal neu an. „Nein, es gab nichts besonderes.“
„Checkliste?“
„Nahrung: Noch ausreichend vorhanden, aber es könnte nicht schaden, wenn wir bald noch mal jagen gehen. Trinkwasser: Ist aufgefüllt worden und reicht für die nächste Zeit. Unterkünfte: Unverändert, weil der Zeltbau nicht weitergeht...“ Etwas beschämt senkte die Wölfin den Kopf und hüllte sich in Schweigen, was mich ziemlich verwunderte, doch sie hatte scheinbar gehörigen Respekt vor Estructor.
„Gut. Den Rest können wir im Lager besprechen.“ Mit diesen Worten setze der Clanführer sich wieder in Bewegung und das Grüppchen folgte ihm schweigend, wobei Aeki sich schräg hinter Estructor begab und darauf achtete, dass sonst niemand auf ihrer Höhe ging. Mein Verdacht erhärtete sich, dass es sich bei der aufgedrehten Wölfin um die zweite Anführerin des Clans handelte.
Diesen Umstand konnte ich mir allerdings eher weniger erklären. Die Wölfin schien sich bei der Sache zwar wirklich Mühe zu geben, doch ich hatte nach diesem Auftritt nicht dass Gefühl, dass Aeki so die beste Organisatorin war. Nun, vielleicht würde ich ja irgendwann noch mal mehr darüber erfahren...
Jetzt wandte ich meine Aufmerksamkeit aber erst mal dem Lager zu, welches wir schon fast erreicht hatten. Nachdem sich der Weg so lange hingezogen hatte, kam mir die Distanz zu den Zelten wie ein Katzensprung vor. Beziehungsweise wie ein Wolfssprung, ich hätte schließlich keine Ahnung, wie Katzen sich fühlten, wenn sie sprangen. Was ein dämlicher Ausdruck.
Das Lager an sich war... atemberaubend. Die Geschäftigkeit der Bewohner hielt sich nach meiner Einschätzung, sollte man einen Wert zwischen 0 (tote Hose) und 100 (da geht die Post ab!!) auswählen, so bei –98 auf. Es war schlicht und einfach keine Menschen-, Wolfs- oder sonst irgendeine Seele zu sehen. Als ich mich weiter umsah, musste ich feststellen, dass sich auch das Trüppchen, dass mich hier hin gebracht hatte, wie vom Erdboden verschluckt war. Unsicher ging ich ein paar Schritte hin und her. Schließlich stellte ich mich auf einen Flecken Erde in der Nähe einer Feuerstelle (die so aussah, als wäre sie seit Jahrhunderten nicht mehr in Benutzung gewesen), da der Boden dort in meinen Augen am sattesten aussah.
Erleichtert, mich außer Lebensgefahr zu wissen, sah ich mich weiter im Lager um. Um die Feuerstelle, an der ich mich befand und die scheinbar den Mittelpunkt dieser etwas fragwürdigen Ansiedlung bildete, herum waren in einigem Abstand Zelte und offene Schlafstätten aufgebaut. Allerdings machte es nicht den Eindruck, dass hier irgendwann mal nennenswert etwas los gewesen wäre. Irgendwie kam mir die Sache komisch vor.
Ich hörte fast schon den nicht vorhandenen Wind über die ebenso wenig existente Steppe heulen und sah diese merkwürdigen Westerngrasbällchen durch die Landschaft rollen, bei denen ich mich schon immer gefragt hatte, wer sich die Mühe machte, die so rund zusammenzubasteln und mit einem Föhn durch die Gegend zu pusten...
Eine Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Hey du Pappnase, kommste mal langsam, oder brauchst du immer erst eine Extraeinladung??“ Verwirrt sah ich mich um, konnte aber niemanden entdecken. Hatte ich jetzt sogar Halluzinationen? Aber ich war mir sicher, eine Stimme gehört zu haben...
„Oh Mann, es ist jedes Mal der gleiche Mist mit diesen Neuankömmlingen...“, fuhr die Stimme nun genervt fort. „Zu blöd, mal ein paar Schritte geradeaus zu machen und lesen können sie schon gar nicht...“
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Liata

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptySo Okt 03, 2010 3:16 pm

Ich lag gelangweilt neben der verkrüppelten Kastanie, die den höchsten Punkt unseres Lagers bildete. Der Größe der Kastanie nach zu urteilen, lag es nicht an ihr, dass sie über allem anderen aufragte. Sogar liegend bildete im Moment meine Wenigkeit den höchsten Punkt, worauf ich mir allerdings wenig einbildete, da ich schließlich nicht immer da war, um der Kastanie ihren Sieg zu nehmen.
Der einzige, der Schwierigkeiten hatte, den 15cm hohen Pinn zu überragen war wohl einzig und allein lil’Tetris, der sich allerdings selten auf diesen heroischen Kampf einließ.
Ich lebte noch nicht lange hier an dieser extremen Felswand, die von dem Stöcklein gekrönt wurde. Einer ÜBERDIMENSIONALEN Felswand, an der wie Pilze an einem Baumstumpf Ebenen waren, auf denen Tee angebaut wurde. Und ich wunderte mich auch ÜBERHAUPT nicht mehr, wo ich gelandet war. Nein, es war auch ganz natürlich, dass Rawhide, unser zwei Meter Hüne, lässig an mir vorbeiging, den Sieg über die Kastanie errang und mit einem kurzen - „Bin jagen.“ – erst einmal hundert Meter in die Tiefe sprang, bevor er auf einer der Steinplatten landete.
„Feel Spaß!“, brüllte ich ihm hinterher, in dem Wissen, dass er es unmöglich hören konnte. Er hielt kurz inne und legte die Hand an den Kopf, um zu zeigen, dass er verstanden hatte.
Nein, ich wunderte mich nicht. Ich war restlos überfordert mit diesem Clan.
Ich beschloss nach den anderen zu schauen, die sich irgendwo weiter unten auf den Ebenen befinden mussten.
Mit einigen Sprüngen überquerte ich die ersten Steinplatten, die Lücken aufwiesen, sodass man weiter nach unten springen konnte. Diese Platten fühlten sich an wie Pilze, rochen wie Pilze, wuchsen sogar wie Pilze, aber alle hatten sich darauf geeinigt, dass es Stein war. Die graue Färbung ließ darauf schließen und auch nicht zuletzt die geschmackliche Verwandtschaft, jedoch war ich noch immer skeptisch. Denn hier wuchs schließlich Tee drauf, deshalb musste das Krams hier nahrhafter sein als Stein.
Vielleicht sollte ich eines Tages mal darauf spekulieren. Jaaa, wir waren ein Clan des Spekulierens, wobei es meist um die Entstehung unserer Gemeinschaft ging. Ich glaubte keine ihrer Theorien, schon allein aus dem Grund, weil mindestens in jeder 1,2ten ein völlig unbegründeter Wendepunkt war, den ich nicht nachvollziehen konnte.
In meinen Gedanken untergegangen brachte mich Eype’am plötzlich völlig zum Ertrinken, als er plötzlich vor mir stand.
„Du kannst hier nicht einfach so auftauchen! Ich bin gerade an einer sehr komplizierten Erklärung...“ Qar’jil, der hinter ihm stand, schnitt ihm das Wort ab und meinte: „Er versucht mir grad zu erklären, warum er nicht der hellste in unserem Clan ist. Was gibt’s?“
Eype’am sah den schwarzgekleideten Mann einen Moment halb schmollend, halb wütend an und sprang dann über den Rand des Pilzes.
Keine Sekunde später hörte man deutlich, dass es nicht der eleganteste Abgang war.
„Um, keine Ahnung. Rawhide ist jagen.“ Ich wusste nicht, warum keiner wirklich auf Eype’am achtete, aber es würde seine Gründe haben und ich schloss mich dem an.
„Okay“, meinte Qar’jil achselzuckend und trat an den Rand der Steinplatte, um einen kurzen Blick nach unten zu werfen. Ey schien sich wieder aufgerappelt zu haben vom nächstunteren Pilz in etwa 2,5692 Metern Tiefe. Zu seinem Pech war kein weiterer dieser Vorsprünge in der Nähe, sodass er wohl oder Übel noch einmal einen ähnlichen Sprung hinlegen musste. Mit entsprechend vorprogrammiertem Ausgang.
Qar’jil lächelte leicht und kam wieder auf mich zurück. „Frag Zhâg, wenn du dich nützlich machen willst. Vielleicht muss man den komischen Augenwolf wieder irgendwo einsammeln, weil er abgestürzt ist.“
Der Aussage des Mannes nach zu urteilen, passierte dieses Ereignis oft. NEIN. Es passierte gefühlt alle drei Minuten, tags, nachts, mittags, morgengrauens, abenddämmerungs, abends, nachmittags, vormittags, After Eight und auch sonst relativ immer und ständig.
Ich seufzte. „Ich werde mal schauen, danke.“
Wie hielten die Leute hier das aus? Ich war noch nicht lange da und es hing mir jetzt schon zum Hals raus...
Ein Krachen erinnerte mich an den zweiten, unausweichlichen Abstieg Eype’ams. Ich schloss die Augen. WTF, was war das für ein Haufen?!
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Aguar

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptySo Okt 03, 2010 4:10 pm

Pause. „Verdammt noch mal, jetzt setz dich endlich in Bewegung, du knalloranges Zitrusfrüchtchen!! Wie oft soll ich es dir denn noch sagen? Geh einfach ein paar Schritte geradeaus!“
Noch immer verwirrt leistete ich der vor Liebenswürdigkeit triefenden Aufforderung des Unsichtbaren folge. Was hatte ich schon zu verlieren? Als ich mich bewusst vorsichtig, um nicht auf die falsche Stelle Boden zu treten und gefressen zu werden, an zwei Zelten vorbei bewegte... fand ich mich vor einem weiteren Zelt wieder.
Allerdings war dieses Zelt etwas anders als die Zelte, die mir bis jetzt über den Weg gelaufen waren. Dieses Zelt war groß. Um nicht zu sagen sehr groß. Wenn nicht sogar überdimensional. Aber das auch nur in Breite und Höhe. Denn ich stand nicht nur vor dem Zelt, sondern auch vor der Felswand, und das Zelt zeichnete sich besonders dadurch aus, dass es genau vor eben dieser steinernen Wand aufgebaut und dementsprechend flach war. Es machte mehr den Eindruck, dass eine große Zeltplane wie ein überdimensionaler Wandteppich von den Felsen gehängt worden war. Da ich jedoch aufgehört hatte, mich über solche Dinge zu wundern, ging ich einfach in das Zelt hinein und rechnete damit, sofort gegen den Fels zu rennen...
Was natürlich nicht passierte. Wie mir schien, war das Zelt außen nichts weiter als Tarnung gewesen. Tarnung für eine Höhlenöffnung, die den Eingang zu einer gigantischen Höhlung des Felsens bot. Beleuchtet wurde die Szenerie von einem gigantischen Kronleuchter, der von der Höhlendecke, die man allerdings nicht erkennen konnte, weil der Leuchter ausschließlich nach unten leuchtete, herabhing. Wenigstens sagte ich mir, dass er an irgendeiner Art von Vorrichtung herabhing, denn ich hätte doch einige Bedenken, unter einem schwebenden Kronleuchter hindurchzugehen, der wenigstens so groß war wie ein Hochregallager von DHL. Wobei ich ehrlich gesagt nicht glaube, dass DHL Hochregallager hat, die sind schließlich dafür da, um Pakete zu verschicken, nicht um sie zu lagern... Aber das würde immerhin erklären, warum es immer wenigstens bis zur nächsten Eiszeit dauerte, bis die Pakete endlich mal da ankamen, wo sie hin sollten.
Die ganzen Ausmaße der Höhle konnte ich jedoch nicht erfassen. Warum wohl? Richtig geraten, man stand mir mal wieder im Weg. Ich hatte langsam wirklich das Gefühl, dass die Leute hier alles taten, um mich zu ärgern. Dieses Mal waren es jedoch keine Menschen, die nichts besseres zu tun hatten, als genau vor meiner Nase rumzustehen, sondern irgendwelche vierbeinigen Viecher. Wölfe waren es jedoch nicht, soweit ist das beurteilen konnte. Sie hatten vier Beine, einen Kopf und einen Schwanz, wenigstens damit war ich mir sicher. So halbwegs zumindest...
Jedoch war ich mir nicht so ganz sicher, was ich jetzt tun sollte. Es gab natürlich die Möglichkeit mich wieder lautstark zu beschweren, allerdings stand es im Zweifelsfall zwei gegen einen, und das passte mir nicht. Auf die Idee, einfach um die beiden drum rum zu gehen, kam ich in dem Moment überhaupt nicht, außerdem wäre das auch viel zu einfach gewesen und hätte keinen Spaß gemacht. Also, was tun?
Wie sich herausstellen sollte, hätte ich mich gar nicht erst mit dieser Frage beschäftigen müssen, denn bevor ich zu irgendeiner Lösung hätte gelangen können, drehte sich eines der beiden Wesen halb zu mir um und fragte: „Was stehst du da cognac? Bist du am Boden festgewachsen, oder was?“
Prüfend hob ich meine rechte Vorderpfote hoch. Dann die Linke. Dann nacheinander die beiden Hinterpfoten. Dann probierte ich sämtlich horizontalen und vertikalen Kombinationen durch, bis ich an der Stelle anlangte, bei denen ich alle Pfoten auf einmal vom Boden lösen wollte. Jedoch hatte ich keine Lust, um genau Kraft für einen Sprung aufzuwenden, weshalb ich nach einer höchst wahrscheinlich recht abenteuerlich aussehenden Verrenkung im Endeffekt mal wieder flach auf dem Bauch lag. Aber nichtsdestotrotz hatte ich herausgefunden, was ich wissen wollte. „Nein, nicht bin nicht festgewachsen“, antwortete ich also und rappelte mich wieder auf.
Ich musste feststellen, dass sich nun beide Wesen vollends zu mir umgedreht hatten und ein breites Grinsen zog sich über ihre Gesichter. Zum Glück der beiden hatte ich grade gute Laune, also beschloss ich, einfach mitzugrinsen (obwohl ich mir nicht so sicher war, was die beiden in dem Moment so erheiternd fanden...).
„Gut, was stehst du dann also noch hier rum?“, ergriff nun der Zweite das Wort. „Es ist Zeit für die Versammlung, also mach mal besser, dass du da hin kommst.“
Ich war verwirrt. „Was für eine Versammlung? Und wer oder was soll sich da bitteschön versammeln? Und wenn da grade so was abgeht, warum seid ihr dann noch hier?“
„Weil wir den Eingang bewachen, du Vollpfosten“, sagte er Erste nun in einem Ton, der mich wissen ließ, dass ich grade nach einer der selbstverständlichsten Sachen wo Welt gefragt hatte, und grinste. Jedoch hatte die Situation nichts Aggressives an sich und so beschloss ich, dem Wesen zu verzeihen. Vorerst zumindest.
Mit der Zeit hatten sich meine Augen halbwegs an das diffuse Licht des Kronleuchters gewöhnt und ich konnte hinter den beiden Wesen sehen, dass ich das andere Ende der Höhle nicht sehen konnte. Außerdem war ich nun in der Lage, die Vierbeiner einer genaueren Gattung zuzuordnen. Beim Ersten handelte es sich allem Anschein nach um einen Luchs, allerdings schien er als Junges in einige Farbtöpfe gefallen zu sein. Sein Fell war großteils grau (was jetzt noch nicht so ungewöhnlich war), aber sowohl seine Pfoten als auch seine Schwanzspitze waren dunkelrot. Damit aber noch nicht genug, zusätzlich hatte das Raubtier einen beeindruckenden Haarwuschel auf dem Kopf (auch wenn dieser an das Monstrum, das mein Freund im lila Hawaihemd mit sich herumschleppte, nicht mit geringsten herankam), welcher im gleichen dunkelroten Farbton gehalten war.
Bei meinem zweiten Freund handelte es sich ebenfalls um eine Raubkatze, wobei sowohl seine Statur als auch seine Fellzeichnung darauf schließen ließen, dass es sich um einen Jaguar handelte. Es hätte aber auch jede andere Art von Tier sein können, denn es war ja nicht auszuschließen, dass das ganze nur eine Verkleidung war. Zwar bliebt mir der Sinn einer solchen Maskerade noch verborgen, aber man musste ja mit allem rechnen. Was sich nun aber mit Sicherheit über den Jaguar (für den Fall, dass es wirklich einer war) aussagen ließ, war, dass er ein Bandana trug. Auch der Grund dessen war mir schleierhaft, aber was soll’s, es war ja nicht mein Problem. Der Körper der Raubkatze trug die Spuren vieler Kämpfe, wobei eine große Narbe, die sich quer über sein Gesicht und durch sein rechtes Auge zog, mich schaudern ließ. Wie viel war an dem, was Aeki erzählt hatte, wirklich dran?
BA-BOOM!! Ich hatte einen Geistesblitz! Das heißt, eigentlich hatte ich lediglich eine Idee, denn von einem Blitz konnte ich weit und breit nicht das kleinste Anzeichen entdecken. Wie dem auch sei, ich war zu der Erkenntnis gekommen, dass ich diese Frage (und vielleicht noch viele andere) bei dieser komischen Versammlung vielleicht beantwortet bekommen könnte. Urplötzlich von neuer Energie durchflutet fragte ich nur kurz, wo diese Versammlung denn sei, und als der Jaguar mit dem Kopf eine Richtung andeutete schoss ich wie der geölte Blitz (na bitte, da ist mein Blitz ja!) davon, ohne mich darum zu kümmern, dass der Kopfbewegung eigentlich noch eine Erklärung in From einer Wegbeschreibung hätte folgen sollen. Ich rannte die beiden, die noch immer vor mir standen, einfach über den sprichwörtlichen Haufen und musste feststellen, dass der Boden der Höhle ziemlich plötzlich ziemlich steil abfiel. Es war zwar eine Treppe in den Fels gehauen worden (ich hatte leider keine Zeit darüber nachzudenken, wie lange das gedauert haben muss), die mir jedoch wenig half, da ich so schnell unterwegs war, dass meine Pfoten wenn überhaupt nur jede gefühlt 25. Stufe berührten, sodass es auch keinen Unterschied gemacht hätte, wäre ich neben der Treppe den Felsen hinab gerannt. Wie ich bereits befürchtet hatte, hielt dieser Zustand der Fortbewegung nicht lange an. Nach einiger Zeit, die mir sowohl sehr kurz also auch gleichzeitig sehr lang vorkam, stolperte ich nämlich über irgendetwas. Ich hätte das gerne auf die Treppe geschoben, aber leider waren deren Stufen so exakt gleich groß, gleich hoch, gleich breit und überhaupt und sowieso ganz und gar gleich, dass ich wohl wirklich über meine eigenen Pfoten gestolpert sein musste. So ein Mist.
Zum wiederholten Mal an diesem Tag flog ich in hohem Bogen durch die Luft und zum ebenfalls wiederholten Mal landete ich auf dem Bauch. Da dieser Flug der bis jetzt schnellste, weiteste und längste war (ich hatte mir bestimmt damit eine paranormale eukalyptische Machalitmedaille verdient!), war die Landung auch entsprechend am schmerzhaftesten, allerdings bliebt mir nicht viel Zeit, um mir darüber Sorgen zu machen.
Denn so langsam begann ich meine Umgebung wieder wahrzunehmen, was während des Sturzes etwas schwer gewesen war, da die Umgebung etwas zu schnell an mir vorbeigerast war (beziehungsweise ich zu schnell an der Umgebung vorbeigerast bin, aber im Endeffekt kommt das gleiche dabei raus). Was ich damit sagen will, ist, dass ich mehr durch Zufall aber dennoch mitten in der Versammlung gelandet war, zu der ich ohnehin hingewollt hatte.
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Liata

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptySo Okt 03, 2010 4:14 pm

Zhâg war eine Respektsperson. Wobei Person in diesem Fall nicht menschlich zu definieren war, Zhâg war eine weiße Wölfin, die sich über alles und jeden hinweg setzen konnte, wenn ihr etwas daran lag.
Im Moment lehnte sie an der Felswand und hörte sich Sansassis kurzen Patroullienbericht an, der im Grunde aus einem Wort bestand, das sich allerdings durch räumlich-körperliche Dekomprimierungen nach weniger anhören konnte als es gewollt zu hören sein schien. Um es kurz zu fassen; „Nichts.“
„Okay“, war Zhâgs gekontert einsilbige Antwort. Daraufhin sprang die schwarze Füchsin an mir vorbei und irgendwo hinter meiner konzentrierten Ansammlung von Selbst einen Pilz hinunter. Ich meinte ihre Knochen schon knacken zu hören, aber anscheinend war sie weitaus geschickter als Eype’am, wenn auch nicht so Uber wie Rawhide.
Die Aufmerksamkeit Zhâgs bündelte sich somit auf mich, sie sagte allerdings nichts, vielleicht da ich auch zufällig hier stehen konnte.
„Eh, gibt es irgendwas zu tun?“
Die weiße Wölfin überlegte nicht lange. „Du könntest den komischen Auge--“
In dem Wissen, dass es nicht furchtbar klug war, die Clanführerin zu unterbrechen, tat ich es trotzdem, „Okay, ist schon gut, wo ist er?“
Eine Sekunde verstrich, in der Zhâg zu überlegen schien, entweder wo der Kerl wieder war, oder ob ich es wert war, eine Antwort zu erhalten. Es sollte sich zeigen, dass ich in beiden Fällen danebenlag.
„Rawhide könnte es wissen.“
„Der ist jagen.“
„Ach, du wirst den schon finden, so unauffällig ist er nun wieder auch nicht.“
Generell hatte Zhâg recht. Aber nur generell. Ein tollpatschiger Wolf, mit unterschiedlich großen Augen, dessen Körper kaum Schattierungen aufwies. Aber graue Fläche auf grauem Pilz, grauem Stein und dazu noch der Fakt, dass er nicht mal annährend eine Stimme hatte oder sonst... rufen, oder was in diese Richtung ging, konnte... nein, es machte die Sache nicht einfacher.
„Wenn du Key findest, kannst du ihn ja fragen, ob er weiß, wo Dingens ist“, fügte die Wölfin hinzu. „Oder lil’Tetris, aber wenn du den siehst, dann kann der Augenwolf auch nicht mehr weit sein.“
„Jaja, kein Problem.“
Ich war kein Ass im Kopfrechnen, aber bestimmt würde ich bis zum Abend hier noch herumeiern. Natürlich würde es sehr viel schneller gehen, wenn ich einfach fliegend nach ihnen suchen würde, aber ich war noch zu unsicher und würde beim Landeanflug zu 11%iger Sicherheit gegen die Felswand klatschen. Oder mir den Kopp an einem Pilz anhauen. Abprallen und die nächsten dreihundertzweiundsiebzigkommaneunfünf Meter senkrecht in die Tiefe stürzen. NEIN. Kein Interesse, vielleicht später, nachdem ich hier völlig verrückt geworden war.
Ich setzte ein Lächeln auf, um mich selbst aufzuheitern und wanderte munter drauf los. Kurz ging ich durch, was Qar’jil mir einmal erklärt hatte, was die Aufenthaltsorte des seltsamen Wolfes betraf. Er liebte es, Teeblätter zu kauen, also versuchte er immer auf die Teeanbauebenen zu kommen, andererseits fand er sie zu 50% Wahrscheinlichkeit mit 11% Toleranz nicht, was zusammengefasst bedeutete, dass er überall sein konnte.
Ich weiß nicht wie viel Zeit verging, aber irgendwann traf ich tatsächlich auf... intelligentes... grob gefasst intelligentes Leben. Eype’am lag reglos auf dem Boden, die Arme vor der Brust verschränkt. Ich beugte mich über ihn. „Alles klar?“
„Ja.“ Sein Gesichtsausdruck widersprach dieser Aussage so heftig, dass er kurz darauf hinzufügte, „Also nein, das heißt – du stehst mir in der Sonne!“
„Die Sonne ist grade hinter einer dicken Schicht Wolken.“ Verwirrt sah ich den Mann an.
„Dann geh mir aus den Wolken!“
Ich wollte schon damit anfangen, zu erläutern, dass ich nicht in den Wolken stand, sondern gekonnt unter ihnen, aber in räumlicher Beziehung auch zwischen ihnen und Eype’am, aber ich ließ es sein und zog lieber weiter meiner Wege.
Ich begann langsam zu verstehen, warum er geduldet, aber nicht ernst genommen wurde. Er war ganz lustig, auch wenn er es selbst wohl anders sah, aber nicht ganz zurechnungsfähig.
Vielleicht war er auch einfach nicht in seinem Element.
Es war nicht leicht an so einer Felswand zu leben und einfach an der Stelle zu schlafen, wo man grad war, wenn es dunkel wurde. Es gab Tage, an denen man selbst jagen musste, weil man die anderen schlicht und ergreifend nicht fand... Der komische Augenwolf und lil’Tetris bedurften dabei noch besonderer Betreuung, andererseits war nie einer bei ihnen, da es einfach jeden langweilte und er irgendwann wieder wegging.
Ich konnte immerhin auf der Spitze dieser Konstruktion und unten im Wald landen, also auch fliegend einige Strecke zurücklegen, die meisten anderen mussten einfach klettern. Womit die Wölfe und Rawhide weniger ein Problem hatten.
Qar’jil störte sich nicht sehr dran, er sah es eher als gesunden Sport. Eype’am war ein wenig anderer Meinung, von der allgemein angenommen wird, dass sie korrosionsbedingt ist.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyMi Nov 03, 2010 8:05 pm

Was diese Versammlung angeht, so möchte ich sie damit bedenken, dass sie interessant, wenn auch nicht besonders aufschlussreich war. Ich habe nur im Moment wenig Lust, näheres dazu zu erzählen, deshalb lasse ich es sein. Was jedoch noch erwähnt werden sollte, ist, dass ich im Anschluss daran zu meiner ersten Patrouille eingeteilt wurde. Zusammen mit meinem baumliebenden Freund namens Newton. Irgendwie hatte ich schon in diesem Moment das Gefühl, dass jemand vorhatte, mir eine Feuertaufe in diesem Clan zu verpassen. Wobei ich hoffte, dass er das nicht zu wörtlich nahm.
Der erste Abschnitt des Weges, den wir zurücklegen sollten, verlief entspannend. Woher wir wussten, wo wir lang laufen sollten? Nun, das ist eine gute Frage. Von Aeki war mir eine Wegbeschreibung gegeben worden, die allerdings recht allgemein gehalten war und nach meinem Dafürbehalten auf alle Patrouillenrouten gleichermaßen angewandt werden konnte. „Gradeaus in den Wald, dann links bis zum Knick und in einem halben Bogen wieder zurück.“ Ich hatte gar nicht erst nachgefragt. Vielleicht kannte mein farbenfroher Freund ja den Weg, jedoch bezweifelte ich das sehr.
Der erste Teil des Weges verlief auch nur deshalb gut, da er den zu überbrückenden Teil Grasland zwischen dem Lager und dem Wald darstellte. Dabei hielt Newton sich immer in meiner Nähe auf, trotzdem blickte ich mich immer wieder nach ihm um, wobei ich ihn oft genug auf den ersten Blick nicht sah, da er schon wieder nicht mehr links sondern rechts von mir war oder sich sonst irgendwo anders hinbewegt hatte. Dabei bekam ich jedes Mal einen leichten Herzschlag, denn ich wollte mir nicht vorstellen, was passieren würde, wenn er plötzlich weg wäre.
Leider erreichten wir dann doch nach einiger Zeit den Waldrand. Ich zögerte, blickte mich zum mittlerweile unzähligem Mal nach dem Rotschopf um und betrat zögernd die Ansammlung von Holzgewächsen. Bald bemerkte ich, dass ich im Grunde nur noch meinen Begleiter mit dem Blick fixierte... denn ich war gegen einen Baum gelaufen. Es wirkte sich positiv auf die eigene Gesundheit aus, zu gucken, wo man hingeht, um solche Dinge zu vermeiden, allerdings befürchtete ich, dass Newton sich einfach in Luft auflösen könnte, wenn ich ihn auch nur eine Sekunde aus den Augen ließ. Ich wollte grade beginnen darüber nachzudenken, wie er das wohl physikalisch bewerkstelligen würde, als ich bemerkte, dass er verschwunden war. Dabei hatte ich ihn doch die ganze Zeit im Blick! Oder...? Vielleicht hatte ich geblinzelt. Verdammter Mist! Ich war gerade im Begriff panisch zu werden, als ich in meiner noch immer anhaltenden Vorwärtsbewegung, welche ich trotz meiner Gedanken mechanisch weitergeführt hatte, erneut mit etwas zusammenstieß.
Dieses etwas war erneut ein Baum. Wie kommt’s? Jedoch war dieser Baum voll und ganz, wenn nicht sogar komplett, bis hin zu ganz und gar und vollkommen newtonfrei. Mist. Ich nutze meine noch nicht wiedergefundene Orientierung, um mich in allen Himmelsrichtungen und noch darüber hinaus nach dem Paradiesvogel umzusehen, indem ich mich um meine eigene Achse drehte und jeden Moment damit rechnete, dass der fehlende grüne Schleim in meinem Blickfeld erschien, der mich sonst immer zu solch akrobatisch hochwerten Aktionen verleitet hatte. Jedoch fehlten hier sowohl besagter Schleim, als auch die sich undeutlich dahinter zu bewegen scheinenden Schemen und nicht zuletzt die Schusswaffe. Und Newton fehlte auch.
Ich probierte eine andere Taktik: Ohren spitzen. Das natürlich auch nur im übertragenen Sinne, denn ich hatte weder einen Anspitzer bei mir noch hätte ich eines meiner Ohren hineingesteckt, selbst wenn ich einen gehabt hätte. Somit begnügte ich mich damit, angestrengt in den Wald hinein zu lauschten, in der Hoffnung, vielleicht ein gehauchtes „Baum!“ wahrzunehmen... Doch diese Hoffnung wurde enttäuscht.
Zu allem Überfluss musste ich feststellen, dass auch das letzte bisschen Orientierung, das versehentlich noch in meiner Nähe gewesen war, sich mittlerweile verkrümelt hatte und somit stand ich plan- und newtonlos im Durchzug.
Was tun war die Frage. Die Antwort kannte ich leider nicht. Und es war auch keiner da, den ich hätte fragen können. Außer Bäumen... Nein, ich spielte doch jetzt nicht ernsthaft mit dem Gedanken, einen Baum zu fragen, wo Newton steckte, oder?! ...andererseits, was hatte ich schon zu verlieren?
„Hey, sag mal“, begann ich, und knuffte einen Baum, der grade in meiner Nähe wuchs, freundschaftlich in den Stamm. „Hast du ne Ahnung, wo Newton hin ist?“
War ich jetzt von allen guten und sonstigen Geistern verlassen, oder hatte der Baum sich grade wirklich ein Stück nach rechts geneigt? Ungläubig starrte ich das Gehölz an und wartete auf eine weitere Regung... „Was glotzt du da noch so blöd?!“ Jetzt war ich wirklich verwirrt. Der Baum hatte doch jetzt nicht im Ernst... „Worauf wartest du denn noch, verdammt noch mal, vorgehen und dir den Weg zeigen kann ich nun mal nicht!“
„Also ist Newton da hinten irgendwo?“, fragte ich verunsichert nach und deutete mit dem Kopf in die Richtung, von der ich glaubte, dass er Baum sie gemeint hatte.
„Ja, da und nirgendwo anders, du Pappnase“, schimpfte der Baum vor sich hin. „Und jetzt sieh gefälligst zu, dass zu diesen Idioten von meinem Kumpel abbekommst, er kann so was nämlich gar nicht leiden, weißt du?“ Ich wartete noch einen Augenblick, da ich das Gefühl hatte, dass mein hölzerner Freund zu einer längeren Erklärung ausgeholt hatte. Als er jedoch nicht fortfuhr, machte ich mich in die angegebene Richtung auf, wobei ich mich zuvor noch recht herzlich für die Hilfe bedankte. Allerdings wurde ich das Gefühl nicht los, dass der Baum mich nicht gehört hatte... oder auch gar nicht hören konnte, wie sich das für Bäume eigentlich gehörte.
Nach einiger Zeit fragte ich mich, wie weit Newton in der kurzen Zeit überhaupt gekommen sein sollte, denn ich hatte noch immer nicht das kleinste Anzeichen für seine Existenz entdeckt. Langsam beschlich mich das Gefühl, dass der Baum mich verarscht hatte. Die Idee, zurückzugehen und mich zu beschweren, verwarf ich allerdings schnell wieder, da ich bezweifelte, dass ich den richtigen Baum wiederfinden würde und ich wollte mir auch keine Feinde machen, in dem ich mich mit dem falschen anlegte.
Also ging ich weiter. Die Hoffnung, Newton noch zu finden, hatte ich mittlerweile aufgegeben, also lief ich einfach etwas planlos im Wald herum, irgendwann würde ich ja schon irgendwo rauskommen... Hoffte ich zumindest.
Tatsächlich kam ich nach einiger Zeit zumindest schon mal etwas aus dem Wald raus. Der Boden wurde etwas steiniger und ich erreichte eine recht große Lichtung, die zur Abwechslung sogar ziemlich natürlich aussah. Am Rand der Lichtung schien eine recht kleine Höhle zu sein, oder zumindest ein Spalt im Felsen, durch den ich hindurchgepasst hätte, wenn ich denn in die Höhle hineingewollt hätte. Dem war aber nicht so, denn mir viel vor allem ein frischer ich-was-nicht-was-das-mal-für-ein-Viech-war-Kadaver auf, der demonstrativ mitten auf der Lichtung lag. Jedoch glaubte ich nicht, dass es sinnvoll wäre, den Fleischklops zur Lager zu bringen, zum einen, weil er viel zu groß und zu schwer war, als dass ich ihn überhaupt hätte bewegen können, und außerdem war er schon angeknabbert.
Dabei begann ich darüber nachzudenken, wer – oder besser was – diesen Kadaver a) erlegt b) hier hin geschleppt und c) angeknabbert hatte... Als ich noch weiter darüber nachdachte, kam ich dann jedoch zu dem Schluss, dass ich es doch nicht wissen wollte.
Zu meinem Leidwesen musste ich jedoch feststellen, dass es dafür bereits zu spät war. Hinter mir ertönte urplötzlich das furcheinflößendste Brüllen, dass ich je gehört habe, und ich wurde buchstäblich umgehauen. Als ich nach dem ersten Schock herumfuhr, stand ich einer übermanns- und somit erst recht überwolfsgroßen Bestie gegenüber, deren Kopf von einer Halskrause geschmückt wurde. In seinem Maul prangten lauter messerspitze Reißzähne und an die Klauen wollte ich gar nicht erst denken... Wütend funkelte das Wesen mich an und peitschte mit dem Schwanz hin und her, sodass ich die Stacheln an selbigem besser erkennen konnte, als mir lieb war. Langsam wurde mir klar, dass ich möglichst schnell gucken sollte, dass ich meine geballte Masseansammlung von hier wegbewegte, also fuhr ich herum, um die Flucht zu ergreifen.
Leider stand ich dort aber gleich zwei Gegnern gegenüber, die dem ersten sehr ähnlich sahen, nur zum Glück um einiges kleiner waren... aber für meine Verhältnisse war das noch immer zu groß. So langsam wurde die Situation bedenklich und als auf ein erneutes Brüllen des Riesen auch noch weitere Wesen aus der Höhle gerannt kamen, machte ich mir ernsthaft sorgen. Die Neulinge waren zwar bei weitem die kleinsten Vertreter meines Begrüßungskomitees, und mit einem oder zwei von denen hätte ich es auch aufgenommen, aber im beisein der anderen größeren Exemplare wäre das wohl keine allzu gute Idee gewesen.
Und an dem ganzen Mist war Newton Schuld! Wenn dieser Idiot nicht plötzlich verschwunden wäre, wäre alles gut gewesen! ...oder wir säßen jetzt zu zweit in der Klemme. Aber ich sollte mich lieber einmal damit beschäftigen, diese Sache möglichst in einem Stück zu überleben. In irgendwelchen schlecht gemachten Hollywood Actionfilmen wäre jetzt vermutlich ein Helikopter oder etwas ähnliches vorbeigekommen, um mich zu retten, bloß leider war das hier kein Actionfilm und ich war mir nicht sicher, wo die nächste Tankstelle gewesen wäre, um den Helikopter mit Sprit zu versorgen.
Ich schluckte und wandte mich zu meinem großen kleinen dicken dünnen Freund um. Dieser war in der Zwischenzeit ein paar Schritte zurückgewichen, aber ein Gefühl sagte mir, dass das der Tunnel am Ende des Lichts war. Und ich sollte Recht behalten, denn die Bestie legte soeben den Vorwärtsgang ein und schoss mit quietschenden Reifen und – was noch viel schlimmer war – gefletschten Zähnen auf mich zu.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyMi Nov 03, 2010 9:42 pm

Rawhide war groß, größer als die meisten, was keine Ausschließung des Begriffes „alle“ beinhaltet, sondern nur so tut, aber in diesem Falle in Relativität zu Masseverhältnissen indiskutabel ist. Das bedeutet, dass tatsächlich eine Vielzahl an Bäumen es wagte, seine Gestalt zu überragen.
Jedoch! – man kann es nicht anders sagen, würde man es versuchen, würde man unsagbar lügen, was ja schon innerhalb des Satzes mit dem Wort „unsagbar“, dreisilbig verunmöglicht wurde – Rawhide war eindrucksvoller als jeder Baum, der seine zarten oder mitunter auch stämmigen Äste gen Himmel streckte.
Sein Aussehen war von Stärke erfüllt, seine Bewegungen von sicherer Anmut, seine Sprünge von grandioser Eleganz – kein Baum würde dies jemals schaffen, zudem die Gewächse auch kaum eine Chance hatten, annährend so alt und erfahren zu werden.
Man könnte noch mehr Vergleiche zwischen diesen zwei völlig unterschiedlichen Lebensformen ziehen, man könnte es allerdings auch sein lassen. Mit Newton und Bäumen ginge das Ganze auch schneller, man bräuchte nur ein Herz zwischen die beiden Begriffe setzen und alles wäre gesagt.
Nun, ohne lange Worte – wenn es jemand mit Monstern aufnehmen konnte, dann war es kein Baum. Um genauer darauf einzugehen, auch Blätter, Wurzeln oder Rinde einzeln waren genauso wenig geeignet wie das große Ganze, um eine genauere Toleranz zu ziehen, wäre ein Zollstock angebracht.
Um ohne Umwege auf das Thema zurückzukommen, Rawhide war im Wald jagen. Seine Schritte wogen schwer auf dem Laub, den Ästen – doch trotzdem war kaum ein Geräusch zu hören, das seine Anwesenheit spurlos verraten hätte. Ein wacher Jägerinstinkt lag in den roten Augen des Großschwertkämpfers. Er brauchte keine Erdbeere, um zu wissen, wo er hinmusste. Gegen ein wenig Honig hätte er allerdings nichts einzuwenden gehabt...
Mit schnellen Schritten bahnte sich der Jäger seinen Weg durch das Gestrüpp, das sich unvorhergesehener Weise im Wald angepflanzt hatte und sich täglich bewässerte.
Er trat auf eine felsige Lichtung, erfasste das Loch in der Wand, und nicht zuletzt auch die Situation.
Ohne ein Wort, vielmehr mit einem Sprung, der grazil mit einer Rolle abgerundet wurde, stellte er sich zwischen zwei Gewalten, zog noch in der selben Bewegung seine Klinge, die er schützend neben sich in den Boden rammte.
Er hätte den Schutz nicht benötigt, aber das knallbunte Tarnfarbenwölfchen hätte ohne die riesige Kieferklinge zwischen sich und dem Great Jaggi wohl manches Problem gehabt.
Die Schnauze des Raptors prallte zerknautscht zurück. Er schrie wütend auf, aber das Geräusch klang eher nach einem Baggi mit Heuschnupfen, schreckliche Vorstellung. Ob es in der Tundra wohl Heu gab?
Rawhide richtete sich zu voller Größe auf, zog das riesenhafte Schwert mit einem Ruck aus dem Geröll und sah den Großartigen Jaggi an. Es wäre eine Untertreibung, es nur einen Todesblick zu nennen. Es war nicht zu definieren, undefinierbar war ein willkommener Ausdruck dafür, wobei es nun für Duden-Zwecke sinnvoll sein könnte, undefinierbar ohne das Wort definieren zu definieren.
Nun, alle Beteiligten, die in Rawhides direktem Sichtfeld standen, wünschten sich vermutlich, zumindest war anzunehmen, dass sie es theoretisch könnten, was allerdings nicht bewiesen ist und vielleicht auch nicht mit einfachen physikalischen und symphonischen Grundkenntnissen zu beweisen war, vielmehr mit fortunalem Gedankengut widerlegt werden könnte; sie wünschten sich vermutlich, nicht in deinem direkten Sichtfeld zu stehen.
Dies betraf nicht nur den zerknautschten Freund vorne links, sondern noch eine Reihe kleinerer Kreaturen, die ihm ein wenig im Aussehen glichen, jedoch die Farbpalette missverstanden hatten.
Rawhide stand unbeweglich da, fixierte die Monster nur mit einem Blick, der schon zuvor eine unwürdige Beschreibung erfahren hat. Dann regte er sich, es war nur ein leichtes Senken des Kopfes, kaum wahrnehmbar in der Bewegung, aber es legte einen neuen Ausdruck in das Gesicht des Mannes. Inwiefern man diesen definieren konnte, liegt fernab dieser Welt, was im genaueren bedeutete, dass man Estructor fragen sollte, wenn man in Betracht ziehen würde, wirklich eine Antwort darauf zu finden, was eventuell nicht nur traumatisieren könnte, sondern auch in Bezug auf Sojasprossen gefährlich wäre.
In irdischer Zeit gemessen, nahmen die Monster in ungefähr kürzester Zeit Reißaus. Der angedödschte Great Jaggi unter ihnen machte den geknicktesten Eindruck von ihnen, wobei Knicken eigentlich als Brechen definiert werden konnte und er sich ja die Schnauze nicht gebrochen, sondern nur eingedellt hatte. Ein laufendes Paradox!
Rawhide straffte die Schultern, bald würde die eigentliche Jagd erst beginnen. Er steckte das Schwert zurück, das mittels substituierter Kräfte auf seinem Rücken hielt und drehte sich zur tarnvollen Streifenkugel um, die – wenn nicht verloren gegangen und im Subraum gelandet – noch hinter ihm sitzen müsste.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDo Nov 04, 2010 5:38 pm

Heiliger Pürierstab, das war knapp! Es war mir absolut schleierhaft, wo der hünenhafte Krieger plötzlich hergekommen ist und warum er mir das Leben gerettet hatte, aber ich konnte nur zu gut verstehen, warum die Viecher gemacht haben, dass sie wegkommen. Wobei ich die Echsen ehrlich bewunderte... Sie haben Rawhide’s Blick überlebt!! Es reichte schon, wenn ich an diesen Moment zurück dachte, um mir einen mehr als kalten Schauer über den Rücken zu jagen – und dabei hatte ich Rawhide ja nur von hinten gesehen.
Jetzt jedoch fixieren seine roten Augen mich... Ich konnte noch nicht einmal sagen, ob der Blick verärgert oder freundlich oder sonst wie war, da ich mich nicht traute, aufzusehen. Stattdessen konzentrierte ich mich voll und ganz auf den Boden zu meinen Füßen, der zu meiner Enttäuschung jedoch ziemlich langweilig war. Es handelte sich dabei um einen Teil einer Steinplatte, die von ein paar Steinchen, Laub und Zweigen bedeckt war. Verlegen kratzte ich mit meiner Pfote darauf herum, was aber nicht viel brachte.
Ich hatte noch immer keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich hatte überlebt und langsam wurde ich mir bewusst, dass ich mich lieber schleunigst dankbar dafür zeigte. Ich wusste schließlich nicht, wie Rawhide grade drauf war und ob er es mir übel nahm, dass ich so unbeteiligt den Waldboden zu einem modernen Kunstwerk ausgestaltete.
Also hob ich den Blick und erfasste zögernd Einzelheiten... Rawhide war groß. Er überragte mich um Längen, was zwar eigentlich alle Menschen taten, aber bei ihm kam man sich einfach klein, schwach, zerbrechlich, nichtsnutzig, minderwertig, eingeschüchtert und auch sonst ziemlich unbedeutend vor. Ich hatte das Gefühl zu wissen, wie sich ein Flusskrebs fühlen musste, wenn gerade ein ausgewachsener Bulldozer an ihm vorbeischwamm.
Rawhide’s Erscheinung war in allen Details furchteinflößend. Er trug eine lila Rüstung, die ganz offensichtlich in mühsamer Kleinarbeit aus den Überresten einiger Monster zusammengebastelt worden war. Darüber, wie diese vielleicht einmal ausgesehen hatten und wie sie dazu gekommen waren, als Rüstung zu enden, machte ich mir lieber keine Gedanken. Einen richtigen Helm trug Rawhide nicht, aber es war dennoch ein Kopfschutz vorhanden, der das Gesicht jedoch nicht bedeckte. So konnte ich seine weißen Haare sehen, die einen krassen Gegensatz zu seiner dunkeler Hautfarbe bildeten. In seinem Gesicht schienen die roten Augen förmlich zu glühen, doch aus irgendeinem mir nicht erfindlichen Grund hatte ich keine Angst mehr. Etwas an Rawhide zeigte mir, dass ich in Sicherheit war.
Auf eine schwer zu beweisende Art und Weise, die ich auch kaum beschreiben konnte, fühlte ich in Rawhide’s Nähe ein ähnliches Gefühl wie bei Estructor. Und obwohl ich den Krieger noch nie zuvor gesehen hatte, so wusste ich doch, dass er etwas mit meinem Clanführer zu tun hatte. Was das genau war, war jedoch wieder eine andere Frage... wie so oft.
Langsam wurde ich mir bewusst, dass ich Rawhide die ganze Zeit anstarrte. Doch ich hatte das Gefühl, dass er mir das nicht sehr übel nahm, vielleicht war er das bei seinem imposanten Erscheinungsbild auch einfach schon gewohnt.
Nichtsdestotrotz ist nichtsdestotrotz ein tolles Wort. Und nichtsdestotrotz wusste ich noch immer nicht, was ich tun sollte. Da ich aber nicht einfach nur in der Gegend herumstehen konnte, entschied ich mich dafür, mir darüber Gedanken zu machen, was ich tun könnte, um mein momentaniges Nichtstun zu unterbrechen, wobei ich natürlich durchaus physikalisch, psychisch, allegorisch und in Anbetracht der Überschwemmungen in Zuckeria dazu ihn der Lage gewesen wäre, einfach weiterhin dumm in der Gegend herumzustehen. Aber das wäre ja doof und nicht zu letzt und schlicht und ergreifend zu einfach gewesen.
Also traf ich eine Entscheidung. Entschlossen bewegte ich mich auf Rawhide zu. „Fühl dich geknufft!“ Ja... zu mehr reichte es leider nicht. An dieser absolut tragischen Tatsache war größtenteils der Größenunterschied zwischen Rawhide und mir Schuld. Da ich auf die Größe des Kriegers bereits zu Genüge eingegangen bin, wobei man eigentlich gar nicht oft genug betonen kann, dass Rawhide in dieser und noch vielen anderen Hinsichten die meisten in diesem Falle sogar im wahrsten Sinne des Wortes überragte, scheiterte die Sache auch daran, dass Wölfe generell nicht in der Lage waren, irgendetwas oder irgendjemanden zu knuffen, weil sie schlicht und ergreifend nie eine Hand frei hatten. Das ganze gewinnt natürlich noch an Tragik, wenn man bedenkt, dass Rawhide, selbst wenn ich rein körperlich in der Lage gewesen wäre, ihn zu knuffen, das noch nicht einmal gespürt hätte, da seine Rüstung weit gravierenderen Dingen als Knuffen mehr als gewachsen war. Somit hatte mein Verbalknuff immerhin den Vorteil, dass Rawhide ihn wahrnahm.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyFr Nov 05, 2010 8:14 pm

Jagen, war ein vielerlei Hinsicht eine Lebensnotwendige Maßnahme, wenn man in der Wildniss lebte, irgendwoher musste man das Essen ja schließlich beschaffen. Normalerweise ließ sich das ganze wie eine notwendige Routineübung ansehen, man ging los, und konnte erwarten, einige Zeit später gesättigt wieder zurückzukehren, so besonders war das ganze nun auch wieder nicht, es war halt einfach das nervige kleine Vorgeplänkel zum essen, mehr nicht.
Dachte ich bisher... nun begann ich zu damit festzustellen, dass sich die Jagd zu einer lebensbedrohlichen Schwierigkeit ausweiten konnte.
"Tschuldigung, mein Fehler! Wollte ich nicht!" Begann Cruxis verlegen for sich hin zu salbabern, und wiederholte diesen Satz damit zum 6-ten Male an diesem Tage... Benommen rappelte ich mich wieder auf, der Schwinger seines Großschwertes, welches in einer physikalisch eigentlich nicht zu erklärenden Kurve das Kelbi verfehlt, und dafür mich mit der stumpfen Kante (ebenfalls zum 6-ten Male, wenn Cruxis nicht so ein Fail wäre hätte ich ihm glatt Absicht unterstellt...) erwischt, und (zum 6-ten Mal) in einem Gebüsch, in diesem Falle einem Paintberry-Strauch, war nicht mehr so lustig, wenn man schon 5 von der Sorte erlebt hatte. Nun, sollte sich jemand die Mühe machen eine Gebietskarte aufzuschlagen, ich würde dort nun definitiv als grellpinker Punkt auftauchen... Paintberries lassen sich nur ganz fies wieder aus dem Fell waschen, und hinterlassen hässliche lila Flecken, wenn man es falsch macht, was fast noch großartiger mit tintenblau disharmoniert als knallpink...
So wahr ich Minas, the Pinkwolf heiße, so langsam wurde es Zeit, Cruxis die Meinung zu geigen!
"Ähhh..." kritisierte ich seine Schwerttechnik aufs schärfste, und hoffte, den verteufelten Refferenztiernoob damit in tiefe seelische Betroffenheit und Scham zu stürzen, damit er mich nicht länger bei meiner Jagd behindern konnte!
"Weißt du Minas, ich glaube unsere Taktik bringt uns nicht weiter..." nuschelte der junge Söldner betroffen. Nein, in der Tat, seine Taktik war unsäglicher Mist, um es mit den Worten eines alten Physiklehrers, den wir damals immer "den Erklärbär" nannten, auszudrücken. Wirklich mal, wer kommt auf die absolut generalverdunkelt zu nennende Idee Kelbis mit einem GROSSSCHWERT zu jagen? So etwas kann doch im Leben nicht gut gehen! Niemand ist so uber, dass er das schaffen würde! Und Cruxis schonmal am allerwenigsten...
"Ach was, das liegt nicht an deiner Taktik, die Taktik ist gut... nur die Kelbis sind halt zu... flach." Zerfetzte ich Cruxis Taktik in der Luft wie eine obdachlose Zeitung ohne Sozialversicherung im Eisbärengehege. Eine derartig scharfe Zerlegung seiner Methoden hatte der junge Mensch sicherlich noch nie zu hören bekommen!
"Wir tuen hier alle unser Bestes, es ist nur eine Frage der Zeit..." fügte ich entmutigend hinzu, während ich mich umsah. Etwa 50 Meter von uns entfernt drückte sich in irgend einem Gebüsch Namiko rum, sie hatte sich bisher einfach nur vor der Beute versteckt... Warum füttert unser Clan sie eigentlich mit durch? Ich habe die Kitsune niemals auch nur eine nützliche Sache tun sehen... Andererseits, ich war mir nicht einmal sicher, ob sie überhaupt etwas aß, niemand hatte sie je dabei beobachtet... Niemand wusste im Grunde etwas mit ihr anzufangen, sie war einfach da, drückte sich scheu immer in einigem Metern Entfernung von uns rum, und sprach kein Wort.
Zusammen mit meinem wunderbaren Camouflagefell Tintenblau-Grellweiß-Leuchtendrot, ergab das eine Jagdtruppe, wie sie an Effizienz kaum noch zu überbieten war!

"Leute..." setzte ich langsam, zu einem Vorschlag an, für den man mich vermutlich im Lager lynchen, vierteilen, inkremieren, zementieren und durchkitzeln würde. "Lasst uns zum Steakbaum gehen..." Cruxis viel vor Schock so fest um, dass er sich tatsächlich 2 Mal überschlug, bevor er zum liegen kam.
"Nein! Alles nur nicht der Steakbaum! Die werden uns im Lager lynchen wenn wir mit Baumsteaks ankommen!" Baumsteaks, nun ja, waren eine zuverlässige "Nahrungs"quelle im Gebiet des Glanzschwertclans. In einer entfernten Ecke des Territoriums, nah an der Grenze zum Paradoxonhektar (welcher möglicherweise später noch mehr vorkommt, sollte der Plotverlauf willens sein, ihn zu integrieren) wuchs ein Baum, auf dem tatsächlich Steaks wuchsen. Diese Steaks, waren für hardcorefailende Jagdtrupps die letzte Möglichkeit, nach stundenlanger erfolgloser Jagd, doch noch mit Beute zurückzukehren. Es gab keinerlei Risiken, da in diesem Bereich des Waldes keine gefährlichen Kreaturen vorkamen, und auch immer ausreichend Baumsteaks zu jeder Sason vorhanden waren. Das einzige was man riskierte war, von seinen eigenen Clanmitgliedern geteert und gefedert zu werden.
Die Steaks waren zwar genau so nährhaft wie normale Steaks, ihr Geschmack ließ sich jedoch mit dem von in Glutamat ertränkten, 10 Maonte am Stück benutzten Tennissocken mit ranziger Weißweinauce an Sojapuddingextrakt aus Schokotee vergleichen... Mal ganz davon abgesehen, dass man durch das mitbringen von Baumsteaks eingestand, dass man ein absoluter Fail als Jäger war...

Unser Clan aß mindestens drei Mal die Woche Baumsteaks.

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http://minas-the-inkwolf.deviantart.com
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyFr Nov 05, 2010 8:52 pm

Bis jetzt ist es nur in einem Nebensatz zur Sprache gekommen, doch hiermit wehre ich mich in aller Öffentlichkeit und energischst gegen die Unterdrücken von Flusskrebsen! Auch wenn es viele nicht bemerken, so haben auch Flusskrebse Gefühle und ein Recht zu Leben und somit appelliere ich hier an die Öffentlichkeit und jene, die sich für diese halten, auch wenn sie nur einzelne Individuen sind, die sich unter Tischen oder in Spinden oder Löchern oder Glühbirnen verstecken. Nur weil wir die Sprache dieser Lebewesen nicht verstehen, heißt das noch lange nicht, dass sie unsere auch nicht verstehen, also seid lieber vorsichtig, worüber ihr beim Schwimmen redet, denn wir werden abgehört! Immer und überall ist eine allgegenwärtige Bedrohung um uns herum und versucht uns heimtückisch von innen auszufressen! Wie die Intelligenteren unter euch vielleicht bereits erahnen können, handelt es sich dabei um eine globale Verschwörung, bei der weder Miele noch der Joker fehlen dürfen. Natürlich ist darauf zu achten, dass sich keine zu hohe Dichte von Seife in der näheren Umgebung befindet, Verschwörerei ist schließlich ein dreckiges Handwerk.
Nichtsdestotrotz leiden täglich Ameisen unter starken Regenfällen.
Weit von alldem entfernt, geht der Tag seinen gewohnten Lauf. Alles verläuft planlos und alle ignorierten, worum es eigentlich ging. Das lag vor allem daran, dass keiner wusste, worum es ging. Vielleicht zumindest. Ein kleiner Vögel hüpfte einige Zwitsch auf seinem Ast nach rechst. Ein Zwitsch entspricht dabei ungefähr der dritten Wurzel einer halben Elle. Wobei die genaue Definition sehr stark ortsabhängig war und zum Teil von Baum zu Baum, wenn nicht sogar von Ast zu Ast, variieren konnte. Der Piepmatz streckte seinen Kopf in die frische Briese und fühlte, wie der Wind seine Federn zerzauste. Jedoch bereute er dies nahezu im selben Moment wieder, da er schließlich grade erst beim Friseur gewesen war und jetzt gleich wieder seine Frisur ruiniert hatte. Vielleicht hätte er sich doch noch etwas Federfestiger besorgen sollen... Jetzt war es dafür leider zu spät, denn die Geschäfte hatten sehr unregelmäßige Öffnungszeiten, die sich meistens am Luftdruck über dem Nordatlantik orientierten.
Er entschloss sich, trotzdem sein Glück zu versuchen, und flatterte los. Dabei musste er darauf achten, nicht mit anderen Flugobjekten zusammenzustoßen. Es war viel Betrieb auf den Hauptverkehrsadern und manchmal ging es nur schleppend voran. Immer wieder hielten Verkehrsrowdies selbigen auf, indem sie die Regeln brachen, die extra nicht aufgestellt worden waren, da alle wussten, dass sich eh niemand an sie halten würde. Diese Maßnahmen verbesserten die Situation nicht wesentlich, aber immerhin sorgten sie dafür, dass mehr Platz für andere Regeln blieb, die jedoch aus den gleichen Gründen nicht aufgestellt wurden.
Durch Ausfahren des linken Stoßdämpfers leitete der Vogel eine steile Linkskurve ein, kreuzte einmal den Gegenverkehr, was ihm ein wütendes Gehupe einbrachte, und entzog sich der Eile, die überall in der Luft klebte. Endlich Ruhe... Welch eine herrliche, stille und nicht gar ruhige Ruhe!
Ein Knall zerriss die Luft und die daraus entstandenen Turbulenzen beförderten unseren gefiederten Freund sogleich einige Stockwerke und Baumschichten tiefer. Da versuchte man einmal seine Ruhe zu haben, und dann so was! Verärgert begann der Vogel über der Stelle zu kreisen, um die Ursache für die unerhörte Lärmbelästigung aufzutreiben. Selbst eine taube Pekingente mit Krückstock hätte keinen Sekundenbruchteil gebraucht, um die Ursache zu entdecken und gleich darauf abzustürzen. Sie war auch wirklich schwer zu übersehen: Rothaarige Menschen fielen generell überdurchschnittlich auf, es sein denn, sie besaßen die Fähigkeit, grade deshalb nicht aufzufallen, doch dies war hier nicht der Fall und wurde durch die Anwesenheit eines französischen Fellhaufens noch unterstützt. Nun war es jedoch schwer auszumachen, von welchem der beiden nun die Störung ausgegangen war. Jedoch machte das keinen großen Unterschied, denn trotz der absolut ungerechtfertigen Ausdrucksweise des Spatzenhirns, war in selbigem bereits ein Schlachtplan herangereift, er ausgeklügelter gar nicht sein könnte. Mit einem wilden Kampfschrei stürzte er sich auf das bleu-blanc-rouge-farbende Ungeziefer. Dort hackte und pickte er auf dessen roten Kopfschmuck ein und schrie lauthals Verwünschungen, wenn er grade einmal keine Haare im Schnabel hatte. Dabei flatterte er wild mit den Flügeln, um das Gleichgewicht zu halten und flog nach kurzer Zeit zu dem rothaarigen Zweibeiner weiter. Diesem wurde eine andere Behandlung zuteil, welche auch von vorne herein und bis in die hinterste Ecke heimtückisch geplant war. Der Vogel drehe eine weitere Runde über dessen Kopf und als er sich genau über selbigem befand, schloss er sich den schlechterzogenen Tauben der Großstädte an und verrichtete sein Geschäft an Ort und Stelle und ohne hinterher abzuziehen.
Ohne sich weiter aufhalten zu lassen und noch vor lauter Schadenfreude grinsend fuhr er erneut seinen linken Stoßdämpfer aus und drehte somit elegant vom Ort des Geschehens ab. Im Tiefflug passierte er einige Lichtschranken und plötzlich wurde es dunkel.
Zufrieden schmatzend leckte der Waldundwiesenschrat sich die Lippen und rülpste.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyMo Nov 15, 2010 7:55 pm

Rawhide führte eine Bewegung aus, die im Laufe einer postseriellen Sendung zum krönenden Erfolg führen würde, sofern das Band keinen Riss gehabt hätte. Er verschränkte die Arme in einer Manier, dass jedes Andreaskreuz auf der Stelle seinen Job gekündigt hätte, und sah das kunterbunte Flauschebällchen in einer schwer zu beweisenden Weise an.
Seine dunklen Hände lagen entspannt an seiner Rüstung – es hatte einmal jemand behauptet, sie hielte nur durch Uhu-Pattafix – er wurde nie wieder gesehen. Wobei das nicht ganz stimmte, er wurde nur nicht mehr in einem Teil gesehen, was zwar ein Unterschied ist, aber für den ein oder anderen Beteiligten von nicht allzu großer Bedeutung war.
Auch der Spaßvogel, der die Klebekünste auf Kaugummi geschoben hatte, hatte Federn gelassen – die QuruRüstung war sicher noch irgendwo im Subraum – und nicht zuletzt hatte auch der Heißklebepistolenmensch gehörig eins auf den ohnehin schon angebeulten Deckel bekommen.
Es gab nicht viele, die wussten, was dahinter stand. Nun, im Grunde waren es Drei – oder zugegeben eher 2,25. Rawhide musste lächeln und senkte seine Aufmerksamkeit wieder behutsam auf das Stück lebendigem Fleischs vor ihm.
„Worte sind leer. Lass Taten für dich sprechen.“ Seine Stimme war unglaublich tief und sogar bei Raumtemperatur für 99,79% der irdischen Schöpfung bedrohlich. Er strich eine Strähne zurück, eine einfache Geste, die aber in diesem Falle durch den Winkel des einfallenden Lichts mit unbesiegbarer Epicness epic war.
Seine nächste Aktion war nur ein Zeichen für sein Gegenüber – er zupfte an seiner Armschiene, die mit Fischhaut bespannt war. Nicht, dass sie das nötig gehabt hätte, sie saß perfekt, wie auch nicht anders zu erwarten gewesen war, diese Geste sollte nur zeigen, dass er wieder aufbrach.
Er legte eine Hand an die Schläfe, ein eher militärischer Gruß, der anhand von wohlschmeckenden Quadratwurzeln, sollte man sie bei Kühlschrankhitze karmesinrot frittieren, einen scherzhaften Klang bekam.
„Grüß Estructor, Aeki wird bald ihren Spaß haben.“
Es waren die letzten Worte, die er innerhalb des nächsten halben Tages (oder vielleicht noch ein paar quadrierten Stunden mehr), auf der Lichtung sprach.
Sein Ausdauerbalken war gut genährt und wenn ihn so schnell kein Viech ankotzte, sollte es auch noch eine Weile so bleiben.
Bei jedem Schritt rasselte seine Rüstung ein wenig, doch ihre schwächlichen Versuche sollten keine Chance bekommen – in gestrecktem Lauf erklomm Rawhide einen steinigen Hügel, der bald darauf steil zu einem Bachlauf hinabfiel, an dem einige Anthropotts tranken.
Noch in der Bewegung des Sprunges schwang er sein riesenhaftes Schwert vom Rücken - - -
„BOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOJACK!!!“
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDi Nov 23, 2010 12:22 pm

"Wie zur Hölle haben wir das jetzt schon wieder hinbekommen..." richtete ich meine Stimme, die eine annähernd vollständige Verzweiflungssättigung aufwies, an die Welt im Großen und Ganzen. Grundsätzlich wäre es sicher sinnvollergewesen meine Begleiter zu fragen, doch da es sich bei diesen um Cruxis und Namiko handelte, hielt ich eine Auskunft der Welt im Großen und Ganzen für vertrauenswürdiger.
Die Welt im Großen und Ganzen antwortete nicht.
"Äh... keine Ahnung..." antwortete Cruxis. Unter Ausnutzung irgend einer geographioschen Unmögl... Unwahrscheinl... also in unserem Falle... "Wahrscheinlichkeit", hatten wir es geschafft, den Steakbaum Großräumig zu umschiffen, und fanden uns stattdessen inmitten des Paradoxonhektars* (das erkannte man daran, dass die Bäume heute lilafarbene Blätter aus Papier, und pulsierende Plasmawürfel als Früchte trugen) wieder. "Ich glaube... wir sind im Paradoxonhektar..." stellte der Schwertkämpfer weise fest, während er versuchte, seine Handschuhe zu bändigen, die kurzerhand entschlossen hatten, zum Leben zu erwachen. "Schlau festgestelt..." stellte ich fest, während ich halb-fasziniert meine Nase betrachtete, die rot zu leuchten angefangen hatte. "Also wenns nach mir geht ist dieser Zustand zu ändern..."
"DECKUNG!" schrie Cruxis, packte mich, und warf sich mit mir ins nächste Gebüsch. Bevor ich fragen konnte was das sollte, sauste auch schon eine Salve von Pfeilen über uns hinweg, und nahm der Nachfrage ihre Notwendigkeit. "Seid ihr Krieger der Wei-Dynastie?" fragte sogleich eine Stimme aus Richtung des, nun ausgesetzten, Pfeilhagels. "Was fürn Zeug? Was ist eine Wei-Dynastie?" fragte ich, angemessen verärgert nach, während ich mich aus dem Gebüsch kämpfte, welches mich böse anfauchte. "Oh Verzeihung, dann tut es mir Leid! Wir suchen nach Spähtrupps der Wei-Dynastie, wir sind nämlich im Krieg mit denen..." erklärte ein Knilchen, der Scheinbar der Anführer des kleinen Trupps grün uniformierter Volldeppen war, die auf uns geschossen hatten.
"Sowas kann man aber auch nachfragen, bevor man direkt vorsucht uns zu perforieren! Wer zur Hölle seid ihr?" Der Anführerkerl, welcher eine Art halbe Maske im Gesicht trug, einen relativ badassmäßigen Umhang anhatte, und ein nun doch recht beeindruckendes Großschwert mit sich führte, gab eine beeindruckende Präsentation des Strammstehens zum besten, und ließ verklingen: "Ich bin Ma Chao, Offizier der Shu-Dynastie, I fight for Justice!" "Merkt man, deswegen versuchst du auch unschuldige Passanten abzuknallen... lasst uns bloss in Ruhe mit eurem Krieg ihr... wie auch immer eure Armee da heißen mag!" pfefferte ich dem Offiziersmenschen entgegen, und stapfte halbwegs wütend mit Cruxis (Namiko musste uns wieder irgendwo in 50 Metern Entfernung hinterherlaufen) von dannen.
Wir waren kaum 10 Minuten marschiert, als wir gezwungen waren, uns ins nächste Gebüsch zu werfen. "Seid ihr Krieger der Wu-Dynastie?" fragte uns ein seltsamer, unrasierter Kerl, der scheinbar der Anführer einer Truppe blau uniformierter Fritze war. Er trug ein langes, blaues Gewand, ebenso wie einen Knüppel und eine Augenklappe. Allerdings schien er nicht alzu viel draufzuahben, die Augenklappe befand sich nämlich am linken Auge. "Ich geb dir gleich Wu du Knilch! Was fällt dir ein einfach auf uns zu schießen!?" erboste sich Cruxis. "Ihr müsst verzeihen..." versuchte sich der Knüppelknilch zu erklären "... ich bin der Piratenknilchen, Offizier der Wei-Dynastie. Ihr müsst wissen, wir Wei-Krieger liegen mit der Wu-Dynastie im Krieg, und wir dachten..." "Hört einfach auf zu denken und fragt gefälligst nach, bevor ihr versucht irgendwelche Leute in schweizer Käse zu verwandeln!" fauchte Cruxis ihn an und stapfte wütend davon.
Weitere 10 Minuten später bahnte sich jener Ausruf seinen Weg aus meinem Maul heraus: "VERDAMMT UND ZUGENÄHT, NEIN! Wir sind keine Krieger der Shu-Dynastie!" "Oh, Verzeihung, ich dachte..." erklärte sich der Anführer einer Truppe rot gekleideter Warmduscher, welcher einen seltsamen Pelzkragen und 2 kurze Klingen trug. "Ihr müsst wissen, ich bin Offizier Gan Ning, hab den Namen sogar extra für euch nachgeggooglet, von der Wu-Dynastie, wir liegen nämlch im Krieg mit..." "Es ist mir vollkommen Schnuppe mit wem ihr im Krieg seid, oder zu welcher Dynastie ihr gehört, lasst uns einfach in Frieden!" beklagte sich Cruxis, während er verzweifelt versuchte seinen Mantel aus dem Gebüsch freizubekommen, welches sich zornig in dem Kleidungsstück verbissen hatte. "Es kann doch wirklich nicht so schwer sein einfach nur einmal zu fragen BEVOR man das Feuer eröffnet, ihr dummdreist depperten Drehwurm-Dingos!"
"Ihr müsst auch verstehen, es kann durchaus gefährlich sein, sich unbekannten Potentielfeinden zu nähern ohne vorher..." er unterbrach sich, da ihm soeben ein überreifes Waschbecken von einem Baum direkt vor die Füße gefallen war, und ersparte mir somit einen Vergeltungsversuch für alles Unausgesprochene.
5 Minutern später waren wir bereits wieder unterwegs, und veruchten, auf dem, neuerdings vereisten, Boden nicht alzu sehr ins Rutschen zu geraten, wir wollten uns nämlich unnötig lange Bremswegverlängerungen ersparen. Kaum zu sagen, wie viel Zeit wir durch unseren Abstecer in den Paradoxonhektar verloren hatten, bloß weil wir rund 1 Stunde drin waren hieß das noch lange nicht, dass auch tatsächlich 1 Stunde vergangen war...


*Paradoxonhektar, der (Substantiv): Landstrich inmitten des Waldes des Prittstiftes, der, wie vom Namn bereits hinreichend impliziert wird, von außen genau einen Hektar misst (die Größe im Inneren variert je nach momentan herrschenden Naturgesetzen), und sich durch seine auspesprochen hohe Paradoxität auszeichnet. Gesetze physikalischer, natürlicher, moralischer oder sonstiger Natur sind im Paradoxonhektar dem Zufallsprinzip unterworfen, und verändern sich in unregelmäßigen Zeitintervallen entweder schlagartig, oder fließend (einen Zustand des fließenden Wechsels zwischen 2 Naturgesetzen möchte man in der Regel lieber nicht miterleben...). Was Heute galt, kann schon gestern nicht mehr gelten, oder umgekehrt, wie auch linksdrehend. Kurz gesagt, hier kann alles sein.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyFr Nov 26, 2010 7:38 pm

Im Königreich Freedung, welches 3 ½ Längengrade südlich von Buxtehude lag, und sich somit durch seine geographisch-physisch zu betrachtende Unzurechnungsfähigkeit auszeichnete, hob sich durch einige Besonderheiten, die so normal waren, dass sie sich nahezu strahlend – wenn nicht gar überdimensional leuchtend – von der Abnormalen Seite des symmetrischen Spielfelds differenzierten, ab.
Ein großer Teil der ohnehin kaum vorhandenen und daher umso mehr zu betonenden Bevölkerung war über fast alle Maßstäbe hinaus Freedumm. (Leider schafften sie es nicht, alle Maßstäbe zu brechen, da sie die meisten selbst gesetzt hatten. Wo die anderen herkamen, ist bis heute unklar und der Schwerpunkt vieler Studien und Forschungen, welche jedoch noch kein nennenswert sinnvolles Ergebnis erbracht haben.) Dies zeigte sich besonders durch die generelle Verwirrung, die das symmetrische Spielfeld hervorrief, da selbst die mühselige Erstellung von Kartenmaterial nur die wenigsten Bewohner davor bewahrte, sich in dem überall gleich aussehenden Terrain zu verlaufen, wenn nicht gar verloren zu gehen.
Nichtsdestotrotz gab es einige Koniferen, die sich dem überall herrschenden Chaos zum Trotz in selbigem zurechtfanden. Zu ihnen gehörte Freedom. Er führte an und für sich ein glückliches Leben, jedoch hatte er manch depressive Phase. Diese fand ihre Ursache in dem in Freedung bestehenden Gesetz über das Verbot des Besitzes von Schuss-, Stech-, Quirl-, Gurgel-, Implosiv-, Extendent-, Kümmel-, und ähnlichen Waffen, welches ihm durch seine einfache und schwer zu übertreffend überflüssige Existenz das Mitführen von Shotguns, EZ Guns, Bounce Bombs, Throwing Knives, Crossed Pikes, Äxten, E-Gitarren, Bratpfannen, Blitz Ball Bällen, Stoffpuppen, Glücksfeen und Rasenmähern untersagte. Das wäre ja noch nicht so schlimm gewesen, jedoch galt dieses absolut generalverdunkelnd zu nennende Gesetz auch für Lancer. Der bloße Besitz dieser Waffe mit eingebauter Epicness, welche sich durch gedrückt halten von B aktivieren ließ, hätte genügt, um Freedom’s Leben nennenswert wenn nicht gar sehr oder sogar überdurchschnittlich im Vergleich zum Rest zu verbessern. So schlugen ihm jedoch das Gesetz sowie das konsequente Nicht-Vorhanden-Sein von Locusts schwer auf den Magen.
Theoretisch wurde Freedung von den zweifelhaften Führungskräften als Reich voller Freedom bezeichnet, doch Freedom war da anderer Meinung. Denn jetzt war das Fass anständig übergeschwappt! Und so zog er los, besorgte sich (von zum Teil etwas dubiosen und wenig vertrauenswürdig aussehenden Dealern) haufenweise Altmetall, einen Schweißbrenner, eine Flex und ein paar streng geheime super special awesome Modifikationsitems. Und nach langer und anstrengender Arbeit, vor der selbst der komische griechische Ex-Gott Knilch in der Unterwelt, der nichts besseres zu tun hatte, als den Erdball auf seinen Schultern zu halten (und zu drehen), zurückgeschreckt wäre, war es schließlich vollbracht.
Freedung stand kurz davor seine erste und letzte Revolution zu erleben. Als Ort des Geschehens war das Zentrum des Landes auserkoren: Der Tower of Salvation, aka Freedom. Die Reise dorthin wäre für die Freedummen Einwohner lang und beschwerlich gewesen, da sie es immer wieder geschafft hätten, in weiten Bögen konsequent um den hoch in den digitalen Himmel ragenden Turm herumzulaufen, ohne ihm dabei auch nur ansatzweise näher zu kommen. Freedom legte den Weg im Schutz eines von der Decke geschossenen Früchte fressenden Steinwurms ohne Probleme zurück und auch das Erklimmen des gusseichernen Gebildes war ein Kinderspiel. Am oberen Ende des Turms befand sind eine große Plattform, die den Eindruck erweckte, als sei sie nur erbaut worden, damit man von dort aus eine Revolution startete. Passend dazu war ein Hinweisschild angebracht worden: „Das Starten von Revolutionen und ähnlichen gesetzeswidrigen Vorhaben ist strengstens untersagt! – Der Führungsknilch“. Irgendein Spaßvogel hatte das „strengstens untersagt“ mit schwarzem Edding durchgestrichen und „verboten“ drüber geschrieben. Über den Sinn oder Unsinn dieser Tätigkeit lässt sich streiten.
Freedom bedachte das Schild mit geballter Ignoranz. Alles passte perfekt.
Mit theatralischer Geste riss er seine Lancer in die Höhe, um mit dem Drücken von B Freedung in ewigen Freedoom zu stürzen, als ihm jemand auf die Schulter tippte. Er wirbelte herum und erblickte einen Roadie mit einer brennenden Axt auf dem Rücken und einer E-Gitarre in der Hand.
Es bedurfte keiner weiteren Worte. Eine unschlagbare Kombo aus B und A+X erschütterte Freedung bis in die Grundfesten der Festplatte. Einzelne Pixel lösten sich aus dem Gefüge und schossen ziel- und planlos durch die Luft. Bald ließ sich jedoch so etwas wie eine Ordnung erkennen, denn alle Pixel schienen den gleichen Punkt anzusteuern. Immer mehr Bildpunkte schlossen sich dem Strom an und auch der Freedom wurde nicht von diesem Vorgang verschont. Ebenso wenig wie die Freedom und der Roadie, die noch immer auf der Plattform standen.
Schon bald hatte das einstmalige Freedung sich mit all seinen Einwohnern in eine Masse wirbelnder Pixel verwandelt. Es herrschte das reinste Chaos. Unherfliegende Punkte drehten sich um andere oder sich selbst oder beides, zwischenzeitlich schienen sich ganze Planetensysteme zu entwickeln, die aber genauso schnell wieder in sich zusammenbrachen, wie sie entstanden waren.
Doch nach einiger Zeit (niemand weiß, wie lange es war, denn es gab keine Uhren mehr, die die Zeit hätten messen können, und selbst wenn dem so gewesen wäre, wer hätte sie dann ablesen sollen?) begann sich das Chaos in sich neu zu ordnen. Erst kaum zu erahnen, doch dann immer deutlicher werdend, formten die Pixel Buchstaben... The cAKe IS a liE...
Doch noch befanden sich die Pixel in Bewegung... Die Buchstaben veränderten sich...
TIME PARADOX
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyFr Nov 26, 2010 8:04 pm

Die geballte Epicness, die mir soeben entgegen geschlagen war, diffundierte nahezu augenblicklich zu ihrem Konzentrationsminimum: also direkt in mich hinein. Leider waren meine Membranen jedoch nicht semipermeabel, sodass diese Epicness auch sogleich wieder aus mir herauswich und dabei wegen bereits erwähnter Geschwindigkeit einen lauten Überlichtgeschwindigkeitsknall ertönen ließ.
Denn hinter mir stand Newton. Zuerst raste die Epicness genau auf ihn zu, stoppte dann jedoch abrupt, um verstört inne zu halten. Dann flog sie – oh pardon! – auf dem Besenstiel davon: Gradeaus, übers Haus, drei Mal rund (oder rum, man müsste mal im Text nachlesen) und hoch hinaus!
Als ich mit tanzen fertig war, klemmte ich mir Newton untern Arm und stapfte zielstrebig drauf los. Apropos Paradiesvogel. Wo war der überhaupt hergekommen? Eigentlich egal. Vielleicht ist er ja auch nur physikalischen Gesetzmäßigkeiten von Schwerkraft, Gravitation, Tonhöhe und der Rückwärtsabspulbarkeit von Tonbändern gefolgt und hat sich so auf wundersame Weise hier her integriert. Hauptsache, er war da.
Etwas über die bloße Anwesenheit des Rotschopfs verwirrt – aber nicht minder zielstrebig! – setzte ich nun meinen durch den zusätzlichen und etwas unhandlichen Ballast erschwerten Weg fort. Ich wusste, wo ich hinging, ohne zu wissen, wo ich hinging. Das ist mal ein Kunststück, oder?! Auf jeden schaffte ich es irgendwie wieder in die Nähe des Lagers zu kommen, ohne meinen Naturfreund wieder irgendwo zu verlieren. Aber dieses Mal hätte er sich auch wirklich in Luft auflösen müssen, um das zu bewerkstelligen. Lieber nicht dran denken...
Nun, wider erwarten kam ich tatsächlich im Lager an und war froh meine Last wieder dem Boden anvertrauen zu können. In selbigem hätte Newton vor Scham auch gleich mal versinken können, aber er zeigte nicht auch nur einen Funken Anstand. Ich wunderte mich nicht im geringsten.
Mit der Einschlagskraft einer ungezündeten Atombombe wurde mir bewusst, dass ich einen der Clanführer aufsuchen und Patrouillenbericht erstatten sollte. Hier draußen war es wie gewohnt ausgestorben, also beschloss ich, in der Höhle zu suchen. Beim Eintreten blendete mich der Kronleuchter jedoch so sehr, dass ich ein paar Schritte blind umher talpste und prompt mit etwas zusammenstieß. Dieses Etwas entpuppte sich als Mensch ohne Charadesign, weshalb ich dieses an dieser Stelle leider nicht weiter beschreiben kann. Nichtsdestotrotz handelte es sich bei besagtem Individuum um Laskshaak. Ich fragte mich, woher ich überhaupt seinen Namen kannte, doch viel weiter kam ich auch nicht.
„Was fällt dir kleinem, rezessivem Würmchen eigentlich ein?! Du wildgewuchertes Zitrusfrüchten hast ja wohl keine Ahnung, wen du grade vor dir hast! Wie kommst du nur dazu, dich mir – ich betone: MIR – gegenüber so zu verhalten?! Das ist schon lange keine Sache des Anstands mehr, das ist Blasphemie! Das kann ich nicht...“
„Du kannst vor allen Dingen endlich mal die Klappe halten!“, schaltete Aeki sich unverhofft in das etwas einseitige Gespräch ein. Noch bevor Laskshaak Luft holen konnte, um zu einer Erwiderung anzusetzen, fuhr die gelbe Wölfin bereits fort: „Geh lieber mal raus und guck, ob du dich beim Zeltaufbau nützlich machen kannst... Obwohl ich das bezweifle“, fügte sie in gleicher Lautstärke hinzu.
Wenn es nach dem Halbgott gegangen wäre, hätte er Aeki jetzt vermutlich zwei Mal halbiert, in frittierter Butter gekocht und anschließend mit Möhrchen zusammen serviert. Jedoch wäre die Wölfin von dieser Vorgehendweise weniger begeistert gewesen und da sie die besagten Gedanken bereits erahnen konnte, bevor sie gedacht waren, machte sie laut knurrend und mit gefletschten Zähnen ihrem Ärger Luft. Allein der Wille, ihr Widerworte zu geben, schien Laskshaak nicht sehr gut zu bekommen, denn mir schien, dass Aeki auch schon bessere Laune gehabt hatte. Was auch immer passiert war, mir schien, es war gesundheitsfördernder, wenn man sich erst mal von ihr fernhielt.
Und so entfernte ich mich auch unauffällig und möglichst schnell von Krisenherd und beschloss Estructor zu suchen... Leider existierte die Treppe und die mit ihr eng in physikalischem Zusammenhang stehende Steilwand in der Höhle immer noch.
Ich befand mich kaum in der Luft, als ich begann (neben den Verfluchungen über meine unvernichtbare Steh-auf-Männchen-Dummheit) mir Gedanken darüber zu machen, ob dieser Flug wohl länger oder höher oder schneller war, als der letzte. Immerhin stand eine paranormale eukalyptische Machalitmedaille auf dem Spiel!
Jedoch wird diese Frage wohl für immer unbeantwortet bleiben. Noch bevor ich den Abstand, der mir noch zum Boden blieb, ausmachen konnte, stand ich auch schon auf selbigem. Vollkommen verwirrt blickte ich mich um, denn ich wusste ja mittlerweile, dass diese heimtückische Felswand, die sich völlig unbegründet und ohne vorherige Baugenehmigung einfach an Ort und Stelle in die Höhe wucherte, um einiges steiler war, als dass ich in so kurzer Zeit – und vor allem schmerzfrei! – hätte unten ankommen können. Und das Beste kommt noch: So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte weit und breit keine Felswand mehr entdecken! Vielmehr hatte ich das Gefühl, mich in einem Teil der Höhle zu befinden, den ich noch nie betreten hatte. Man hätte ja wenigstens mal ein paar Hinweisschilder aufstellen können! „Unsichtbarer Lufttunnel nach Dingenskirchen“ oder „Wurmloch – Buxtehude 2 Sekunden Reisezeit“ oder „Durchflug verboten“ oder „Achtung, Paradiesvögel kreuzen“ oder „Mindesthöhe 3 Meter“ oder „Passieren nur unter Vorlage des Passierscheins A38 gestattet“ oder „Bitte Atemgeräte anlegen“ oder „Angelscheine für 3 Mark 50“... Ich wusste ja noch nicht mal, ob hier die Rechts-vor-Links-Vorfahrtsregel galt!
„Du solltest in Zukunft besser aufpassen, wo du so schnell hinrennst“, bemerkte eine mir vertraute Stimme. Ich wirbelte herum, stieß mit der Pfote gegen einen Stein, fluchte und blickte im Anschluss daran verwirrt meinen Clanführer an. Estructor schien aus dem Nichts aufgetaucht zu sein, was mich ehrlich gesagt nicht mehr wunderte. Seine Lippen umspielte ein Lächeln, welches ich nicht zuzuordnen vermochte. Naja, vielleicht grinste er ja auch nur über meine ausgemachte Doofheit...
Ich machte mir irgendwie Sorgen um meinen Patrouillenbericht... Denn was sollte ich da groß berichten? Dass ich auf der Suche nach dem verfluchten Rotschopf mit ein paar sehr unkooperativen Bäumen Bekanntschaft gemacht habe? Dass ich von Rawhide vor ein paar verblödeten Einsiedlerkrebsen gerettet werden musste, weil diese gar keinen Respekt mehr vor Autoritäten hatten?
„Ist schon okay“, meinte Estructor und erstickte somit alle meine verkorksten Erklärungsversuche, welche sich vermutlich Wort für Wort in Sinnlosigkeit und Unglaubwürdigkeit gegenseitig übertroffen hätten, im Keim. Vermutlich wäre im Endeffekt eine Story dabei herausgekommen, die sich mit denen von Aeki hätte messen können. Aber der schwarz gekleidete Mann schüttelte nur leicht den Kopf und fragte: „Wie geht’s Rawhide?“
„Er lässt dich grüßen“, führte ich den Auftrag, den der Krieger mir aufgetragen hatte, mit höchster Bravour, die vermutlich auch wieder irgendeine Auszeichnung verdient hatte (ich hätte nichts gegen ein bisschen Dragonite Ore, das kann man immer brauchen), aus.
Irgendwo in einem versteckten und vermutlich auch schon ziemlich verstaubten Winkel meines Hirns klingelte ein Alarmglöckchen. Ich fragte mich, wie lange es das schon tat, da es ja gut sein konnte, dass der Staub das Geräusch so stark abgedämpft hatte, dass ich es Jahre – wenn nicht Jahrzehnte – lang nicht wahrgenommen hatte. Aber vielleicht hatte die Alarmanlage auch erst grade jetzt unten absolut unmenschlichen (nein, eher unglockigen) Anstrengungen versucht, zu mir durchzudringen?
Langsam wurde mir klar, dass ich, anstatt über was Wie zu philosophieren, mit besser überlegen sollte, warum das Glöckchen Alarm schlug... ... ... ... ... ... ... ... ... ... Ich beschloss mir möglichst bald ein paar Alarmglöckchenupgrades zu besorgen, um den Teil eine verdammte Sprachfunktion zu verpassen.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDi Nov 30, 2010 2:53 pm

Zur gleichen Zeit an einem anderen Ort, der luftlinientechnisch auf Grund seines Dichtegradientenquotientens gar nicht allzu weit von einem verwirrten Agu entfernt war, ging das Leben seinen alltäglich-schrägen Gang. Denn es gab noch immer ein neues Zelt, das aufgebaut werden wollte. Welchem Zweck dieses Unterfangen im Endeffekt dienen sollte, war sowohl dem Zelt, als auch jenen Individuen, die es aufbauen sollten, schleierhaft. Aber das war auch eines der letzten Probleme, um die man sich kümmerte.
„Du musst noch etwas fester ziehen, Jazar“, wies Ressue den Jaguar an, der ein Seil im Maul hatte, an welchem vermutlich irgendwelche Bestandteile des Zelts befestigt waren. Auf jeden Fall bewegte die wackelig anmutende Konstruktion sich ein wenig, als die Raubkatze den Zug verstärkte.
„Okay, gut so...“ Das Gebilde, das vermutlich aus Planen, Gestängen und noch einigen anderen, schwer zu definierenden Bestandteilen zusammengesetzt war, und nun an einer kompliziert aussehenden Seil- und Windenkonstruktion halb in der Luft hing, begann seinen Schwerpunkt bedrohlich weit zur Seite zu verlagern. Das Zelt befand sich in einer leichten Kippbewegung, und diese schien Anklang zu finden, denn das Ungetüm neigte sich immer mehr zur Seite...
Geistesgegenwärtig riss Khaos an seinem Seilende und brachte das „Zelt“ damit entgültig zum Kollabieren. Seine Aktion rettete Jazar davor, unter dem „was auch immer es jetzt genau war“ begraben zu werden, aber Ressue schlug sprichwörtlich die Haare über dem Kopf zusammen. „Wir hatten es fast geschafft!“ Seine Stimme klang enttäuscht. Es war nach Adam Rieses Additionsgesetzen nicht der erste Versuch gewesen.
In den Planenhaufen kam Bewegung. Mit nicht unnennenswert zu bleibendem Kraftaufwand kämpfte Ella sich daraus hervor. Der Junge war dazu abkommandiert worden, eine wichtige Stützstrebe im Inneren des Zelts zu sichern und war daraufhin bald vergessen worden. Nun begann er sich zu beschweren. „Sagt mal, was soll denn der Blödsinn?! Ich hätte dabei grade zu Tode kommen können, das ist euch doch wohl bewusst, oder?“, wandte er sich an einen Haufen Luft irgendwo zwischen Ressue und Jazar, die sich beide nicht angesprochen fühlten. Mit der Bravour eines einbeinigen Seiltänzers begann Ella schließlich seine blonde Haarmähne aus seinem Gesicht zu entfernen und auf andere Teilbereiche seines Kopfes zu verteilen. Als er kurz vor dem Sieg stand wurde er jedoch von einer heimtückischen Windböe um Lichtjahre zurückgeworfen und durfte wieder von vorne anfangen. Nach schieren Äonen schaffe er es dann doch entgegen aller Wetten, die unter den Zuschauern liefen, sein Gesicht von der unglaubwürdig selbstständigen Haarmasse zu befreien, und hob den Blick. Als er vor sich niemanden sah, machte er für einen Augenblick einen sehr verlorenen Eindruck, bis Ressue sich seiner erbarmte und ihn mit einem ganz und gar nicht gekünstelt klingenden Hüsteln auf sich aufmerksam machte.
„Ist schon gut, Ella...“ Der Bogenschütze klang genervt. Jazar und Khaos warfen sich bewundernde Blicke zu. Ressue war einer der Wenigen im Clan, die es schafften, Ella auch nach seinem 25,74ten Fail des Tages nicht einfach in Grund und Boden zu brüllen.
„Hey, ich heiße nicht...“, setzte das in Fleisch und Blut manifestierte Versagen zu einem Protest an, den schon alle in- und auswendig kannten. „Ella, halt einfach die Klappe.“ Selbst Ressue’s Geduldsfaden war nicht unkaputtbar. „Geh mal zum alten Baumstumpf, da müsste Newton sein.“ Danach brummte er noch etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, das verdächtig nach „Der Kerl kann einem schon Leid tun...“ klang, wobei es nicht sicher war, ob er damit Newton oder Ella meinte.
„Und was soll ich da?“, fragte Ella und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Es sah schlich und ergreifend lächerlich aus.
„Du. Sollst. Nicht. Hier. Sein.“ So langsam schien es selbst zu dem größten Fail in der Geschichte des Clans durchgedrungen zu sein, dass seine Anwesenheit im Moment auf wenig Wohlwollen stieß. Er verzog sich.
Ressue atmete erleichtert auf. Endlich. „Ich werde mal sehen, ob ich noch jemanden finde, er uns hier helfen kann“, sagte er zu den beiden Vierbeinern. „Wir können hier noch ein paar helfende Hände brauchen.“ Mit diesen Worten machte er sich zum Höhleneingang auf. Jazar und Khaos legten sich ins Gras und spielten Schnick-Schnack-Schnuck. Aus erfindlichen Gründen gewann Jazar jede Runde.
Ella hatte den Baumstumpf in der Zwischenzeit fast erreicht. Leider war er unterwegs mehrmals von heimtückischen Zeltschnüren überfallen worden, die sich ihm immer wieder in den Weg gestellt hatten. Jetzt hatte seine schöne weiße Pluderhose mit Flammenmuster an den Beinenden schon wieder Grasflecken!
Newton saß auf dem Baumstumpf und tat grade den letzten Zug an einem Joint. Dann steckte er sich seinen angekokelten Finger in den Mund. Ja, Newton rauchte seine Joints wirklich immer zu Ende, bis auch nichts mehr von ihnen übrig war. Dass seine Finger auf Dauer darunter litten, störte ihn wenig.
Doch nun soll an dieser Stelle dem Baumstumpf selbst ein Absatz gewidmet werden. Denn dieser war sicherlich von geringer Bedeutung für den Clan selbst, doch geschichtlich hatte er schon so einiges durchgemacht. Haben Sie sich denn schon einmal gefragt, wo der tolle runde Tisch von King Arthur’s Rittern herkam? Genau. Für einen so großen, runden Tisch brauchte man schon einen großen, runden Baum. Und auch andere wichtige, gusseicherne Einrichtungsgegenstände haben ihren Ursprung in diesem Baum gefunden. Leider wurden mit der Zeit große, runde Tische immer beliebter und so ist von dem Baum nicht mehr übrig geblieben, als dieser Stumpf. Es ist schon traurig.
Newton also hatte sich auf diesem Baumüberbleibsel niedergelassen und das Eintreffen von Ella noch nicht bemerkt. Oder er wusste es gekonnt zu verbergen. Über diese Fähigkeit verfügten alle Clanmitglieder und sie hatte sich schon oft als lebensverlängernd ausgezeichnet.
„Sag mal, was rauchst du da eigentlich immer?“, frage Ella mit kindlich-neugieriger Stimme.
Newton hob den Kopf und blickte durch den Jungen hindurch. Jedoch soll man nicht glauben, dass der Rotschopf einfach zu high war, um seinen Gegenüber zu bemerken. Man ging gemeinhin davon aus, dass es sich um einen natürlichen Schutzmechanismus handelte. Aber man wusste es nicht genau.
Ella setzte sich neben Newton auf das wettergegerbte Holz, welches sofort begann, Harz abzusondern. Der Baum war vielleicht vor Urzeiten abgeholzt worden, aber er war noch lange nicht tot.
Mit einem erschrockenen Quieken sprang Ella auf und beschwerte sich erneut darüber, dass er schon wieder seine Hose waschen musste. Jetzt war sie nicht nur grün, sondern sie klebte auch noch.
Mittlerweile hatte Newton sich scheinbar zu einer Reaktion gegenüber Ella’s Auftauchen hinreißen lassen. Er sah den Jungen an. Nach einer kurzen Zeit trat ein merkwürdiges Glänzen in seine Augen, man könnte es darauf zurückführen, dass ihm die Antwort auf die Frage des Jungen eingefallen war. „Das ist Gras.“ (Man möchte hierbei bitte bemerken, dass Newton einen vollständigen und grammatikalisch richtigen Satz formuliert hat. Normalerweise pflegt er, überhaupt nicht zu sprechen, und wenn schon, dann in Ellipsen. Dieses sprachliche Mittel beherrschte er mit Bravour. Umso mehr ist jetzt zu betonen, dass er im Zusammenhang mit Gras sogar an den Punkt am Ende des Satzes gedacht hatte.)
Von dieser Antwort völlig überrascht taumelte Ella erst ein paar Schritte zurück, bevor er sich wieder fing, um dann über sein Cape zu stolpern und sich doch noch hinzulegen. Beim Aufrappeln brauchte er wie gewohnt mehrere Versuche, da er sich ständig in irgendwelchen Stoffanhängseln seiner Kleidung verhedderte. Beim 5ten Versuch schaffte er es dann doch. Nicht schlecht, das stelle seine neue Monatsbestleistung im Aufstehen dar.
„Wie Gras?“, brachte er endlich eine Antwort zu Stande, die an Intellekt zu wünschen übrig ließ.
„Ja, Gras.“ Newton übertraf sich selbst. Er hatte noch nie zwei Mal in Folge an den Punkt gedacht. „Du verstehst so was nicht. Gras ist selten, das bekommt man nicht so einfach.“
„Das verstehe ich wirklich nicht... Gras wächst doch auf der Wiese.“
„Was? Gras wächst auf der Wiese?!“ Mit einem Hechtsprung, der sämtliche akrobatischen Kunststücke eines unbestimmten orangen Wölfchens weit in den Schatten stellte, katapultierte Newton sich von seiner sitzenden in eine liegende Position. Er lag flach auf dem Bauch, mitten auf der Wiese, und schien glücklich zu sein. Sehr glücklich.
Ella wusste zwar nicht, was plötzlich los war, aber er freute sich, dass Newton sich freute. Irgendwann wurde ihm das Freuen aber zu langweilig, und als Newton noch immer keine Anstalten machte, sich vom Fleck zu bewegen, beschloss Ella wieder mal nach den anderen zu gucken. Er hatte immer so das Gefühl, dass sie ohne ihn ganz hilflos waren.
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Aguar

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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDi Dez 21, 2010 9:27 pm

Ich muss zugeben, dass ich mich irgendwie verloren fühlte. Zwar nicht in dem Sinne, dass ich bald im Subraum landen würde, aber dennoch wollten sich mir die grundliegenden Strukturen dieser Welt nicht erschließen ... falls es überhaupt welche gab.
Nichtsdestotrotz sollen hier nun weiterhin meine Erlebnisse und auch die von anderen Charakteren geschildert werden, auch wenn ich von letztern gar nichts wissen können sollen dürfte. Nun denn möchte ich zu einem Ereignis kommen, dass an keinem einzigen Clanmitglied spurlos vorbei gehen konnte:
Alles begann mit einem ganz normalen Morgen. Irgendwann hatte ich einmal einen Schlafplatz zugewiesen bekommen. Er lag irgendwo in der Höhle und ich hatte noch immer nicht den geringsten Plan, wo genau er war. Ich schlief wie alle anderen auch (bzw. es waren eigentlich nie alle da, aber es fehlte immer wer anders. Ich wollte gar nicht wissen, wo die sein mochten. Manchmal fehlte auch ich, was daran lag, dass ich das Schlaflager mal wieder nicht fand und die Nacht im Endeffekt auf sehr hartem, unbequemen Steinboden verbringen musste, was ich am nächsten Morgen auch immer deutlich da spürte, wo theoretisch meine Wirbelsäule sein sollte, wobei ich jedoch befürchte, dass diese sich bereits zu Staub zermahlen hat.) Aber eigentlich sollte die Klammer jetzt gar nicht so lang werden... Viel mehr ist mir daran gelegen, die Schlafstätte an und für sich zu beschreiben, auch wenn diese Informationen eigentlich völlig unnötig und irrelevant sind und mit der eigentlichen Erzählung gar nichts am Hut haben.
Nun, die Schlafstätte befand sich in einer Höhle (jeder, der das jetzt noch nicht gepeilt hat, bekommt eine mentale Bratpfanne übergebraten). Diese hatte mehrere Ein- und Ausgänge und damit wäre das Problem auch schon beim Namen genannt. Denn diese Ein- und Ausgänge hatten die absolut generalverdunkelnd zu nennende Angewohnheit, immer irgendwo anders rauszukommen. Einmal kam man in die Kronleuchterhöhle (damit ist die Eingangshalle mit der Felswand gemeint, nur für die, die das hier grade lesen, ohne Peil zu haben), am nächsten Tag landete man gleich draußen, dann wieder in irgendeinem hinteren, versteckten und vor allem stockdunklen Winkel der weitverzweigten Höhle. Sollte ich mal wieder das Pech haben, an einem solchen Ort rauszukommen, konnte ich nur tastend durch die Gegend irren, hoffen nicht zu stolpern und irgendwo wieder einen wurmlochartigen Durchgang zu finden, der mich an eine mir vertraute Stelle brachte. Manchmal dauerte das leider ziemlich lange...
Nun ja, darum ging’s jetzt aber nicht. Viel mehr wollte ich von einem wirklich einschneidenden Erlebnis in meinem merkwürdigen neuen Clanleben berichten, welches sich somit perfekt als Thema für eine Kurzgeschichte eignen würde, wobei man diese dann völlig aus sämtlichem nicht vorhandenen Zusammenhang reißen müsste. Und was noch viel schlimmer ist: Man dürfte sie noch nicht mal zu Ende schreiben, weil’s ja ein offenes Ende haben muss. Sonst wär’s ja keine Kurzgeschichte, ist doch klar. Also lassen wir den Kurzgeschichtenquatsch einfach sein und erzählen das ganze möglichst chronologisch, was ich vermutlich nicht schaffen werde, aber ich kann’s mir ja wenigstens vornehmen. Der gute Wille zählt! (Fragt sich nur, ob Chronologie positiv oder negativ zu werten ist, was wiederum auf Umstand und Betrachter ankommt und worüber ich vielleicht an einer anderen Stelle weiter philosophiere.)
Was ich eigentlich erzählen wollte, begann (wie vor geraumer Zeit bereits erwähnt) an einem Tag, der sich durch nichts von den anderen abhob. Ich schaffte es sogar irgendwie, wieder aus der Höhle herauszukommen und fand dort eine Gruppe von Clanmitgliedern vor, die vehement am Diskutieren waren. Neugierig, wie ich noch immer war, obwohl ich eigentlich schon längst wusste, dass es im Endeffekt ungesund sein würde, gesellte ich mich dazu.
„Ihr habt WAS?!“, Aeki’s Stimme überschlug sich nicht nur im übertragenen Sinne.
„Das Viech war mausetot und wir hatten echt Probleme es zu identifizieren.“, antwortete Khaos, der scheinbar von einer Patrouille zurückgekehrt war. Hinter ihm stand Laskshaak und guckte grimmig aus der noch nicht designten Wäsche. „Ich hab die Überreste da hinten gelassen“, erhob der Mann nun das Wort. „Wenn du mal einen Blick drauf werfen willst...“
Ich ging davon aus, dass Laskshaak sich seiner Magie bedient hatte, die, da sie noch nicht genau festgelegt worden war, so ziemlich alles fertig bringen konnte. Manchmal hatte es seine Vorteile, nur ein halb geplanter Charakter zu sein.
Das kleine Grüppchen begab sich zum Rand des Lagers und ich folge so unauffällig, wie es für ein knalloranges Zitruswölfchen mit Schluckauf möglich war. An besagtem Ort angekommen, konnte ich sehr gut nachvollziehen, warum die beiden ihren Fund nicht hatten ins Lager bringen wollen. Der bloße Anblick zerriss mir fast das Herz und ich wollte mir nicht auch nur ansatzweise vorstellen, wie unglaublich kaltherzig man sein musste, um so etwas zu machen... Es war wirklich kaum mit anzusehen und ich konnte verstehen, warum die Identifikation so schwer gewesen war. Es nicht viel mehr übrig als... nun, wie soll man es nennen? ...als ein Stamm. Oder zumindest etwas ähnliches, denn auch vom Stamm war an vielen Stellen die Rinde abgerissen und zum Teil sogar das Holz selbst herausgebrochen oder gesplittert. Es war wirklich kaum noch zu erkennen, was für ein schöner, buschiger und stattlicher Tannenbaum es einmal gewesen sein musste.
„Wer ist bloß zu so etwas fähig?“, fragte Aeki mit erstickter Stimme. Tränen sammelten sich in ihren Augen.
Khaos schluckte schwer. „Wir bringen ihn besser weg...“, murmelte er und Laskshaak schaffte es irgendwie, den Stamm zum Schweben zu bringen. „Wohin?“, fragte er knapp.
„Vergrabt ihn am Wasserfall“, schaltete Estructor sich unverhofft in das Gespräch ein. Es schien ihn nicht weiter zu stören, dass ich dabei war, obwohl ich dort nichts zu suchen hatte. „Khaos, Agu, Aeki, ihr könnt dort ein Loch graben. Laskshaak, du wirst den Baum dahin transportieren. Ich kümmere mich um alles weitere.“ Mit diesen Worten wandte der geheimnisvolle Mann sich auch schon wieder ab und wir vier setzen uns in stiller Übereinkunft in Bewegung. Wir brauchten nicht lange, bis wir den tosenden Wasserfall erreicht hatten. In einigem Abstand zu den Wassermassen begann Aeki zu graben und Khaos und ich halfen ihr. Laskshaak stand blöd in der Gegend rum.
Ich hatte das komische Gefühl, dass der Boden des Loches vor uns zurückwich, denn schon bald war die Aushöhlung beträchtlich großer als die Erde, die jetzt haufenförmig neben dem Loch lag. Wir waren kaum fertig, als ich einen Zug von Clanmitgliedern an den Zelten sah. Sie hatten uns schnell erreicht und wir versammelten uns um das Grab.
Eigentlich hätte ich jetzt eine Trauerrede oder irgendwelche Worte zum Leben und Schaffen des Baums erwartet, aber es kam nichts. Stillschweigend schwebte der Stamm in seine letzte Ruhestätte, nur einige herzergreifende Schluchzer von Newton zerrissen die Stille. Selbst der Wasserfall hatte für einige Minuten sein Tosen abgestellt.
Auf irgendeine wundersame Weise hatte sich die von uns mühsam weggekratzte Erde mit einem Mal und völlig rückstandslos wieder in das Lost begeben, wo sie jetzt einen flachen Grabhügel bildete. Estructor kniete am hinten Ende nieder und formte eine kleine Mulde in die Erde. Dort legte er etwas hinein und verschloss sie anschließend wieder. Erst als ich mit umblickte, um in irgendwelchen aus dem Nichts auftauchenden Büchern zu lesen, was da grade los war, bemerkte ich andere Hügel in dieser Gegend, die aber bereits alle mit Gras überwachsen waren, sodass ich sie zuvor übersehen hatte. Was alle diese Hügel gemeinsam hatten (davon abgesehen, dass sie Hügel waren), war ein mehr oder wenig großer Spross, der ihnen entwuchs. Mal war es kaum mehr als ein Keim, aber es steigerte sich über dünne Stämmchen bis hin zu einem ausgewachsenen Baum. An ihm hing eine Ananas.
Auch auf dem Rückweg zum Lager sprach niemand ein Wort. Alle, mich eingeschlossen, waren von Tod es Baums sehr betroffen.
In der Höhle angekommen, fiel ich aus allen Wolken. Allerdings nur metaphorisch, weil der Nebel erst kürzlich aus der Vorhalle heraus diffundiert war. Denn ich fand mich plötzlich in einem Meer aus Tannengrün, Lametta und bunt blinkenden Lichterketten wieder. Dabei war ich mir sicher, dass die Höhle am Morgen noch völlig normal gewesen war. Was auch immer passiert war, ich fand mich plötzlich in einem Weihnachtswunderland wieder, was mich auf groteske Weise verstörte. Vielleicht, weil es draußen noch immer 23 Grad warm war.
Erstaunt drehte ich mich um, als mir von hinten eine kalte Windböe einen Schauer über den Rücken jagte. Ich drehte mich um und sah jenseits des Eingangs ein diffuses Schneetreiben. Soeben bemühten Ressue und Laskshaak sich, einen schweren Vorhang zur Isolierung zwischen uns und den Schneesturm zu bringen. Ich verstand die Welt nicht mehr. Oder besser gesagt immer noch nicht, denn ich hatte auch schon vorher keine Ahnung gehabt, was genau passiert ist.
Dennoch muss ich an dieser Stelle wohl zugeben, dass ein überdimensionaler Kronleuchter noch um einiges beeindruckender wirkt, wenn grob geschätzt zwei Tonnen silbernes und goldenes Lametta daran hängen. Der Schnee, der in den Eingangsbereich hineingeweht worden war, vervollständigte das Bild, sodass ich mich schon gar nicht mehr wunderte, als Ella mir freudestrahlend eine rote Weihnachtsmütze auf den Kopf setzte. Ich wollte gar nicht wissen, wie grauenhaft dieser Farbton in Kombination mit meinem orangen Fell aussah.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyFr Jan 07, 2011 11:45 pm

Ich brauchte etwas zu tun. Und zwar dringend. Ihr glaubt nicht, wie furchtbar es sein kann, wenn man den ganzen Tag nur rumsitzt und nicht weiß, was man machen soll. Das Problem war nur, dass ich, sobald ich versuchte, irgendwas zu machen, sehr schnell in sehr großen Schwierigkeiten steckte. Ich konnte ja noch nicht mal ein bisschen spazieren gehen, ohne gleich für die nächsten Tage auf der Vermisstenliste zu landen!
Daher freute ich mich sehr, als mir zu Ohren kam, dass bald eine Aktion anstand, an der der ganze Clan beteiligt war. Ich wusste zwar nicht, worum es sich handeln sollte, aber immerhin gab es etwas, worauf ich mich freuen konnte. Vorsichtshalber verbrachte ich deshalb die letzten Nächte in der Kronleuchterhöhle, um der Gefahr zu entgehen, mich irgendwo zwischen ihr und der Schlafhöhle zu verlaufen. Es zog zwar ganz furchtbar und ich wurde das Gefühl nicht los, dass die Steine hier härter waren als anderenorts, aber was tat man denn nicht alles?
Endlich war der große Tag gekommen... und ich hatte Rückenschmerzen. Wie sollte es auch anders sein, wäre sonst ja auch zu schön gewesen. Aber ich wollte mir die gute Laune nicht verderben lassen und so marschierte ich des Morgens, nachdem ich aufgewacht war, fröhlich nach draußen, wo ich die anderen vermutete. Genau: Fehlanzeige. Weit und breit war niemand zu sehen und auch in der Kronleuchterhöhle war niemand gewesen, deshalb war ich auch nur raus gegangen.
Ich wunderte mich wirklich nicht mehr drüber, aber so langsam fragte ich mich doch, was das alles um Himmels Willen sollte. Was macht ein kleines, einsames Tarnfarbenwölfchen, wenn es ganz alleine zu Hause sitzt und weiß, dass alle anderen grade irgendwo anders ein tolle Party feiern, aber nicht dabei sein kann? Nun, es gibt mehrere Möglichkeiten. Ich könnte einfach sitzen bleiben und ganz bitterlich weinen und hoffen, dass irgendwer kommt und mich tröstet. Allerdings hielt ich das nicht für sehr erfolgsversprechend und außerdem hatte ich das Gefühl, das die Bäume am Waldrand mich auslachen würden.
Aber ich könnte auch anfangen, die anderen zu suchen. Wäre ja theoretisch gar keine schlechte Idee, aber wo sollte ich denn suchen? Im Wald? In der Höhle? Ganz egal, wo ich es versuchen würde, ich würde doch nur verloren gehen, Gott weiß wo wieder rauskommen und nein, dazu hatte ich keine Lust.
Ich könnte aber auch versuchen, mich irgendwie nützlich zu machen... Staubwischen, Laub zusammenrächen (nach dem merkwürdigen Wintereinbruch von letztens war jetzt der Herbst gekommen), endlich ein paar Hinweisschilder und Wegweiser aufstellen (was allerdings schwer werden würde, weil ich ja selbst keinen Plan habe, wo’s da lang ging) oder einfach irgendwo rumsitzen und den Felsen warm halten.
Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber irgendwie schien mir keine dieser Ideen irgendwie sinnvoll zu sein. Ich bemerkte, dass ich während dieser Überlegungen ziellos im Außenbereich des Lagers umhergewandert war und mich nun vor dem großen Baumstumpf befand, der in Zusammenhang mit Ella und Newton bereits erwähnt worden war. Bei der Erinnerung an den Vorfall, von dem ich eigentlich nichts wissen dürfte, musste ich grinsen, aber gleichzeitig wurde mir auch bewusst, wie sehr ich die beiden Knallerbsen vermisste. Zwar mag es in meinen Erläuterungen den Anschein gemacht haben, dass mir mein Clanleben nicht gefiele, aber jetzt, wo ich plötzlich allein war, wurde mir doch bewusst, wie sehr ich mich an alles gewöhnt hatte. Und natürlich auch and die Leute (und Tiere, aber ich fasse das jetzt der Einfachheit halber einfach mal zusammen)... Sie waren zwar alle für sich total durchgeknallt, aber irgendwie schafften sie es, miteinander klarzukommen, und allein das rechnete ich ihnen hoch an. Dass sie sich dann zusätzlich auch noch mit mir rumschlagen mussten, tat mir ehrlich Leid, aber ich konnte ja nichts dafür...
Bei genauerem Hinsehen sickerte langsam in mein Bewusstsein, dass der Baumstumpf, vor dem ich stand, nicht länger ein Baumstumpf war. An mehreren Stellen war er wieder ausgetrieben und kleine, zerbrechlich anmutende Ästchen streckten fast mikroskopisch kleine Blättchen der Sonne entgegen. Eigentlich hatte ich den Baum für tot gehalten, aber scheinbar zeichneten sich in dieser Welt nicht nur menschliche und tierische Bewohner mit einer erstaunlichen Überlebensfähigkeit aus. Ich fragte mich, wie lange sie wohl alle gelevelt hatten, um so gute Werte zu kriegen. Und bestimmt waren sie nie im Gefängnis gewesen.
Das Geräusch von Pfoten ließ mich herumfahren. Gerade noch erkannte ich ein gelb-blaues Fellknäuel, als ich auch schon von den Beinen gerissen wurde. Nachdem ich einige Meter rutschend zurückgelegt hatte und dank Reibung und Luftwiderstand (beides Komponenten, die in schulischen Physikaufgaben prinzipiell außer Acht gelassen wurden, was nur beweist, das die ganze Rechnerei von den armen Schülern gar nichts bringt, weil sie immer dazu gezwungen wurden, das Wichtigste nicht zu beachten) endlich liegen blieb, war Aeki auch schon gleich bei mir und sah keuchend auf mich hinab.
Ich hatte die Wölfin noch nie so außer Atmen gesehen, vermutlich hatte sie grade ihren 5. Marathon in Folge hinter sich. Allerdings hielt das ihren Redefluss nur bedingt auf: „Ach du je, tut mir Leid, ich hoffe, mit dir ist alles ihn Ordnung!“ Sie nutze eine ihrer Atempausen, um mich von oben bis unten zu begutachten. „Scheint alles noch dran zu sein, warte ich helfe dir auf.“ Eigentlich wäre es mir ohne Aeki’s Hilfe leichter gefallen, wieder auf die Pfoten zu kommen, aber es machte mir auch nichts aus, noch ein Mal von ihr aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden. „Was ein Glück, dass ich dich endlich gefunden habe! Du hättest doch glatt eines der wichtigsten Ereignisse verpasst, die es je gewagt haben, wichtig zu sein. Und das ist ja mal so was von wichtig, das ist so wichtig, das glaub du gar nicht, wie wichtig das ist...“ Fünf Mal „wichtig“ in zwei Sätzen, kein schlechter Schnitt. „Also, komm mit, sonst kommst du noch zu spät, und das wäre gar nicht gut, das kannst du mir glauben!“
Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte die gelbe Wölfin sich um und rannte wieder los. Ich versuchte gar nicht erst, etwas zu erwidern, sondern sah zu, dass ich den Anschluss nicht verlor. Ich fragte mich noch beiläufig, wie man seine Ausdauer so dermaßen überleveln konnte und hatte komischerweise einen Menschen in einer braunen Kutte und einem gezogenen Schwert vor mir, der mich verfolgte, was ich mir nicht erklären konnte und deshalb schnell wieder verdrängte. Nicht denken, rennen.
Es dauerte nicht lange, bis wir die Freifläche, die sich an die Felswand schmiegte, verließen und in den Wald eindrangen. Ich versuchte ein paar flüchtige Blicke auf die Bäume zu werfen, aber für mich sahen alle gleich aus, daher war es sehr unwahrscheinlich, dass ich an dem Exemplar vorbeikam, das sich erdreistet hatte, mich zu belügen.
Fast genau so schnell, wie wir den Wald erreicht hatten, verließen wir ihn auch schon wieder. Vor mir erstreckte sich eine etwas zu runde Lichtung, in deren Mitte sich der mir bekannte Prittstiftbaum befand. Jedoch war er kaum zu erkennen, denn um ihn herum tummelten sich Himmel und Menschen und noch einiges anderes. Ich glaubte, jemanden aus meinem Clan entdeckt zu haben, doch in dem Moment war er auch schon wieder in der Menge verschwunden. Falls er jemals da gewesen war und ich nicht einfach nur einen Knick in der Optik hatte.
„Na los, auf geht’s!“, rief Aeki fröhlich und stürzte sich ins Getümmel. Zögernd folgte ich ihr. Mir war das Ganze im wahrsten Sinne des Wortes zu bunt, aber ich hatte ohnehin keine Wahl.
Dicht vor mir nahm ich eine Bewegung wahr und stolperte fast über ein kleines Wesen, das sich zwischen meinen Pfoten hindurchwuselte und sich dann ohne Vorwarnung an meinen Schweif klammerte. Ich hatte das Gefühl, der Minidrache, oder was es genau war, versuchte sich in dem zotteligen schwarzen Fell zu verstecken.
Vor mir tauchte ein großer grauer Wolf auf und blickte sich suchend um. „lil’Tetris!!“, rief er mit tiefer Stimme, sodass ich zusammenzuckte, obwohl ich wusste, dass er mich nicht meinte. Dann blieb sein Blick an mir hängen (ich wunderte mich, warum) und er fragte: „Hast du hier zufällig einen kleinen, ängstlichen Drachen vorbeikommen sehen?“
Ich war hin und her gerissen. Zum einen erschien es mir nicht sehr schlau, einen Fremden von diesem Kaliber anzulügen, aber andererseits hatte ich Mitleid mit diesem kleinen Was-auch-immer an meinem Schwanz. Glücklicherweise wurde mir die Entscheidung abgenommen, als ein merkwürdiger 2D Wolf mit unterschiedlich großen Augen auftauchte und blöd aus der Wäsche guckte. lil’Tetris schien das nämlich dazu zu veranlassen, sich von mir loszumachen und dem ... anderen Was-auch-immer hinterher zu laufen, welcher wieder irgendwo im Trubel verschwand. „Hey, warte komischer Augenwolf!“, rief der graue Hüne und folgte den beiden.
Ich wunderte mich nicht mehr.
Als nächstes sah ich kurz Estructor, der sich mit einem großgewachsenen Mann in schwarzer Weste und Sonnenbrille zu unterhalten schien. Dass die beiden in diesem Durcheinander allem Anschein nach ein ungestörtes Gespräch führen konnten... wunderte mich nicht.
So merkwürdig das alles hier auch war, ich musste zugeben, das alles zunehmend interessant zu finden. Ich verspürte Lust, mich einfach zu irgendwem dazuzugesellen, war aber unschlüssig, wohin genau ich sollte. Ich beschloss, nach jemandem Ausschau zu halten, der sich als sinnvoller Gesprächspartner entpuppen könnte und ließ all die Eindrücke auf mich wirken.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyFr Jan 21, 2011 8:58 pm

Es ist generell nichts Erwähnenswertes geschehen, außer dass Rawhide schließlich aus dem Nichts aufgetaucht ist – dieses Nichts ist schlecht zu beschreiben, da es viel zu präzise Wege gäbe, es gar nicht mal so schlecht zu versuchen. Nun, dieses Nichts, wo auch immer es seinen Zugang in unsere vernichtend mittelgroße Welt gefunden hatte (ich frage mich, wie wir uns in einer großen verlaufen würden und wie oft wir uns DANN sähen, hüh), nahm seinen Ursprung einige Etagen über mir. Zunächst machte ich nur eine menschliche Gestalt aus, aber spätestens ein paar Sekunden später, als keine Knochen krachten, konnte ich mir sicher sein.
„Rawhide!“, stellte ich fest und freute mich über meine unglaublich seriöse Bemerkung. Vielleicht interpretierte der Monster Hunter es eher als Gruß – was auch etwas gesünder wär, sinnlich gesehen – jedenfalls nickte er mir zu.
„Große Versammlung am Prittstift.“ Es waren vier Worte, die einen begrenzten Horizont weiter zusammenzogen. Ich überlegte einen Moment, wollte eine Frage stellen, welche sich dreimal in der Luft verfing und Rawhide nicht mehr erreichte. Mit einem Anfall schon Schwindel sah ich die Wand runter und konnte unscharf ein umso schärferes Großschwert ausmachen, das hinter einer runden Ecke verschwand.
Ich war durch den Prittstift hierher gekommen – irgendwie. Und jetzt wieder dorthin? Es hatte sich nie jemand die Mühe gemacht, mir zu erzählen, was es damit eigentlich auf sich hatte. Es war so, Punkt aus, Ende der ungeführten Diskussion. Njeh, wenig produktiv.
Vielleicht ein Event, wo unser Clan mal vollzählig sein würde? Wäre eine Idee, allerdings bräuchte man das nicht beim Prittstift machen. Ich könnte Theorien über alles, was ich mir nicht erklären konnte, aufstellen... was ich auch sein lassen konnte. Die Leute hier übten einen schlechten Einfluss auf mich aus, unglaublich.
Zwar hatte Rawhide nicht explizit gesagt, dass ich zum Prittstift gehen sollte, aber ich nahm seine Information einfach mal als Aufforderung oder Einladung auf. Zumal ich eh nicht gehen würde. Ich spreizte meine Flügel, die aus gewissen Gründen hier wenig gebraucht wurden. Ich wollte nicht gegen Stein klatschen... zumindest nicht immer. Manchmal fühlte ich mich mit ihm auch echt freundschaftlich verbunden, doch so eine Umarmung konnte doch schmerzhaft sein. Er erwiderte meine Zuneigung offensichtlich nicht... Warum nur?! SAM?!?

Wenig elegant trudelte ich durch die Luft, streifte Zweige, verlor endgültig jeden Halt in der Luft, stürzte einen halben Meter, bekam einen Ast vor die Stirn – wusstet ihr schon, dass Sterne jede Romantik verlieren, wenn sie eigentlich nicht da sind, sondern einem nur vor geschlossenen Lidern pochen? – und klatschte in über zwei Metern Höhe schon auf den Boden.
Ich mochte Stein lieber als harten Lehmboden. Bei Stein kam man sich weniger veräppelt vor, wenn es richtig weh tat. Ich hob meinen brummenden Kopf, irgendwie darauf gefasst, die ausstehenden zwei Meter gleich auch noch zu fallen.
Falsch. Ich fand mich inmitten von Leuten – Menschen, Wölfen... und andere zeitgenössischen Kreaturen wieder. War unser Clan so groß? Vielleicht hatte ich die ganzen anderen Viechers nur nie gesehen. Warum wusste ich nur so gut, dass das durchaus möglich sein könnte...? Mein erstes Augenmerk fiel auf einen durchschnittlich großen Mann mit rotem Haar, der elegant in schwarz und weiß gekleidet war. Ich verengte die Augen. Die zwei Meterchen hätte ich auch noch ausgehalten, was auch immer ich ihm gerade eigentlich anhängen wollte. Er lächelte mir in einer kryptischen Weise zu und wandte sich dann wieder um, er schien mit einer Drahtfigur mit rotem Möb zu reden. Oder zumindest zu versuchen, irgendwie Konversation zu führen, in was sich das genau ausdrückte – nun ja, kryptisch.
Ich rappelte mich auf, versengte den Lehmboden mit giftigen Blicken (wie das möglich ist, ist mir bis heute schleierhaft, zumal nicht einmal Rauch aufstieg und die Begriffe nichts miteinander zu tun hatten) und sah mich genauer um. Natürlich in die falsche Richtung, sonst hätte ich wenigstens nicht gesehen, wer mich umrannte.
Ein unterdurchschnittliches Bündel in wenigen Regenbogenfarben, noch bevor es mich traf, war ich mir sicher, dass es in allen positiven Begriffen relativ unterdurchschnittlich sein müsste. Schlimmer als APM? Kaum fassbar, aber schließlich konnte man eine Erkenntnis auch packen statt fassen, in manchem Zusammenhang einfacher als doppelt verdreht und zwei Mal gewendet.
Ich machte ein weiteres Mal Bekanntschaft mit harter Erde, wobei dieses Mal vom Gebrüll des Etwas überschattet wurde. Irgendetwas stimmte nicht. Irgendetwas rollte vor meine Schnauze. Irgendetwas war bunt und... es war oben offen... aber unten zu...
Irgendwas kickte das schreiende Bündel von mir runter, irgendwas entfernte das Irgendetwas aus meinem Sichtfeld. Eine Art Bann schien von mir abzufallen und ich überlegte, was los war. Ich kam nur wenige Nanometer weit.
„Aua mein Fuß!!“ Ich machte ungefähr aus, dass es das Bündel sein musste, das Schreien hatte kurz aufgehört.
Der Hagel brach einige Schrecksekunden später los.
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BeitragThema: Re: Die Idioten Story!   Die Idioten Story! EmptyDo Jun 16, 2011 3:24 pm

Völlig ohne ersichtlichen Zusammenhang möchte ich einen mir unerklärlichen Sprung in der Handlung ansagen. Woher ich weiß, dass die Handlung springt, weiß ich nicht; wie sie das tut, ist mir ebenfalls ein Rätsel, aber ich glaube, ein pinkes Springseil würde das Bild ästhetisch wertvoll verunstalten.
Irgendwo kratzt sich ein Regenwurm.
Die durch die Erschütterung verursachten Vibrationen laufen einmal um den Erdball und bringen ganze Gebirgszüge zum Einsturz. Davon abgesehen löst sich auch endlich der verklemmte Löffel aus dem Militärbesteck, was jedoch keinem mehr etwas bringt, da das Essen schon kalt ist.
In sein Buch vertieft sitzt ein Schüler des „Forschungsinstituts für hirnverbrannte Bratpfannen“ auf einer Wiese. Dass das Gebäude um ihn herum während seiner Lektüre bereits zu Staub zerfallen ist, bemerkt er nicht. Angestrengt versucht er die komplizierten Formeln und Berechnungen nachzuvollziehen, um endlich ein fettlösendes Spülmittel zu kreieren, dass nicht nach Zitrone riecht.
In der Bleistiftfabrik am Stadtrand ist heute Betriebsausflug. Die Mitarbeiter sind dazu eingeladen, sich einmal anzusehen, wo die Bleistifte, die sie erstellen, später einmal landen. Jedoch wird die Aktion schnell abgebrochen, als die Belegschaft ihren LKW noch auf dem Betriebsgelände aus den Augen verliert und die Verfolgung aufgibt. Stattdessen veranstalten sie kurzfristig eine Grillparty.
Gleich neben der Fabrik und schätzungsweise drei Tage Wanderung mit nasser Kothenplane von Alpha Centauri entfernt, brach soeben der dritte Weltkrieg los. Zwei Ameisenkolonien durchkämmten ihre Reihen nach einem geeigneten Schietsrichter. Es wurde keiner gefunden, man einigte sich im Nachhinein auf Unentschieden.
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