The Silver Mirror - Age of Shatters - Kapitel 1

„Serbion also, hallo!“ begrüßte ich den Großen als er sich vorstellte und folgte den beiden Weres in ihr Lager. Es war kein großes Rudel, ich erblickte sogleich die Mutter der kleinen Jona erneut bei einer Norfyn und einem weiteren Welpen, offensichtlich ein Geschwisterchen von Jona.

Eine Vyran war im Rudel, spätestens jetzt war mir ziemlich klar, dass es sich um ein Patchwork- ein Scherbenrudel wohlmöglich handelte. Ein kleiner Teil in mir verfluchte mein blauäugiges Vertrauen, aber ein anderer Teil, der größere war schlichtweg hungrig - und sollte das warum auch immer ein Hinterhalt sein, so würde ich mir schon irgendwie zu helfen wissen. Zumindest das versprochene Essen habe ich bereits gesichtet.

Ich blickte mich weiter um, ein grobgeschätzt Midland saß bei einer weiteren Norfyn und einem dunkelbraunen Corheim. Dieser stand kurz darauf auf und kam auf mich zu. Ich hielt mich neben Serbion und näherte mich in einer devoten geduckten Haltung. Ich war mir ziemlich sicher, dass dies Shanner war.

Nach einer nicht enden wollenden Zeit des Wartens, zumindest kamen Vera die nächsten Minuten wie eine Ewigkeit vor, tauchte Zhina endlich wieder auf, und vor ihr lief die kleine Jona, offenbar unbeschadet. Vera erhob sich, als Zhina sie erreichte. Die andere Were bedankte sich bei ihr, während ihre Tochter sich an Sol kuschelte.
"Kein Problem", erwiderte Vera freundlich, "ich bin nur froh, dass Jona nichts passiert ist."
In diesem Moment kamen auch Sylan und Serbion zurück, zusammen mit einem anderen kleinen Were, offensichtlich einem weiteren Vyran. Die beiden anderen Rudelmitglieder wirkten ihm nicht feindlich gesonnen, aber Vera vermutete, dass er wahrscheinlich irgendwie in die Sache mit Jona verwickelt gewesen war - worin auch immer sie bestanden hatte. Obwohl ihr Geist voller Fragen war, blieb sie abwartend an Ort und Stelle stehen, um den fremden kleinen Were, der so schon recht unsicher wirkte, nicht noch weiter einzuschüchtern, während sie neugierig beobachtete, wie Shanner nun auf ihn zuging.

Tylakami hielt sich dicht an seiner Seite als Shanner auf sie zukam. Serbion wandte sich dem herankommenden Shanner zu. Jo Shanner, sieh mal! Diesen Were hier haben wir gerade im Gebüsch aufgelesen. Hatte wohl Jagt auf Jona gemacht. Serbion lachte und zwinkerte Tylakami zu. Naja, jedenfalls, bevor du ihn mit Fragen löcherst, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir ihm erst ein wenig zu Essen geben? Nicht, dass er noch kleiner wird. Erneut lachte Serbion und machte ein paar Schritte auf Shanner zu.

Wie er erwartet hatte lockte Serbion den kleinen Were noch ein wenig, bis der ihnen hinterherlief, wobei er sich stets nah an dem Riesen aufhielt. Er erreichte schließlich wieder die Lichtung. Zhina hatte sich an Vera gewandt, doch er sah sich nach Shanner um. Als hinter ihm auch die beiden anderen durch die Büsche traten, wechselten der Rudelleiter und seine Gefährtin einige Worte, bis Shanner sich in ihre Richtung begab. Sylan wollte schon ein paar Worte an den Corheim richten, als der andere Corheim hinter ihm das Wort ergriff. Jo Shanner, sieh mal! Diesen Were hier haben wir gerade im Gebüsch aufgelesen. Hatte wohl Jagt auf Jona gemacht. Naja, jedenfalls, bevor du ihn mit Fragen löcherst, würde es dir etwas ausmachen, wenn wir ihm erst ein wenig zu Essen geben? Nicht, dass er noch kleiner wird. sagte Serbion. Sylan hielt daher inne, bevor er sich selbst um Worte bemühen musste. Er zuckte mit den Schultern, blickte kurz zu Tylakami und ließ den Neuankömmling dann mit den beiden Corheim alleine. Er kam immer noch nicht damit recht, wie Serbion mit seinem Anführer sprach. Er wusste, dass die beiden sich schon lange kannten, auch wenn er sich nicht sicher war, wie lange, doch letztendlich erschien es ihm dennoch Respektlos, nicht das es ihn etwas anging, aber vielleicht...
Auch egal. Mit einem teils genervten teils verärgerten Augenrollen bewegte er sich allmählich in Richtung seines alten Schlafplatzes und des Holzstücks, dass immer noch auf ihn wartete.

Noch einmal zuckt ein kleines Lächeln über Zhinas Gesicht, dann legt sie sich selbst zu ihren beiden Schützlingen, stützt den Kopf auf die Vorderpfoten, und schaut mäßig interessiert zu Shanner herüber. Shanner selbst fängt bei Serbions Kommentar amüsiert zu grinsen an. "Muss aber eine ganz schön lustige Jagd gewesen sein, wenn du danach auch noch freiwillig dein Essen mit unserem 'Angreifer' teilst, Serbion. Wobei es mich genaugenommen bei dem Frass der hier noch rumliegt dann doch nicht so sehr überrascht." kommentiert der Anführer belustigt. Dann wendet er sich an Tylakami. "Shanner mein Name, ich bin hier der Anführer dieses Haufens. Ich glaube nicht, dass es Sinn macht, viele Frage zu stellen, nenn mir nur deinen Namen. Muss nicht dein richtiger sein, ich mag es nur nicht die Leute immer nur 'Hey du da!' zu nennen." Shanner setzt ein breites Lächeln auf, offenbar in der Annahme, er habe gerade einen guten Witz gemacht. Etwas ernster fährt er fort: "Wir alle haben schlechte Zeiten durchgemacht, und ich finde es ist falsch jemanden der Hilfe benötigt hängen zu lassen. Nimm dir also ruhig ein wenig von den Resten, falls du das Zeug wirklich essen möchtest."

Sylan:
Nachdem du dich ein Stück von den anderen entfernt hast bemerkst du, dass Selynn auf dich zugeschritten kommt. Leise, so dass die größere Gruppe sie nicht hören kann, fragt sie "Sylan, wer ist das?" Den Blick hält sie dabei ununterbrochen auf Tylakami gerichtet.

Serbion sprach Shanner an, kurz darauf im Gespräch stellte sich auch heraus dass dies tatsächlich Shanner war, während der andere sich der andere Typ wortlos verdrückte.
Als Shanner nach meinen Namen verlangte, der nicht mein echter sein musste, nannte ich ihm dennoch meinen echten auch wenn dies eine prima Situation gewesen wär sich eine neue Identität aufzubauen, allerdings wozu?

"Ich bin Tylakami", nickte ich und lächelte ihn dankbar an, als er mir etwas von den Resten zu gestand. Kurz blickte ich zu Serbion und eilte dann zu den Überresten des, dem Geruch nach zu urteilen, Kamoras.
Gierig machte ich mich darüber her, nichts im Vergleich zu einem Ludork, dachte ich, aber der Hunger treibts rein.
Spaß machte es nicht auf dem zähen Fleisch rumm zu kauen und mein Kiefer ermüdete sehr schnell so dass ich öfters mal größere Stücke einfach herunter würgte nur um den Hunger zu stillen. Dann entdeckte ich ein paar gebrochene Rippenknochen, einen brach ich entgültigst ab und beschäftigte mich dann damit das Knochenmark rauszulecken.

Serbion betrachtete Tylakami, wie er gierig und fast verhungert, so schien es, die Reste vernichtete. Sein Lächeln machte einer nachdenklichen Miene platz. Er wandte sich an seinen Artgenossen Shanner, kann ich kurz mit dir reden? Serbion nickte zu dem Baum unter dem er zu Beginn des Abends gelegen hatte und in dessen Nähe niemand zu sein schien.

Kaum hatte Sylan sich von den anderen entfernt, tauchte Selynn vor ihm auf. Er hatte kaum gemerkt wie sie sich angeschlichen hatte, vielleicht war sie auch nicht geschlichen, sondern lief einfach von Natur aus auf leisen Sohlen, oder aber er war von irgendetwas abgelenkt. Im Prinzip war es egal, warum er so überrascht war sie plötzlich vor sich zu sehen.
Ihr Blick war unverwandt auf den Fremden gerichtet, "Sylan, wer ist das?", fragte sie, ohne ihn ein einziges mal anzuschauen, allerdings vermutete er, dass es schon ein großes Zugeständnis war, dass sie überhaupt mit ihm sprach, weshalb er gar nicht erst auf die Idee kam, sich deshalb zu beschweren.
Er schaute Selynn kurz an, dann wandte er seinen Blick kurz an Tylakami hinter ihm. "Er heißt Tylakami", sagte er ebenso leise wie Selynn und fragte sich im selben Moment, wieso er diese Überflüssige Information überhaupt gab, da sie der Kleine im selben Moment selbst gab. Vielleicht lag es daran, dass er außer dem Namen nicht viel mehr wusste. Sein Blick folgte dem Were, als er quer über die Lichtung zu den Resten ihres Abendessens hinüberrannte.
"Ich weiß nur, dass er alleine ist und anscheinend Hunger hat. Er hat Fallen im Wald aufgestellt, in die Jona getappt ist. Ich denke, es ist das beste, wenn er erst mal hier ist... Wer weiß, was ein einsamer junger Were alles in der Lage ist zu tun, wenn er Hunger hat. Ich wollte nicht, dass er im Gebüsch herumstromert und nur darauf wartet, bis wir schlafen, damit er unsere Vorräte stehlen kann. Da sollten wir sie ihm lieber freiwillig geben.", murmelte er, "was denkst du?", fügte er dann noch hinzu, denn er wusste zwar, dass Selynn von Natur aus misstrauisch war, sogt kannte er sie mittlerweile, doch sie war es selten grundlos. Zumindest hatte er diesen Eindruck gewonnen.

Vera drückte sich in der Nähe herum und spitzte die Ohren, um auch ja alles mitzubekommen. So erfuhr sie, dass der Fremde Tylakami hieß und Shanner ihm gestatte, sich etwas von dem "Fraß", als was er das Kamora bezeichnete zu nehmen, worauf der kleine Were auch direkt einging.
Als Serbion und Shanner sich zu einem Gespräch zurückzogen, und Sylan gerade mit Selynn beschäftigt war, beschloss Vera, das es jetzt an der Zeit war, sich den Neuen selbst genauer anzusehen. Langsam kam sie näher, zum einen weil sie sich überlegte was sie sagen wollte, zum anderen, um ihm zumindest noch etwas Zeit zum ungestört fressen zu lassen.
Schließlich kam sie direkt vor ihm zum Stehen. "Du heißt also Tylakami?", begann sie, "Ich bin Vera. Was meinte Serbion mit 'du hast Jagd auf Jona gemacht'?" Ihr Tonfall klang nur interessiert, ohne Vorwurf.

Serbion:
Shanner blickt in die Richtung, die du ihm gerade mit deinem Blick gewiesen hast. Er wird nun auch ein wenig ernster. "Ja, natürlich." antwortet er, und geht in Richtung des einzelnen Baumes vor.

Sylan:
Selynn nickt langsam und bedächtig. Sie scheint nachzudenken. "Ja, keine schlechte Idee von euch." gab sie mit nüchternem Tonfall zu. Dann antwortete sie: "Nun, ich bin sehr skeptisch. Fallenbau ist eine menschliche Kunst, er muss also Freunde unter den Menschen haben, die ihm das beigebracht haben. Nicht alzu überraschend, ein verbannter Vyran hat oft keine andere Chance, als bei Menschen betteln zu gehen." Sie verengte ihre Augen, während sie mit ihrem Blick Tylakami fixierte. "Außerdem... hast du das weiße Zeichen auf seiner Stirn gesehen? Er ist ein Magier. Ich schätze du kannst den Zusammenhang selbst erkennen?" Mit dem letzten Satz wandte sie ihren Blick nun doch an Sylan und sah ihn mit unheilverheißender Miene an.

Tylakami und Vera:
Während ihr beiden noch redet, treten nun auch Fyl und Carbo zu euch heran. Carbo hält sich ein wenig im Hintergrund und mustert Tylakami mit leichtem Misstrauen, aber auch mit offenem Interesse. Fyl lächelt gutmütig und verbeugt sich kurz vor euch beiden. "Lasst euch nicht stören, ich will mich nur kurz vorstellen." verkündet sie mit ihrer alten und weisen Stimme. "Ich bin Fyl, schön dich kennenzulernen, Tylakami. Ich bin die Gefährtin von Shanner." Sie lächelt dich gastfreundlich und gutmütig an.

"Ja, keine schlechte Idee von euch. Nun, ich bin sehr skeptisch. Fallenbau ist eine menschliche Kunst, er muss also Freunde unter den Menschen haben, die ihm das beigebracht haben. Nicht alzu überraschend, ein verbannter Vyran hat oft keine andere Chance, als bei Menschen betteln zu gehen.", Sylan nickte schweigend, jetzt wo sie ihn darauf aufmerksam machte, fragte er sich, wieso es ihm nicht selbst aufgefallen war. Er merkte, dass Selynn noch etwas hinzufügen wollte und schwieg deshalb, "Außerdem... hast du das weiße Zeichen auf seiner Stirn gesehen? Er ist ein Magier. Ich schätze du kannst den Zusammenhang selbst erkennen?".

Sylan schaute Selynn erst misstrauisch an, denn für ihn klang das sehr danach, dass Selynn einfach ein Grundmisstrauen gegenüber anderen Vyran hatte, wer wusste schon, was sie alles in der Vergangenheit erlebt hatte. Aber damit wäre sie bei ihm, weiß Gott, an der falschen Adresse... Vielleicht hatte er einfach eine empfindliche Ader, was das anging, doch diese Ader hinderte ihn jetzt für einige Augenblicke daran, über Selynns Worte nach zu denken. Erst als er sich schließlich Zwang, darüber nachzudenken, merkte er, dass Selynn auch etwas ganz anderes meinen könnte.
Er hatte durchaus gemerkt, dass Tylakami ein Magier war, jeder Blindfisch hätte das sehen können.
Und wieder fühlte er sich, als könnte er sich mit der Pfote gegen die Stirn klatschen. Natürlich, dabei war es so offensichtlich... Noch in der selben Sekunde, als ihm die Erkenntnis kam, riss er den Kopf herum, starrte den jungen Were geradezu begierig an und fluchte dabei über seine mentale Trägheit. Er merkte jedoch bald, dass es dem Kleinen vielleicht unangenehm wäre, von einem Fremden derart angestarrt zu werden, weshalb er sich gezwungenermaßen wieder Selynn zuwandte: "Das wäre...", er unterbrach sich selbst für einen Augenblick, weil er merkte, dass auch Selynn eine zu übertriebene Reaktion nicht nachvollziehen könnte, "höchst interessant." fügte er dann hinzu, in der Hoffnung, dass sie mir abnehmen würde, dass meine spontane Reaktion nur auf großer Neugierde beruhte.

Das tat gut, endlich was im Magen.
Während ich genüsslich am Rippenknochen rummlutschte näherte sich die Norfyn, welche ich zuerst bei den anderen Jungen gesehn hatte. Sie sprach mich an. Meine Ohren stellten sich neugierig auf und ebenso betrachtete ich sie. Ich habe gehört das man den Character bei Norfyns an ihrer Musterung erkennen könne...
Sie stellte sich als Vera vor, meinen Namen hatte sie offensichtlich schon mitbekommen.
"Oh ich habe nicht jagt auf Jona gemacht, eigentlich wollte ich nur was essbares legen! Mir ist dabei bloß die kleine Jona stattdessen in die Falle getappt", stellte ich klar und grinste sie verlegen an.

Dann kam die andere Norfyn, die Ältere, zu uns und begrüßte mich mit ihrer sanften Stimme. Wie lange ist es her dass ich eine solch sanfte Stimme vernommen habe?
Auch ihr Fellmuster betrachtete ich mit neugieriger Interesse. Etwas weiter hinter ihr stand der Midland der zuvor auch bei der Norfyn stand, die sich als Fyl vorstellte und mehr noch, sie war die Gefährtin des Anführers. Eine Flut von Respekt durchfuhr mich und ich neigte anerkennend mein Haupt ihr Gegenüber.

Als Serbion und Shanner den Baum erreichten unter dem Serbion gelegen hatte und Serbion sich mit einigen raschen Blicken darüber vergewissert hatte, dass keiner in Sichtweite war wandte er den Blick kurz Tylakami zu, dann sah er Shanner ernst in die Augen. Shanner, ich habe ihn unter die Lupe genommen. Ich weiß nicht wie es dir geht, aber mir ist dieser weiße Flecken auf seiner Stirn aufgefallen. Meine Erfahrung kann mich natürlich täuschen, aber soweit ich mich erinnere war dies ein Zeichen für Magie. Er blickte erneut zu Tylakami hinüber. Dann, als ob er sich über das eben gesagte erschrocken hätte wandte er sich verlegen lächelnd wieder blitzschnell Shanner zu. Nicht, dass du mich jetzt falsch verstehst. Er lachte leise und verlegen. Ich wollte damit nicht sagen, dass wir ihn davonjagen sollten. Keines wegs. Nein, ich finde gerade weil er ein magier ist oder seien könnte ist es ein Grund dafür ihn NICHT wegzujagen. Er blickte noch einmal zu dem kleinen Were hinüber. Shanner, du weißt ich würde dir niemals in deine Arbeit pfuschen oder um etwas betteln, dafür bin sogar ICH zu stolz. Er lachte erneut. Aber ich bitte dich darum, bevor du entscheidest ob du Tylakami wegschickst oder nicht, berücksichtige bei der Abwägung bitte meine Bitte darum, dass er bei uns bleiben sollte. Wer weiß was mit ihm passieren würde, wenn wir ihn davonjagten. Serbion blickte Shanner ernst an. Dann begann er wieder zu lächeln und lachte schließlich wieder. Aber wem erzähle ich das schon? Du wirst das schon machen. Er versuchte noch Shanner freundschaftlich einen Klapps auf die Schulter zu geben, dann wandte er den Blick Tylakami zu.

Sylan:
"Interessant?" Selynn schaut ein wenig skeptisch. "Ich sage dir, wenn Shanner ihm erlaubt mit uns zu kommen, dann haben wir spätestens in 3 Tagen die Magic Purification am Hals. Ich würde meinen Schweif darauf verwetten, dass die inzwischen von ihm wissen." erklärt die Vyran, klingt dabei jedoch eher analysierend als verärgert oder ängstlich.

Tylakami und Vera:
Bei Tylakamis anerkennender Geste löst sich das Misstrauen aus Carbos Blick ein wenig. Er nickt dir nun ebenfalls eine Begrüßung zu, schweigt aber weiterhin. Fyl setzt sich zu euch, und schaut mit höflichem Interesse in die Runde, mischt sich aber nicht weiter ins Gespräch ein.

Serbion:
Shanner sieht ebenfalls mit ernster Miene zu Tylakami hinüber. "Tatsächlich, du hast Recht. Allem Anschein nach ist er ein Magier! Na Potztausend nochmal..." sagt er, mit positiv beeindrucktem Ton in der Stimme. "Du glaubst, das könnte gefährlich für uns werden? Nunja, warum auch immer er alleine unterwegs ist, das geht uns nichts an, und wenn er bleiben möchte, dann kann er das gerne tun. Ist ja kein exklusiver Club hier." er lächelt dir gutmütig zu. "Weißt ja, jeder der will kann hier mitkommen, solange er hier keinen Ärger anstellt, und das traue ich unserem kleinen Freund hier nicht zu. Sieht man doch, dass der keine bösen Absichten hat." Dann fügt er noch hinzu: "Für heute kann er einfach erstmal hier übernachten, ist auf jeden Fall sicherer, als wenn er alleine schläft. Morgen kann er sich dann entscheiden, ob er mitkommen möchte oder nicht."

Aus halb geschlossenen Augen blickte Leyen über die Lichtung. Nachdem er etwas auf dem zähen Fleisch des Kamoras herumgekaut hatte, hatte er sich von den anderen zurückgezogen und sich ein Plätzchen am Rand der Lichtung gesucht. Der tiefe Schatten dort verschluckte ihn dank seiner dunklen Fellfarbe fast vollständig und auf den ersten Blick konnte man ihn leicht übersehen.
Er ließ seinen Blick erschöpft über die hell erleuchtete Landschaft wandern, bis er fast nur aus dem Augenwinkel bemerkte, dass Jona plötzlich in den Wald lief. Seine Ohren stellten sich alarmiert auf und er wäre fast aufgesprungen, seine schmerzenden Glieder hielten ihn jedoch zurück. Er hätte vom anderen Ende der Lichtung aus ohnehin nicht viel tun können und drei andere Weres waren dem Welpen bereits gefolgt. Dennoch war er jetzt hellwach und fixierte die Stelle, an der sie im Gebüsch verschwunden waren. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, doch schließlich tauchte Jona in Begleitung ihrer Mutter wieder auf. Es schien ihr gut zu gehen.
Leyens Kopf war noch immer den beiden zugewandt, doch sein Blick ging jetzt ins Leere. Langsam, fast mit stockenden Bewegungen legte er sich wieder hin und starrte durch das Gras vor seinen Pfoten hindurch.

Er schaute einige Augenblicke anscheinend nachdenklich in der Gegend umher. Tatsächlich dachte er allerdings kaum nach, er konnte gar nicht, seine Gedanken waren wie besessen von dem kleinen Kerl, der sich mittlerweile mit den anderen Rudelmitgliedern unterhielt. Sein Blick huschte immer wieder begierig zu ihm, bevor er ihn selbst wieder einfangen und in eine andere Richtung, zwingen konnte. Schließlich wandte er sich wieder Selynn zu.

"Wahrscheinlich hast du Recht", gab er etwas wage von sich, er fing sich allmählich wieder, bekam seine Reaktionen wieder in den Griff. Es hatte eh viel zu lange gedauert, seine Gefühle wieder einzufangen. "Wir sollten die Umgebung etwas im Auge behalten...", er gähnte etwas unfreiwillig und ebenso unpassend, "auch wenn ich vermute, dass die Verfolger, sollte es welche geben, noch nicht hier sind, sollten wir vielleicht die Umgebung etwas absuchen. Oder seiner Fährte ein Stück folgen. Aber das könnten wir auch morgen noch machen."
Er war sich ziemlich sicher, dass diese Nacht nichts passieren würde, selbst wenn Menschen in der Nähe wären. Er glaubte die Menschen mittlerweile gut genug einschätzen zu können, um zu sagen, dass sie nicht gerade Nachtaktiv waren, und einen nächtlichen Angriff nur starten würden, wenn sie die Feinde bereits bei Tageslicht ausgekundschaftet hätten, und das wäre ihnen kaum entgangen. Dennoch entschied er sich, selbst noch einmal sicher zu gehen, dass niemand in der Nähe war, wenn er Zeit dazu finden würde.

Es gab mehrere Gründe, weshalb er keine Lust hatte, die Umgebung JETZT auszukundschaften:
1. war es mittlerweile spät geworden und er
2. zu müde war, und die Kinder gaben endlich Ruhe, also könnte er auch
3. bald einschlafen,
und 4. brauchte er etwas Zeit zum nachdenken und um später mit Tylakami zu reden.

Falle..., rätselte Vera nach, als sie die Antwort des Vyrans vernahm. Hatte er das nur umgangssprachlich gemeint, oder tatsächlich eine echte Falle aufgestellt?
Aber bevor sie Tylakami danach fragen konnte, gesellte sich Fyl zu ihnen und verbeugte sich kurz. Rasch erwiderte Vera die Geste. Es stellte sich heraus, dass die ältere Norfyn lediglich gekommen war, um Tylakami zu begrüßen. Carbo war ihr gefolgt, hielt sich jedoch jetzt im Hintergrund.
Vera fühlte sich plötzlich ein wenig befangen, als Fyl und Carbo weiterhin höfliches Interesse signalisierten. Außerdem fände sie es etwas dreist, den Vyran während er noch beim essen war auszufragen. Daher beschloss sie, dass es Zeit war, sich zurückzuziehen und selbst etwas Ruhe zu finden. "Entschuldigt mich, ich bin müde", erklärte Vera in die Gesprächsstille hinein. An Tylakami gewandt fügte sie hinzu: "Hat mich gefreut dich kennenzulernen. Ich hoffe du bleibst noch ein wenig länger bei uns."
"Gute Nacht", wünschte sie nach einer kurzen Pause allen Anwesenden und entfernte sich gemächlich.

Als Shanner geendet hatte sah Serbion ihn noch kurz grinsend an, dann ertönte ein dumpfes dröhnen. Serbion begann zu lachen. Da haben wir den Salat. Jetzt bin ich wirklich hungrig geworden. Und ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren nickte er Shanner zu und ging in Richtung Tylakami. Als er die kleine Gruppe erreicht hatte blieb er vor dem Fleisch stehen. Guten Abend die Herrschafften. Darf ich ihnen auch etwas von dieser exquisieten Köstlichkeit anbieten? Während er das sagte riss er mit seiner Tatzen ein großes Stück Fleisch aus den Kamoraresten und grintste in die Runde. Dann versenkte er seine scharfen Zähne mithilfe seines kräftigen Kiefers in das zähe Fleisch.

Vera, Tylakami und Serbion:
Fyl lächelt milde bei Serbions Tischmanieren, Carbo hingegen scheint ein wenig angewidert zu sein und zieht sich zurück. "Gute Nacht, Vera." ruft er Vera noch zu, und trottet dann in Richtung von Zhina und den Jungen. "Ja, Gute Nacht, Liebes. Erhol dich gut." wünscht dir auch Fyl und nickt dir noch zum Abschied zu. Nachdem sich Vera etwas entfernt hat wendet sich die alte Norfyn wieder an euch beide: "So ihr beiden, lasst es euch noch gut schmecken. Tylakami." Sie wendet ihren Blick nun auf dich und fährt freundlich fort: "Ich weiß ja nicht, ob du schon eine Schlafstätte für heute hast, aber wenn nicht, dann kannst du für die Nacht gerne hier bei uns bleiben. Ich übernehme die erste Nachtwache, legt euch also ruhig hin, sobald ihr mit dem Essen fertig seid."Dann wendet sie sich noch einmal an Serbion "Serbion, wärest du so freundlich, die zweite Wache zu übernehmen? Du scheinst mir ja heute abend noch relativ fit zu sein."

Sylan:
Selynn sieht mit zusammengekniffenen Augen zu der anderen Gesprächsgruppe herüber. Scheinbar hat sie deren gespräch mitgehört. "Wusste ichs doch, dass sie ihn zum Bleiben einladen würden..." zischte sie missbilligend. Dann wendet sie sich wieder dir zu. "Ja Sylan, das sollten wir, ich bin froh, dass du das so siehst. Gegen Shanners gutmütigen Dickschädel werden wir nichts ausrichten können, also müssen wir vorsichtig sein." Scheinbar hat die Vyran wohl registriert, dass du ein wenig müde bist. In etwas freundlicherem Tonfall fährt sie fort. Ich werd mal zur Sicherheit ein wenig die Umgebung auskundschaften, leg du dich ruhig schlafen." Und ohne auf eine Antwort zu warten flitzt sie lautlos davon, und erklimmt in ziemlich beachtlichem Tempo den nächsten Baum. Scheinbar möchte sie sich aus dem Baumwipfel einen besseren Überblick über das Gebiet verschaffen.

Serbion schluckte hastig das große Stück Fleisch, welches er noch in seinem Mund hatte herunter. Klar Fyl, kein Problem. Er hielt den Rest vom Knochen so in der rechten Tatze, dass es aussah wie ein Daumen den er nach oben hin zeigen ließ. Er lächelte noch kurz Vera zu, dann riss er sich schon das nächste große Fleischstück aus dem Kamora und biss hinein.

Die eine ging, der andere kam. Vera kündigte ihre Müdigkeit an unter welcher sie sich entschuldigend zurückzog. Relativ zeitgleich kam Serbion zurück um sich ebenfalls an den Kamoraresten gütlich zu tun. Der Midland sah dies als Anlass ebenfalls zu gehen.
"Ich weiß ja nicht, ob du schon eine Schlafstätte für heute hast, aber wenn nicht, dann kannst du für die Nacht gerne hier bei uns bleiben. Ich übernehme die erste Nachtwache, legt euch also ruhig hin, sobald ihr mit dem Essen fertig seid", sagte Fyl.
Ich muss ehrlich sein, hätte nicht sie sondern einer der anderen mir dieses Angebot unterbreitet, hätte ich es nicht so breitwillig angenommen. Allerdings hatte mich die Skepsis die mir von einigen Rudelmitgliedern entgegengebracht wurde gewissermaßen beruhigt. Es war gewissermaßen eine natürliche Skepsis und dies machte die Freudlichkeit der anderen Weres ebenso natürlich.
Was hatte ich schon zu verlieren, ich entschied mich nicht allzufest zu schlafen um im zweifelsfall bereit zu sein, zu was auch immer - dennoch nickte ich Fyl dankbar zu. Zu lange war es her...

Serbion schien es zu schmecken, vielleicht tat er auch nur so, vielleicht war es seine Art der psychologie sich "den Fraß" wie einer der anderen die Beute nannte, schmackhaft zu reden - so dass es ihm letztendlich tatsächlich schmeckte... Aber vielleicht war er auch lediglich nicht anspruchsvoll was essen anging; oder aber mir entging die Ironie in seiner Sprache und Haltung.
Während ich so darüber nachdachte schlief ich ein.

Selynn schien mit seiner Idee, sich erst Morgen einen Überblick verschaffen zu wollen, nicht ganz einverstanden, doch anscheinend verstand sie, dass er heute zu müde dafür war, weshalb sie letztendlich alleine davonhuschte. Er schaute ihr nur etwas irritiert hinterher. Aber sie hatte Recht und deshalb ließ er sie einfach gewähren. Zeit für ihn, sich zu verziehen. Jetzt wo ihn niemand mehr ablenkte, spürte er seine Kopfschmerzen wieder stärker. Doch er würde jetzt nicht zulassen, dass das seine Stimmung drücken würde. Er stolzierte zurück zu seinem Schlafplatz, und legte sich auf den Bauch. Bevor er einschlief prüfte er noch einmal seine Verletzungen... oder eher seine alten Verletzungen, denn es war kaum mehr übrig als ein bisschen Schorf und massig Blutergüsse, doch er hatte geradezu panische Angst vor einer Infektion, weshalb er auch heute noch sehr vorsichtig war. Doch alles sah gut aus, und fühlte sich auch entsprechend gut an. Kurz darauf schlief er auch schon seinen seligen Schönheitsschlaf, trotz des Mondscheins und trotz der Kopfschmerzen.

Serbion schluckte den letzten Bissen herunter und klopfte sich dann zufrieden mit einer seiner Tatzen auf den Bauch. Sein Blick fiel auf Tylakami, der neben ihm lag und bereits schlief. "Mh", dachte er sich, "wenn das so ist..." Er legte sich auf den Bauch. Es dauerte noch bis Fyl ihn zur 2. Wache rufen würde. Dann könnte er auch genauso gut noch ein wenig schlafen. Das Essen war anstrengend. Mit einem grinsen legte er seinen Kopf auf die Vorderpfoten und schloss die Augen.

Einer nach dem anderen sinkt ihr alle in den Schlaf. Die Nacht vergeht, ohne das irgendetwas oder irgendjemand euch stören würde, scheinbar habt ihr heute Glück, und die Nacht wird friedlich bleiben.

Nach einiger Zeit wird Serbion von Fyl geweckt, die inzwischen ziemlich müde und erschöpft wirkt. "Deine Schicht" gähnt sie, nachdem sie dich geweckt hat, und berichtet dir dann knapp "Bisher war alles ruhig, ich glaube nicht, dass noch irgend etwas passiert heute." Dann geht sie zu Shanners Schlafplatz hinüber, und legt sich neben ihrem Gefährten zur Ruhe.
Wie Fyl vorrausgesagt hatte, bleibt die Nacht ruhig und friedlich, und es passiert nichts weiter, was dein eingreifen erfordern würde. Schließlich kündigt sich in der ferne durch die Morgenröte der neue Tag an. Als erster erwacht Carbo, welcher sich von seinem Schlafplatz erhebt, und sich schlaftrunken streckt. Danach schaut er kurz zu seiner Schwester und deren Jungen hinüber, offenbar um sich zu vergewissern, ob es ihnen gut geht. Nachdem er sich kurz im Lager umgesehen hat, trttet er auf dich zu und begrüßt dich schlaftrunken. "Guten Morgen Serbion. Wie war die Wache? Irgend etwas passiert?"

(Euch anderen ist es selbst überlassen, wann eure Charaktere aufwachen. Da der Rest des Rudels ebenfalls noch schläft, könnt ihr noch eine Weile liegenblieben, oder aber ihr nutzt die frühen Morgenstunden und stürzt euch direkt ins "Geschehen". Ihr dürft auch früh genug wach werden, um Carbos Handlung schon mitzubekommen.)

Serbion gähnte. Dann wandte er sich Carbo zu. Nichts. Ich bin froh, dass ich nicht eingeschlafen bin und das will schon was heißen. Er streckte sich und gähnte erneut. Dann begann er von seinen linken beiden Tatzen auf seine rechten und wieder zurück zu springen um seine Gleider ein wenig wachzurütteln. Und wie hast du geschlafen?